...und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken,  und so waren wir auch in ihren Augen. (4. Mose 13, 29) 
Mit diesen Worten  beschrieben die Kundschafter, die das Land Kanaan besichtigt  hatten, dessen Bewohner. Es handelte sich bei diesen Spionen um gestandene  Männer, Fürsten ihrer Stämme, die bereits eine ganze Menge mit Gott erlebt  hatten.
Nun  kamen sie vom Auftrag zurück, das Land zu besichtigen, von dem Gott klar gesagt hatte:  ...das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel gebe! (Vers 2)
 Es hieß  nicht, dass Gott ihnen dieses Land vielleicht geben würde, oder dass sie  entweder dieses Land oder möglicherweise auch ein anderes haben sollten. Es hieß  auch nicht, dass sie es kaufen oder verlustreich erkämpfen sollten. Gott hatte  gesagt, dass er es dem Volk gibt. 
Gleichen  wir nicht manchmal diesen Kundschaftern? Gott gibt uns Verheißungen, wir  betrachten die Umstände und kommen zu dem Schluss, dass wir Heuschrecken sind.  Wir sehen die Riesen vor uns und sagen: Wir können nicht gegen das Volk  hinaufziehen, denn es ist stärker als wir. (Vers 31)
Oft  stimmt ja unsere Beobachtung: Die Umstände, denen wir gegenüber stehen, sind riesig.  Sie sind stärker als wir. Es ist uns unmöglich, irgend etwas gegen sie  auszurichten. Doch das sollen wir auch gar nicht versuchen, denn wir würden  kläglich scheitern. Wenn wir jedoch auf die Kraft Gottes vertrauen, sieht die  Situation völlig anders aus.
Zwei von zwölf Kundschaftern beurteilten die Lage abweichend: Das Land, das wir durchzogen haben, um es  auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn der HERR Gefallen an uns  hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von  Milch und Honig überfließt. Nur empört euch nicht gegen den HERRN! Und fürchtet  doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz ist  von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fürchtet sie nicht! (Kapitel  14, 7-9)
Glaube ist unnötig, wenn wir keinen ernst zu nehmenden Feinden  beziehungsweise Problemen gegenüber stehen. Das, was wir aus unserer Kraft und  mit unseren Möglichkeiten bewerkstelligen können, bedarf keines Glaubens.
Wir sind keine Heuschrecken, es kommt uns nur so vor, wenn unsere Perspektive  verschoben ist. Wir sind Töchter und Söhne des lebendigen Gottes, des Schöpfers  von Himmel und Erde. Wir sind Bürger des Reiches Gottes. Wir sind die, denen  Jesus aufgetragen hat, die gleichen Werke wie er und noch größere zu tun. Wir  sind diejenigen, denen er versprochen hat, alle Tage und Nächte bei uns zu sein.  Wir sind die Erben der Verheißungen.
Das Volk Israel bekam das Land, das  Gott versprochen hatte. Allerdings mit 40 Jahren Verspätung, weil das Volk den  zehn Kundschaftern geglaubt hatte, die sich als Heuschrecken empfanden.
Wir  können uns entscheiden, ob wir Heuschrecken sein möchten oder ob wir Gott  glauben. Jeder kann die Zusagen Gottes entweder annehmen oder bezweifeln.
Das Heuschreckengerede von unüberwindlichen Hindernissen und grässlichen Riesen führt unter Umständen dazu, dass 40 Jahre vergehen, bevor eine Verheißung sich erfüllt. So lange will ich eigentlich lieber nicht warten...