Montag, 17. September 2007

Die Erweckung fällt doch nicht aus

Wenn wir uns darauf einigen, dass mit dem unbiblischen Begriff Erweckung gemeint ist, dass eine in Form und Ritual erstarrte Kirche sich wandelt und lebendig wird, wodurch sie wiederum das Diesseits entscheidend verändert, dann ist zu beobachten, dass die Erweckung zwar in Deutschland und Europa ausfällt, jedoch andernorts stattfindet.

"Wiedergeburt im Glauben" – der Kernsatz des heutigen evangelistischen Gottesdienstes. In dieser Nacht hat die Gemeinde in Sao Paulo einen Superstar eingeladen: den Kinderpriester Alex Silva, 14 Jahre.

So begann der gestrige Bericht im Weltspiegel (ARD) über Erweckung in Brasilien. Natürlich zeigt der Bericht, was dabei herauskommen muss, wenn ein farbenblinder Mensch ein Gemälde beschreibt. Unweigerlich, es ist ja die ARD, muss das Geschehen mit Zynismus und Verkürzungen so dargestellt werden, dass der Zuschauer den Eindruck gewinnt, es ginge den jungen Evangelisten und ihren Familien nur ums Geld.

Immerhin werden ein paar Fakten nicht verschwiegen:

  • Dämonen werden ausgetrieben
  • Kranke werden geheilt
  • Die Kinder haben direkten Zugang zum Wort Gottes (für Katholiken wohl unvorstellbar?)
  • Jesus ist die Rettung
  • Ehen werden geheilt
  • Nirgendwo auf der Welt wachsen die Gemeinden schneller als in Brasilien. Es gibt mittlerweile circa 24 Millionen wiedergeborene Christen
  • Auch Kinder, die evangelisieren, sind ganz normale Kinder
  • "Ich und Alex, wir machen nichts. Gott macht etwas mit uns."
  • DVDs mit Gottesdienstmittschnitten haben inzwischen die gleichen Verkaufszahlen wie Volksmusik

Schade, dass es kein sachlicher Bericht geworden ist, sondern wieder mal von der Redaktion in Schieflage gebracht werden musste. Verwunderlich ist das vielleicht nicht, denn der BR ist nun mal katholisch geprägt und der katholischen Kirche laufen die Basilianer weg, wenn sie gläubig werden. Schon die Wortwahl im Bericht offenbart diesen Hintergrund, kaum ein Gläubiger ausserhalb des Katholizismus würde wohl den Begriff Kinderpriester benutzen.
Bei aller Kritik am finanziellen Segen der Gemeinden und Prediger ist der Redaktion auch nicht eingefallen, dass die katholische Kirche wahrlich kaum am Hungertuch nagt.

Immerhin: Bei allen Schwächen des Fernsehbeitrages wurde laut und deutlich im Ersten Deutschen Fernsehen ausgesprochen, dass Jesus die einzige Rettung ist und dass er nichts von seiner Kraft und Vollmacht eingebüßt hat. Das ist erfreulich.