Sonntag, 25. Januar 2009

Och nö, muss nich sein...

Gestern haben wir uns etwas zugemutet, was wir für die nächsten 20 Jahre nicht wiederholen werden: Ein Besuch auf der »Grünen Woche«.
Die beste aller Ehefrauen hat der Erinnerung zufolge zuletzt vor ca. 25 Jahren die »Grüne Woche« besucht, ich meine, dass mein letzter Gang durch die Ausstellung noch etliches weiter zurück liegt. Jedenfalls erinnerten wir uns beide, dass man zwar Eintritt bezahlte, aber dann an den Ständen reichlich Leckereien probieren und Tüten voll Kostproben mit nach Hause nehmen konnte.
Na ja. Früher. Früher hatten wir einen Kaiser...

Eintritt pro erwachsener Nase 12 Euro, das sind rund 24 Mark in echtem Geld. Dafür bekommt man außer dem Einlass in die Messe nichts. An den Ständen: Ein Zahnstocher mit 3 Bröckelchen Käse: 1,50 Euro. Ein Kaviarbrotminischeibchen (Durchmesser etwa der eines 5-Mark-Stückes) konnte für 3,00 Euro probiert werden. Eine Kostprobe Bier: 3,50 Euro. Und so weiter... Natürlich haben wir derartig unmoralische Angebote nicht angenommen.
Neben der Unverschämtheit der Aussteller, für Kostproben Geld zu verlangen, haben es die Menschenmassen unmöglich gemacht, der »Grünen Woche« irgend etwas abzugewinnen, was uns zu dem Gedanken verleiten könnte, womöglich nächstes Jahr die Messe wieder zu besuchen. Nun soll man nicht über ein Problem meckern, dessen Teil man selber ist (wir waren ja unstrittig auch Besucher), aber man muss das ja nicht wiederholen. Es war schlicht unmöglich, normal zu gehen, so eingekeilt waren wir zwischen zum Teil am frühen Nachmittag bereits deutlich angetrunkenen Menschen. Dazu dröhnte von allen möglichen Bühnen und aus Lautsprechern an den Ständen verschiedener Aussteller unerträgliche Schlagermusik.

Fazit: Die nächsten 20 Jahre lautet unsere Antwort, wenn die Grüne Woche stattfindet: Och nö, muss nich sein...

Heute Nachmittag sehen wir uns die Loriot-Ausstellung an. Hoffentlich ein erfreulicheres Ereignis.