Montag, 26. Mai 2008

Von Lakeland nach Charlotte

Eine zweite größere »Heimsuchung« durch den Heiligen Geist in den USA, die ganz anders begann als Lakeland und auch keine »zentrale Person« wie Todd Bentley hat, aber dennoch die gleichen Resultate zeigt, findet seit etlichen Wochen in Charlotte, South Carolina, statt. Rick Joyner übernimmt ganz bewußt keine Führungsrolle, sondern überläßt denjenigen das Feld, bei denen dieser Aufbruch angefangen hat: Kinder und Jugendliche.
Though people of all ages are being touched, this breakout began with high school students, and the youth seem to have the primary anointing. We have therefore resolved to give oversight and direction as needed, but let the youth lead. When they do, the Holy Spirit seems to come in waves which have been so strong that even our leadership team has been gripped by fear at times. People who have been in some of the most powerful recent revivals have all said this is as strong or stronger than anything they have ever experienced.
In Charlotte ist man auch etwas zurückhaltender als in Lakeland, was den Begriff »Erweckung / Revival« betrifft. Die Rede ist von einem »Ausbruch / Breakout«.

Es fing, wie in der Apostelgeschichte, mit einem starken Wind an:
This breakout began when something like a whirlwind came into the Bible class of our K-12 school. Hearing the noise, students came running from other classes. Then students from our School of Ministry and our staff joined in. Hours later, when parents came to pick up their children, they ended up on the floor, with nearly two hundred people remaining until after 1:00 a.m.
Was mich bei solchen Ereignissen immer mehr interessiert als die Phänomene an und für sich, ist die Frage, ob sich etwas im Leben der Menschen verändert. Denn sonst ist das nur eine weitere »fromme Show«, die man begeistert besucht, um dann in den gleichen Alltag zurückzukehren. Aus Charlotte wird neben zahlreichen Heilungen berichtet:
People are being radically impacted and changed. Some of our students who were of the most concern to us are leaders of the breakout. Their fellow students, teachers, and parents are in awe at the transformations, knowing that years of preaching and teaching did not accomplish what seems to have been done with one touch from God.
Wenn wir in Berlin und Deutschland dann die gleichen Resultate erleben werden, hoffe ich um so mehr, dass es bald losgeht. Ob nun wie in Lakeland oder wie in Charlotte oder ganz anders, spielt keine Rolle. Aber auch wir brauchen zweifellos den Heiligen Geist, der das tut, was »Jahre der Predigten und Lehre« nicht zustandegebracht haben.

Berichte, Fotos, Videos aus Charlotte: Morningstar Ministries
Foto: Kinder in Charlotte im Einsatz

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Achne, da haben wir sie wieder, die Lehre: die Erweckung (oder wie auch immer man das nennt) geht von den Kindern aus. Haben mir liebe charismatische Geschwister vor 10 Jahren schon geflüstert und mit so netten Stellen biblisch begründet, dass ja Jesus auf dem Fohlen einer Eselin geritten sei - und nicht auf der Eselin selber. Ahja. Ich sags mal ehrlich und ich hoffe, das ist so erlaubt: ich habe jetzt schon einiges von Todd Bentley gesehen und kann das so stehen lassen, auch wenn mir seine Schreierei (je länger der Abend, desto mehr) auf den Keks geht. Und dieses ständige Herumgezucke... nun gut - auch wenn ich Paulus immer so verstanden habe, dass der Heilige Geist ein Geist der Selbstbeherrschung und eben nicht des Kontrollverlustes ist. Sprachenrede gibt es ja auch in heidnischen Kulten zuhauf, aber dort in Ekstase. Die christliche Sprachenrede benötigt eben keine Ekstase und wenn es nur bei Ekstase klappen würde, würde mich das nachdenklich machen... (das sage ich als jemand der diese Gabe hat und praktiziert). Egal wie: Die Früchte des TB werden es zeigen.
Aber dass nun Kinder Hände auflegen... äh, wo verankere ich das biblisch? Was passiert da? Tragen Kinder bereits den Heiligen Geist in sich (ohne Buße zu kennen)? Wie war das noch mit dem nicht vorschnell Hände auflegen? Wir erwarten zurecht von Leitern und Lehrern, dass sie keine Frischlinge im Glauben sind - so sagt es das NT zumindest, eben damit sie nicht vom Teufel versucht werden. Warum erwarten wir das nicht von vollmächtigen Kindern? Und: mit der Tatsache, dass Menschen geheilt werden, kann man nix begründen, man frage mal einen Reiki-Lehrer oder Schamanen - die kriegen auch Heilungen hin, aber die Quelle ist eine andere. Ich wäre da vorsichtiger. Bei dem Bild mit den beiden Kindern ist mir jedenfalls übel geworden... sorry. Ich würde mir da einfach ein bisschen Gabe der Geisterunterscheidung wünschen, ob das alles so koscher ist...

