Sonntag, 6. August 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Loslassen. Kapitel 6

Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.

Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleDa Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, stelle ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung.

Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.

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Kapitel 6

Alte Gewohnheiten ablegen

Das Einüben einer neuen Gewohnheit ist ziemlich einfach: Sie tun das Gewünschte (zum Beispiel Sport treiben) direkt nach einem Auslöseimpuls (der Kaffee am Morgen) und wiederholen das oft genug, bis es automatisch läuft. Nach einer Weile entsteht der Drang zur neuen Gewohnheit auf den auslösenden Impuls hin ohne Ihr Zutun.

Warum haben wir trotzdem solche Schwierigkeiten, gute Gewohnheiten aufzubauen? Weil einiges diesem recht simplen Verfahren in die Quere kommt:

Angst vor der neuen Gepflogenheit. Sport und Meditation sind zwei typische Beispiele – viele Menschen haben diesbezüglich allerlei Befürchtungen: Das ist anstrengend, unbequem, verwirrend … also fängt man gar nicht erst damit an. Man lässt sich bereitwillig ablenken (siehe voriges Kapitel).

Müdigkeit und Dinge, die dazwischen kommen. Es gibt zweifellos manchmal zutreffende Gründe, von einem Vorsatz abzuweichen. Aber wenn wir uns etwas Gutes antrainieren wollen, sollten wir Lösungen für solche Hindernisse finden. Früheres Schlafengehen oder bessere Planung von anderen Aktivitäten, eine andere Tageszeit für die neue Gewohnheit, wenn ihr zur vorgesehenen Zeit dauernd etwas in die Quere kommt. Es ist ein Lernprozess. Was aber wirklich alles zunichtemachen kann, ist unser Aufgeben, sobald wir scheitern. Wir haben eine tückische Idealvorstellung: dass wir sofort Erfolg haben werden.

Alte Gewohnheiten sind nun einmal schwer abzulegen. Wenn wir etwas Neues beginnen, ersetzen wir oft eine alte Gewohnheit. Sport am Morgen statt Facebook und Blogs beispielsweise. Das Einüben der neuen Gewohnheit erfordert jedes Mal bewusstes Loslassen der alten Gewohnheit. Wir müssen die neue Gepflogenheit achtsam trainieren, bis sie zur ganz natürlichen und leichten Routine geworden ist.

Das sind keine unüberwindbaren Hindernisse, aber wir müssen jeweils etwas loslassen:

1. Eine Idealvorstellung, die Angst auslöst. Sicher ist Sport anstrengend – genau das ist ja der Sinn der Sache und führt zum gewünschten Erfolg.

2. Die Illusion, dass wir sofort Erfolg haben. Stattdessen akzeptieren Sie Scheitern als Teil des Lernprozesses und finden bewusst und beständig Wege, um sich zu verbessern.

3. Die alte Gewohnheit, die abgelöst wird. Lassen Sie Ihr altes Tun los und praktizieren Sie stattdessen achtsam, was Sie sich angewöhnen wollen.

So kann die Fähigkeit des Loslassens uns helfen, neue und gute Gewohnheiten in unser Leben zu bringen.

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Fortsetzung folgt.

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