Es gab hier schon länger keine Schreibtipps mehr, aber heute kommt wieder mal einer.
Lektorieren kann recht amüsant sein. Da las ich in einem aktuellen Projekt folgenden Satz:
Gerade übertönt die Sirene eines Feuerwehrautos mit ihrem schrillen Klang alle anderen Geräusche – sogar das Klappern meiner Finger auf der Tastatur.
Wenn die Finger klappern, dann muss es sich ja um die bloßen Knochen einer jeglichen Fleisches, aller Sehnen, Knorpel und der Haut beraubten Hand handeln, dachte ich, und stellte mir ein Skelett beim Schreiben am Computer vor. Mein Kichern war vernehmlich.
Allerdings handelt es sich bei dem Werk nicht um eine Gruselgeschichte, und der Text soll auch nicht unfreiwillig komisch sein. Also habe ich den Satz etwas anders formuliert:
Plötzlich übertönt die Sirene eines Feuerwehrautos mit ihrem schrillen Klang alle anderen Geräusche – sogar das Klappern meiner Tastatur beim Schreiben.
Das »Plötzlich« musste sein, weil schon zwei Sätze zuvor»gerade« etwas geschieht. Jedenfalls klappert nun ordnungsgemäß die Tastatur, nicht die Finger.
Also daher Schreibtipp Nummer 11: Beim Schreiben immer überlegen, ob die Aussage eines Satzes wirklich so gemeint ist, wie sie da steht. Sonst lacht der Leser unter Umständen, obwohl der Autor ihm gar keinen Grund zur Heiterkeit geben wollte.
P.S.: Foto von WikiCommons
zweiter Tipp für den Autor:
AntwortenLöschenauch mmer sich drüber klar drüber sein, in welcher Jahreszeit man sich befindet.
sonst wird im Begischen Februar gerade Löwenzahn gepflückt...
oder es geht gerade die Sonne in einem prächtigen Farbenspiel unter - obwohl man in Holland ist und der Monat Oktober heißt.
Schon ungewöhnlich....
ähm... und schon zehn Uhr durch ist, wollte ich sagen.
AntwortenLöschenHab schon ne leichte Freakstock-Hirnisuffizienz.