Freitag, 28. März 2008

Tödlicher Glaube...

Gottesdienst täglich? Versammlung wöchentlich? Heilungsgottesdienste unbiblisch? Don Ralfo macht sich so seine Gedanken:


Was mir beim Lesen einfiel: In der Memminger Kleinstadtgemeinde, in der ich meine ersten ernsthaften Glaubensschritte machte, hieß es (damals zumindest) wirklich Versammlung statt Gottesdienst, was so am Sonntag stattzufinden pflegte.

Vielleicht ließen sich manche Katastrophen vermeiden, wenn wir alle eher die Bibel lesen und der Bibel glauben würden, als irgend einem Prediger oder Pastor oder sonst einem Menschen ungeprüft abzunehmen, was sie uns verkünden? Ich meine solche Ereignisse:


Natürlich heilt Gott, natürlich ist Gebet wirksam. Aber ein 11jähriges Kind aus lauter (völlig missverstandener) Bibeltreue sterben lassen...

Manchmal meine ich, dass es so langsam Zeit wäre, dass Jesus kommt und das häufiger als nur gelegentlich unerträgliche Verhalten seiner Gemeinde beendet. Andererseits sind da so viele Menschen, die noch keine Chance hatten, ihn überhaupt kennen zu lernen. Und wir sind nun mal diejenigen, die ihn hier und jetzt vorstellen könnten und sollten.
Wir Christen haben allerdings häufig so viel Wichtigeres zu tun, als denen, die verloren gehen, die einzige Möglichkeit der Errettung bekannt zu machen...

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gottes-Dienst=Gott dient uns,wir dürfen IHM dienen, täglich und nicht nur 1x wöchentlich...

Versammlung trifft es vom Wort her eher, sich gemeinsam sammeln auf Gottes Wort hin.
Diese Versammlung der Gläubigen entbindet uns keineswegs von der ständigen persönlichen Verbindung zu Gott, sprich dem Gebet und dem persönlichen Bibellesen.

Don Ralfo hat gesagt…

@Günter: Diese Geschichte von den Bibeltreuen Christen, die ihr Kind sterben ließen, macht mich einfach total traurig. Man kann das Beste für jemand wollen und trotzdem so total schief und daneben liegen! Warum nicht ein kleines bischen gesunden Menschenverstand walten lassen? Warum nur ein "Heilungsdogma" über die praktische Hilfe und Nächstenliebe stellen? Warum kann ein Dogma wichtiger werden als das Leben seines eigenen Kindes?

Thomas-BDD hat gesagt…

In einem Falle offenkundiger Lebensgefahr wäre für mich die Entscheidung klar: Rettungsdienst her und ab ins Krankenhaus. Das ist dann der gesunde Menschenverstand.
Was aber bei vermeintlich kleinen Dingen, z.B. jahrelangen Rücken- oder Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit und was es alles so gibt. Alles unterhalb eines Schwellwertes, der das zur akuten Krankheit macht. Wird da nur gebetet oder soll man zum Arzt? Ist es der eigene Balken im Auge, irgendetwas zwischen Jesus und mir, das nicht ausgeräumt ist (da kommt immer gerade etwas in Frage), was Heilung durch Gebet verhindert? Muss deswegen der Arzt ran oder in jedem Falle? Und was, wenn eine anfangs kleine Sache, die man jahrelang ignoriert oder ab und an "gesund gebetet" hat, plötzlich die Schwelle überschreitet und groß wird? Ich weiß ja, dass Du, Günter, so etwas erlebt hast. Und so ähnlich, wie Du es beschrieben hast, stelle ich mir die Heilung auch vor. Ich selbst hatte einen schweren Fahrradunfall, mit Bewußtlosigkeit, Amnesie etc., die tatsächlichen Schäden waren jedoch gering und die Heilung verlief jedoch zum Erstaunen der Ärzte sehr schnell. Ich hatte auch kurz nachdem ich im Rettungswagen zu mir kam, begonnen zu beten und meine Frau organisierte weitere Gebete. Trotzdem war ich im Krankenhaus. Was wirkte hier eigentlich?

Leider erlebt man ja auch die anderen Fälle, wo Heilung nicht eintritt, so oder so nicht. Was bedeutet das?

Sicher eine der schwierigsten Fragen im täglichen Glaubensleben, weil sie jeden betrifft und wichtig für uns ist.

Günter J. Matthia hat gesagt…

Ich sehe in der Bibel eigentlich kein Dogma: »Du sollst nicht den Arzt um Hilfe bitten.« Die Kranken, die zu Jesus kamen, wurden geheilt. Die Jünger heilten ebenfalls Kranke. Es wurden Tote auferweckt.
Andererseits schreibt Paulus dem Timotheus, er möge doch seines kranken Magens wegen mal zu einem Gläschen Wein greifen.
»Trophimus aber habe ich in Milet krank zurückgelassen«, schreibt Paulus in 2. Timotheus 4,20. Der gleiche Paulus, der einen toten Jüngling auferweckt hat und dem Schlangengift nichts anhaben konnte.
Ich meine, dass wir mit Heilung rechnen dürfen - habe ich selbst erlebt. Je mehr wir damit rechnen, davon ausgehen, dass Gott heilen will und Krankheit niemals von ihm gewollt ist, desto mehr werden wir es erleben. Aber wir dürfen kein Gesetz aufstellen: »Arzt ist pfui.«

Anonym hat gesagt…

wenn Gott nicht heilt würde ich mit meinen Kinder zum Arzt gehen oder umgekehrt. Wenn ich das richtig verstanden hab.