Freitag, 1. Februar 2008

Der Frankfurter D1ck und die Pharma-Rechnung

Bei Haso darf heute gemeckert werden. Habe ich prompt getan, wegen des blöden BVG-Streiks. Schon mal am meckern, meckere ich nicht nur bei Haso über die doofen BVG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und meinen doppelt so langen Weg zur Arbeit, sondern auch gleich hier über die doofen Spammer und ihre Roboter.


In den 15 Minuten zwischen 10:45 und 11:00 Uhr gingen an die Gebet für Berlin E-Mail-Adresse 25 Spam-Mails. Gebet für Berlin braucht, den Spammern zufolge, »confidence« (via »new huge d1ck« natürlich), Gebet für Berlin soll »sein bestes Stück verlängern« (falls Gebet für Berlin das mit dem d1ck nicht verstanden hat), sich um den »Newcomer an der Frankfurter Börse« kümmern und auch noch »lokalisierte Versionen für PC und Mac« kaufen. Gebet für Berlin bekommt Rechnungen von Pharmaunternehmen und 300 Euro spendiert, um sie im Casino in ungeahnte Reichtümer zu verwandeln.
Nun gut, damit könnte man sicher zumindest die Pharma-Rechnung bezahlen.

Pro Tag sind das (Mathematiker mögen es gerne nachrechnen) durchschnittlich - allein für Gebet für Berlin - 2.400 Spam Mails. An meine anderen E-Mail-Adressen geht ebenfalls aller möglicher und unmöglicher Fug und Unfug. Gestern waren es sage und schreibe 21.344 Spam Mails im Google-Filter - die »Frankfurter Börse« mit ihrem »Newcomer« häuft sich ganz enorm in diesen Tagen.

Es ist schlicht unmöglich, diese Menge nach eventuellen fälschlich als Spam gefilterten Mails zu durchforsten. Ich hoffe, dass nicht zu viele ernst gemeinte Zuschriften deshalb verloren gehen.

Mein Vorschlag: Bei allen Spam-Robotern den Stecker raus und bei allen Spam-Verursachern Rübe ab. Oder D1ck ab. Frauen spammen ja nicht, oder?

Drei Ausrufezeichen!!! Für Lazarus!!! Dig!!!

Ich habe keine Ahnung, ob und wie mir die CD gefallen wird, aber der Titelsong ist zu 100 Prozent mein Geschmack.

Der Künstler erklärt dazu:

Ever since I can remember hearing the Lazarus story, when I was a kid, you know, back in church, I was disturbed and worried by it. Traumatized, actually. We are all, of course, in awe of the greatest of Christ's miracles - raising a man from the dead - but I couldn't help but wonder how Lazarus felt about it. As a child it gave me the creeps, to be honest.
I've taken Lazarus and stuck him in New York City, in order to give the song, a hip, contemporary feel. I was also thinking about Harry Houdini who spent a lot of his life trying to debunk the spiritualists who were cashing in on the bereaved. He believed there was nothing going on beyond the grave. He was the second greatest escapologist, Harry was, Lazarus, of course, being the greatest.
I wanted to create a kind of vehicle, a medium, for Houdini to speak to us if he so desires, you know, from beyond the grave.

Houdini und Lazarus in New York gemeinsam gegen Spiritisten, der eine, weil er nicht ans Jenseits glaubt, der andere, weil er dort war - eine hoch interessante Idee. Gefällt mir, gefällt mir außerordentlich sogar. Und solche Überlegungen, wie sich Lazarus (und manch andere Nebenfigur in der Bibel) gefühlt haben mag, die habe ich gelegentlich auch schon angestellt.

Das Video zeigt einen Nick Cave, der - ohmygoodness!!! - einen Schnauzer trägt, den er hoffentlich bald wieder abrasiert. Oder auch nicht. Meinetwegen kann er aussehen, wie er will, so lange er solche Musik schreibt und aufnimmt.

Bis zum Erscheinen der CD kann man schon mal das Video sehen und hören. Das Album kommt Ende Februar, ich hoffe, es hält, was der Titelsong verspricht. Hier geht's zum Lazarus in New York:

DIG, LAZARUS, DIG!!!

Nach wie vor eines meiner Lieblingslieder aus der Zeit vor dem Schnauzer ist übrigens - hauptsächlich wohl wegen des »Praise Him 'til you've forgotten what you're praising Him for, then praise Him a little bit more...« - Get Ready For Love