Samstag, 17. November 2007

Übler Gestank aus der Gerüchteküche

In der Regel kommt aus einer Gerüchteküche nur Ungenießbares, was die Luft mit üblen Dämpfen verpestet. Zum Beispiel fragte mich jemand gestern per E-Mail:
Hast du gehört, dass Rick Joyner bei einer freimaurerischen Untergruppe ist, ein Ritterorden?
Solcher Unfug verbreitet sich schneller, als man sich vorstellen kann. Da hat jemand gehört, dass jemand gesagt hat, er hätte gelesen, dass... - und fertig ist die Rufschädigung.

In der Regel schenke ich solchen Gerüchten und Verleumdungen das, was sie verdient haben: Nichtbeachtung. Da ich für Rick Joyner häufig als Übersetzer ins Deutsche tätig war, möchte ich in diesem Fall ausnahmsweise den Gerüchteköchen und den vielen Kellnerinnen und Kellnern, die das Gebräu fleißig weiterreichen, ein wenig in die Suppe spucken:

Richtig ist, dass Rick Joyner Ritter des Malteserordens ist, und zwar auf Empfehlung (anders wird man nicht Mitglied).

Falsch ist alles weitere, was da an Gerüchten kursiert, zum Beispiel dass es sich um eine "freimaurerische Untergruppe" handelt.

Wer sich von den Gerüchteköchen einmal die Mühe gemacht hätte, eine simple Google-Suche durchzuführen, statt dummes Zeug nachzuplappern, hätte sowohl den Malteser-Orden als auch Rick Joyners Ausführungen (Englisch) zu seiner Mitgliedschaft gefunden. Eine deutsche Übersetzung seines Beitrages gibt es hier.

Das einzige, was man als nichtkatholischer Christ dem Malteserorden vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass im "Maltesergebet" die für die katholische Kirche übliche Vermittlung des Gebetes durch Maria und andere "Heilige" vorkommt. Aber zeigt nicht allein die Tatsache, dass ein freikirchlicher Mensch wie Rick Joyner aufgenommen wurde, dass auch solche Relikte aus konfessionellen Traditionen nicht mehr die gleiche Rolle spielen wie einst?

Nun gut, es gibt Gläubige, die alles, was katholisch ist, für Teufelszeug halten. Ich zähle nicht dazu.

Wer übrigens die Malteser für Freimaurer hält und konsequent sein möchte, muss sich im Falle eines Unglücks vergewissern, dass er nicht etwa mit einem Krankenwagen transportiert wird, auf dem Malteser Hilfsdienst steht. Womöglich landet man dann noch in einem Malteser-Krankenhaus. Dann doch lieber an Ort und Stelle verbluten, stimmts?

Ach so, ja, und keinesfalls Mozartkugeln essen. Mozart war nämlich...