Sonntag, 19. Oktober 2008

Gastbeitrag von Martin Luther: Hund und Hündin

Eine schwangere Hündin bat mit demütigen Worten einen Hund das er jr wolt sein Heuslin gönnen bis sie geworffen hette.

Das that der Hund gerne.

Da nu die jungen Hündlin erwuchsen begert der Hund sein Heuslin wider aber die Hündin wolte nicht.

Zu letzt drewet jr der Hund vnd hies sie das Heuslin reumen.

Da ward die Hündin zornig vnd sprach Bistu böse so beis vns hinaus.


Diese Fabel zeigt:

Wenn die Laus in grind komet so macht sie sich beschissen. Sihe wie du des Bösen los werdest wens vberhand kriegt.

Der Teufel ist gut zu Gast zu bitten. Aber man kan sein nicht wol los werden.


Quelle: Enstanden ca. 1530. Erstdruck: Jhena (Christian Rödingers Erbern) 1557, Gesamtausgabe der Werke. Zu finden bei Zeno.