Dienstag, 27. Mai 2008

Wie RTL die Zuschauer belügt

Mittags um zwölf bin ich an meiner Arbeitsstelle, statt fernzusehen. Ich glaube auch nicht, dass ich Sehenswertes verpasse. Aber es soll ja Menschen geben, die um diese Zeit nichts anderes zu tun haben, und es soll sogar welche geben, die dann RTL einschalten (das passiert mir nie, auch nicht am Abend).

Am heutigen Dienstag brachte, so eine entsetzte Zuschauerin, die ganz aufgeregt bei meinem Sohn anrief, dieser Sender in seiner mittäglichen Show »Punkt 12« einen Bericht über Teufelsaustreibungen. Garniert mit einem so perfiden Schnitt, wie man es eigentlich auch nur halbwegs seriösen Journalisten nicht zutrauen möchte. RTL hat die Niveaulosigkeit, für die der Sender ja bekannt ist, noch einmal unterboten.

Da wurden am letzten Sonntag mit versteckter Kamera gefilmte Ausschnitte aus einem Gottesdienst in Berlin, dem ich (mit Hunderten anderer Besucher) beigewohnt habe, mit Filmbildern von einem (gestellten?) Exorzismus kombiniert, so dass der Zuschauer den Eindruck gewinnen musste, eine Dokumentation zu sehen. Was gezeigt wurde, war nichts anderes als Lüge, um der betreffenden Gemeinde Schaden zuzufügen.

In dem Gottesdienst ging es um das Thema »Aus der Fülle Gottes in die Fülle des Segens«. Von Satan war nicht die Rede. Im anschließenden Gebetsdienst ging es um Heilung und Segnung. Von Teufelsaustreibung vor, während oder nach dem Gottesdienst keine Spur. Aber das hielt RTL nicht davon ab, sowohl unsere Musiker als auch den Pastor, der am Sonntag gepredigt hat, bildschirmfüllend zu zeigen.

Solch platte Lügen, wie RTL sie sich erdreistet zu senden, obwohl es Hunderte von Zeugen gibt, die den Gottesdienst miterlebt haben, sind eher selten. Aber wundern sollte uns das natürlich nicht:
Wenn die Welt euch haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt. Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten. (Johannes 15, 18-20)
Ich halte nichts davon, gegen solche Lügner vorzugehen, denn was für uns als Christen im Umgang miteinander gilt, nehme ich auch für den Umgang mit unseren Feinden als biblische Richtschnur:
Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, daß ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum laßt ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum laßt ihr euch nicht lieber übervorteilen? (1. Korinther 6, 7)
Mich hat mal vor ein paar Jahren jemand im Internet mit allerlei Behauptungen verleumdet und meine Aussagen dermaßen verdreht, dass ich eigentlich Grund genug gehabt hätte, Anzeige zu erstatten. Ich habe den Mann, der sich als Christ verstand, statt dessen im Gebet gesegnet und ihn darauf hingewiesen, dass ich nicht die Absicht habe, auch nur ein Wort zu erwidern. Ich wies ihn auch darauf hin, dass er sich selbst keinen Gefallen tut, denn wer zum »Verkläger der Brüder« mutiert, begibt sich auf gefährliches Terrain.
Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich (hier ist die Rede von Gott selbst) stumm machen. Wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat, den will ich nicht dulden. (Psalm 101, 5)
Ich hoffe, dass es meinem »Verkläger« gut geht. Irgendwann hat er kommentarlos seine Seiten über mich gelöscht. Ich wünsche auch den Verantwortlichen bei RTL, dass es ihnen nicht schlecht ergeht, denn als Ungläubige wissen sie ja noch nicht einmal, was sie tun...

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

starke mutige Worte mit
passenden Bibelstellen!

storch hat gesagt…

das ist sehr unschön. ich leide mit euch.

Günter J. Matthia hat gesagt…

ich denke, mit solchen (und schlimmeren) attacken muss man einfach rechnen, da ist die bibel ja nicht nur in johannes 15 recht eindeutig. und letztendlich können verleumdungen und lügen keinen »wirklichen« schaden anrichten, sondern - so haben wir es vor einigen jahren bei ähnlichen angriffen erlebt - es kommen neugierige, die sich dann bekehren...

Don Ralfo hat gesagt…

Also mit anderen Worten: Der Teufel schießt sich durch solche Attacken selbst ins Bein, wenn daraufhin die Neugierigen kommen. Danke Jesus für die Verfolgung!

Günter J. Matthia hat gesagt…

@Don Ralfo: Grundsätzlich ja. Allerdings würde ich bei so was nicht von »Verfolgung« sprechen - es gibt Christen, denen es wesentlich schlimmer geht. Dort wächst allerdings auch die Gemeinde schneller...