Dienstag, 4. Dezember 2007

Jona S. Tinksauer

Jona hatte es kommen sehen, deshalb war er von vorne herein gegen das Unternehmen gewesen. Wie so oft war er auch in Ninive als falscher Prophet aufgetreten. Er hatte drei Tage lang quer durch die Stadt seine Botschaft verkündet:
"Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!”
Was jedoch zerstört wurde, war lediglich sein Ruf, nicht etwa die Stadt. Jeder Stein blieb auf dem anderen, keine Flutwelle, kein Feuer vom Himmel, keine Seuche raffte die Menschen dahin.
Er beschwerte sich bei seinem Auftraggeber.
„Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt. Und nun, HERR, nimm doch meine Seele von mir! Denn es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe.”
Er hatte die Nase voll von seiner Berufung.

Was dieser Jona S. Tinksauer mit uns heute zu tun hat, erfahren lesefreudige Zeitgenossen im gestern wiederveröffentlichten neunten Kapitel der Serie Die Tage sind gezählt..

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