Dienstag, 20. Juli 2010

Rücktrittitis

Sechs kleine Negerlein...

In Deutschland grassiert die Rücktrittitis. Nicht nur in der CDU, auch in anderen Kreisen. Der eine hat keine Lust mehr, der andere keinen Grund. Aber es wird zurückgetreten, mit oder ohne Anlass – vom Amt. Nicht etwa im Streit mit dem Fuß.

Manche Aufgabe eines öffentlichen Amtes ist ehrenwert, manche zwangsläufig, manche gar erzwungen. Da gibt es dann handfeste Gründe wie schwere Krankheit, oder auch Schuld, Verfehlungen, Reue womöglich sogar … – aber bei manchen Menschen, vornehmlich Politikern, reicht offenbar immer öfter die mangelnde Lust am Job. Das Geld in der Tasche wird ja deshalb nicht weniger, in den meisten Fällen.

Nun ist natürlich fraglich, ob eine Änderung der Pensionen und Bezüge (Rücktritt = Einkommen futsch) eine gute Idee wäre. Dann würde mancher und manche lustlos und tatenlos im Amt bleiben, weil der Reichtum ja so angenehm ist. Tatenlose Politiker hingegen gibt es ja schon so genug. Und ideenlose.

Irgendwie fällt keinem so recht ein, wie die Staatsverschuldung eingedämmt werden kann –abgesehen von Kürzungen im sozialen Bereich, bei der Bildung, bei der Entwicklungshilfe …

Herr Köhler, der ohne ersichtlichen Grund nicht mehr mochte, behält lebenslang seine (nicht gerade unerheblichen) Bezüge als Bundespräsident. Braucht er die eigentlich noch als Schmerzensgeld? Immerhin meckert jetzt keiner aus dem politischen Gegenlager mehr an seinen Verlautbarungen herum. Er verlautbart ja nichts mehr.

Wenn ein normaler Mensch (also ein Arbeitnehmer) keine Lust mehr auf den Job hat, dann wird ihm sein Chef vermutlich auch das bisherige Entgelt weiter gewähren, bis zum seligen Ende. Oder wie war das mit der Gleichheit gemeint?

7 Kommentare:

die Vorgärtnerin hat gesagt…

denk nicht über solche Dinge nach, das gibt Sodbrennen.

Second Attempt hat gesagt…

Ist das Foto von Herrn Wulff bei den "Rücktretern" eigentlich ein Versehen, oder ein geheimer Wunsch? ;-)

Grüßle, Sec

die Vorgärtnerin hat gesagt…

na ja, er ist von der Landesregierung zurück getreten.
deswegen ist er wohl in der Reihe dabei.

Günter J. Matthia hat gesagt…

Sodbrennen - nö. Habe ich nie.
Die sechs abgebildeten Herren sind nur diejenigen, die der CDU irgendwie abhanden gekommen sind in letzter Zeit. Auch andernorts gab es ja Schwund zu verzeichnen.
Der Herr Wulff, der kann ja jetzt mal zeigen, ob er als Bundeswulff erfolgreich ist. Er hat ja nach zwei Durchfällen doch noch irgendwie gewonnen - und das wird teuer. Maximal 10 Jahre kann er Bundeswulff sein, danach lebenslang die Bezüge eines Bundespräsidenten. Man hätte nicht so einen relativ jungen Menschen wählen sollen...

Barbara hat gesagt…

sechs kleine N....lein... ;-)

alle gehen - keiner bleibt!

Stephan Hollandt hat gesagt…

Die Kritik an der mangelnden Standfestigkeit ist schon berechtigt. Andererseits ist der Stand des Berufspolitikers ein vergleichsweise schlecht bezahlter. Bei diesem Aufwand in einem ständig kritisch beäugtem, heuchlerischem, intrigantem Umfeld ohne wirkliche Gestaltungsmöglichkeiten - da muss man schon Machtjunkie sein, bzw. früher (wie wir Normale) oder später die Finger davon lassen.

Günter J. Matthia hat gesagt…

@barbara: Janz jenau. Alles schwarze Politiker. ;-)

@Stephan: Also soooo schlecht bezahlt sind die Damen und Herren ja nun nicht, wenn sie erst mal Ministerpräsident und ähnliches geworden sind. Und dann haben sie ja noch diverse Nebeneinkünfte.