Günter J. Matthia hat gesagt…

Hallo Wegbegleiter,

was Du über das Sprachenreden ohne Extase sagst, kann ich nur unterstreichen, was mich persönlich betrifft. Vielleicht, weil ich ein eher »nüchterner« Mensch bin.

Nun zu den Kindern: In Charlotte heißt es ja »We have therefore resolved to give oversight and direction as needed...« - das heißt doch, dass die erfahrenen und erprobten Leute durchaus dabei sind und gegebenenfalls eingreifen würden. Ich schätze jedenfalls Rick Joyner so ein, dass er mit seinem Leitungsteam Fehlentwicklungen unterbinden würde.
Ein Kind hat einen kindlichen Glauben. Es traut Gott noch all das zu, was unser durch Schule und Erziehung sowie (ausgebliebene) Erfahrung »geschulter« Verstand fast zwangsläufig in Zweifel zieht oder gar ablehnt.
Wenn Jesus sagt, wass wir »wie die Kinder« werden sollen, meint er dieses ungetrübte Vertrauen: Mein Papa (im Himmel) kann das.
Und wenn jesus sagt, das »solchen (den kindern) das Reich Gottes gehört«, dann glaube ich ihm das. Ohne Buße, ohne Glaubensgrundkurs.

Und es sind ja wohl in Charlotte überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene, durch die der Heilige Geist wirkt.

Anonym hat gesagt…

Wer kann mir mal die Begriffe:
Heimsuchung,Erweckung und Entrückung erklären?

Günter J. Matthia hat gesagt…

@barbara: Begriffserklärungen stehen im Duden oder im Wahrig. Oder als Google-Ergebnisse auf dem Bildschirm. Aber gut, hier ein Bedeutungswörterbuch-Ausflug:

Eine andere Art von Heimsuching beschreibt der Spiegel: Heimsuchung in Heiligendamm
Erweckung, der Begriff, der in der Bibel nicht zu finden ist, kommt auch bei Wikipedia vor: Erweckungsbewegungen
Und in Sachen Entrückung (in der Endzeit) verweise ich einfach auf das Buch der Bücher: 1. Korinther 15, 23-52 und 1. Tessalonicher 4, 16 ff. Entrückung ohne Rückkehr vor der Endzeit findet man bei Henoch und Elia. Entrückung mit Rückkehr hat unter anderem der Apostel Paulus erlebt, aber auch Johannes auf der Insel. Letzteres kann man aber auch Verzückung nennen, die Entrückung ist in der Regel endgültig.

Don Ralfo hat gesagt…

Bin völlig entrückt und verzückt über das neue Wirken des Heiligen Geistes weltweit ;-)) Let the children come, yeah. Was werden die leute erst sagen, wenn dann auch noch die Esel anfangen durch den Geist Gottes zu reden, wie bei Bileam? Also ich bin auf jeden Fall Heilig-Geist-Anointing-Fan.

Anonym hat gesagt…

Hallo Wegbegleiter, wieso wird Dir davon schlecht *totalerstauntsei* ?!?

Warum sollten Kinder nicht unter Handauflegung beten? Meine Tochter hat mal unter Handauflegung für mich gebetet, mit dem Ergebnis, dass meine Schmerzen innerhalb kurzer Zeit verschwanden.

