Sonntag, 31. Oktober 2010

Vierzehn mal Hundertvierzig – Eine Liebe und ihr Ende

image Regelmäßige Blogbesucher wissen, dass ich mich vor einer Weile ins Twitterland verirrt habe, in ein Paralleluniversum, dessen Sinn sich mir noch immer nicht erschließen will. Doch muss ja nicht alles im Leben, in diesem oder in anderen Universen, sinnvoll sein.

In jenem Twitterland habe ich zwischen all den anderen komischen Vögeln in den letzten zwei Wochen eine Ballade in 14 Versen zu je 140 Zeichen vorgesungen. Die 140 Zeichen sind eherne Grenze im Twitterland, die 14 Verse habe ich mir selbst als Rahmen verordnet.

Hat das irgendjemand als fortgesetzte Geschichte wahrgenommen? Wohl kaum.

Jeder Vers ist, das geht im Twitterland nicht anders, da zwischen den einzelnen Episoden nicht nur Hinz und Kunz, sondern auch ich selbst anderes zwitscherten, eine abgeschlossene Geschichte in sich. Dass daraus diese Ballade werden würde, hatte ich am Anfang nicht gewusst. Das erkannte ich erst nach dem fünften Vers.

So. Genug geplaudert. Wer Augen hat zu lesen, der lese, was der Autor im Twitterland gezwitschert hat.

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Wir sehen Olaf, Detlef, Bernd und Samuel. Auch Sandra, Iris, Ute und Gabi. Doch Timo hat nur Augen für Nadine. Sie schenkte ihm ein Lächeln.

Er duscht, derweil sie schon die Zähne putzt. Ein Schimmern durch den Vorhang, nur schemenhaft. Er senkt den Blick, sein Penis strebt empor.

Das Bett, zwei ebene Flächen, belegt von bauschigen Kissen und Decken in strahlendem Weiß. Sie werden keine Decke brauchen, die Liebe wärmt.

Sie legt die Hand auf seinen Bauch. Er atmet tief. Ob sie erspürt, wie sehnlich er die Zentimeter überwunden wünscht? Sanft. Zart. Ausatmen.

Verschmolzen ist die Zeit nun mit der Ewigkeit. Keine Minuten zählt das Herz wenn zwei vereint verschmelzen. Fühlen. Schenken. Schrankenlos.

Sie schläft noch als das Tagwerk ihn ins Leben ruft. Er duscht und träumt dabei, sie wäre nah. Dann könnten seine Hände sie berühren, kosen.

Die Stunden seines Tages rinnen zäh. Gedanken eilen vor, zu ihr. Sein Herz will ohne sie sich nicht zufrieden geben. So zäh der Tag. Zu ihr!

Wie schön sie ist. Verzaubert muss er staunen, und ihre Augen sprechen, was der Mund nicht sagt. Wird ewig ihre Liebe sein wie frischer Tau?

Gewöhnung setzt wohl ein, doch niemals Überdruss. Er hat sie in seinem Herzen eingeschweißt die Liebe, nur zu ihr, versiegelt für ein Leben.

Die Bilder, die er sieht, wenn er die Augen schließt. Die Bilder. Sie werden niemals alt, sind immer wieder neu. Sie ist ihm unerschöpflich.

Wann fragte je das Schicksal nach der Liebe? Nach jedem schönen Tag lauert gefräßig eine Nacht. Er kann und will nicht glauben, was er weiß.

Noch glüht ein Funke Hoffnung, doch die Wahrheit löscht ihn aus. Werden da wenigstens noch Bilder sein, in seinem Kopf, von ihr? Was bleibt?

Sie durfte nicht bleiben. Der Tod riss sie in seinen Schlund. Erlöst vom Schmerz – doch welche Qual zuvor! Frieden wünscht und gönnt er ihr.

Wie leer sein Blick, als alles ihm genommen wurde. Erinnerung ist flüchtig. Was bleibt, ist Wissen um Verlust, sein Schmerz – womöglich Wut?

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