In Markus 16,20 oder so steht doch, dass denen, die glauben diese Zeichen folgen werden, ohne irgendwelche Alters-, Geschlechts- oder sonstige Beschränkungen. Und wenn ein Kind doch eine Entscheidung für Jesus getroffen hat - was spricht dann dagegen, dass sie ebenso den Heiligen Geist empfangen wie Erwachsene?!

apologet hat gesagt…

Schon immer faszinierten die Berichte über die Taten der Apostel und Propheten! Und mit Entstehung der Pfingstbewegung kam die Erwartung auf, daß mit dieser "erneuten Ausgießung des Geistes" auch "Zeichen und Wundern" wiederkehren würden.
Ausgehend von dem Missionsbefehl in Markus16,15ff , welchen Jesus den elf Jüngern und Aposteln gab, wird vielfach wortwörtlich und persönlich in Anspruch genommen, oft sogar gelehrt, jedem Christ sollten eigentlich "Zeichen und Wunder" nachfolgen. Das Ausbleiben der unmittelbaren Verheißungen an die Apostel im persönlichen Glaubensleben, wird dann oft auf mangelnden Glauben, fehlende Geistesausrüstung oder sogar Ungehorsam zurückgeführt.
Dabei ist doch grundsätzlich zu bedenken, daß neben einer jeweils allgemeinen und mittelbaren - hier dem Missionsauftrag an die Gemeinde und jeden Christen (vgl. Matth28,19.20 bei dem die nachfolgenden Zeichen fehlen!) - stets eine konkrete und unmittelbare Bedeutung eines Bibeltextes existiert!
Wenn wir das Wort Gottes lesen, interpretieren, exegetisch bearbeiten, müssen wir begreifen, das wir heute die mittelbare, durch den Geist Gottes für uns lebendig werdende Bedeutung des Textes für unser Leben, die Gemeinde etc. erkennen können und sollen. Dabei tut man dem Text jedoch Gewalt an, wenn man den historischen Kontext und Anlaß außer acht läßt!
Ich meine daher, daß das Ausbleiben dieser "Zeichen" schlicht darin begründet liegt, das die verheißenen "nachfolgenden Zeichen und Wunder" der Apostelgeschichte grundsätzlich auf den dort konkret benannten Personenkreis - die Apostel - und diesen einmaligen Zeitabschnitt – die Apostelzeit - beschränkt gewesen waren. Die einzigen bekannten Ausnahmen sind Stephanus und Philippus, welche jedoch explizit durch apostolische Handauflegung beauftragt worden waren (Apg6,8; Apg8,6-8;13).
Die unmittelbaren Empfänger dieses Auftrages waren die damals anwesenden Jünger und von Jesus direkt berufenen Apostel! "Zeichen und Wunder" waren wie bereits im vorherigen Abschnitt festgestellt ein Beleg echter Apostelschaft (Apg2,43 ; 2.Kor 12,12 ), sowie Ausweis der Messianität Jesu (Jes28,16–19; 35,4–6 ; 61,1ff.) und schon damals keine Normalität im Alltag der ersten Christen.
Liest man nur wenige Verse weiter im Markusevangelium, stellt man fest, daß dort berichtet wird, daß dem angesprochenen Personenkreis – den Aposteln – tatsächlich die verheißenen „Zeichen“ folgten . Wir haben es also bereits damals keineswegs mit einer „wundertätigen Gemeinde“ zu tun, sondern im wesentlichen mit „wundertätigen Aposteln und Propheten“ (Apg2,43; 5,12; 15,12).
In dem Dienst der Apostel hat sich diese Verheißung des Herrn bereits erfüllt: Sie redeten in neuen Sprachen (Apg2;4), sie haben Dämonen ausgetrieben (Apg16;18), Schlangen aufgehoben (Apg28;5), Schwachen die Hände aufgelegt (Apg9;12). Alle diese „Zeichen“ waren zum Beginn der Gemeindegründung nötig, als Beglaubigung für das Volk, daß Gott die Apostel mit einer neuen Offenbarung, dem Evangelium gesandt hat. Heute besteht für diese Zeichen keine Notwendigkeit mehr, denn die Gemeinde ist seit zweitausend Jahren etabliert und Gott gefällt es nach 1Kor1,21ff, Glauben durch die schlichte Verkündigung des Wortes entstehen zu lassen.