Jerome David Salinger litt unter dem Ruhm, den ihm sein Roman einbrachte. Seit 1965 hat er nichts mehr veröffentlicht, lebte zurückgezogen.
The Catcher in the Rye wurde in einigen angelsächsischen Ländern zunächst verboten – das Buch enthält 255 mal den Ausdruck »goddam« sowie 44 »fuck«. Das jedoch macht noch keine gute Erzählung aus, ist kein Qualitätsmerkmal. Es ist aber einem guten Buch auch nicht hinderlich, wie dieser große Roman bewiesen hat.
Darüber zu schreiben, halte ich für müßig. Man muss The Catcher in the Rye nur lesen, um den Zauber zu entdecken, dem sich wohl niemand entziehen kann.
Wie zufrieden Salinger mit seinem zurückgezogenen Leben war, weiß ich nicht. Gestern wurde bekannt, dass er im Alter von 91 Jahren in seinem Haus verstorben ist. Er hat die Welt und mich mit einem wunderbaren Roman beschenkt (seine Kurzgeschichten muss ich demnächst noch lesen) - dafür sei ihm posthum gedankt.
Rest in peace, Mr. Salinger.
ich find, er schaut ein bisschen wie Horst Tappert.
AntwortenLöschenHolden Caulfield ist ein Held!
AntwortenLöschenHabe heute übrigens gelesen, dass Salinger in seiner Abgeschiedenheit viel geschrieben haben soll und demnächst evtl. zwei Romane posthum veröffentlicht werden könnten.
davon hab ich auch gehört.
AntwortenLöschenAber komisch, oder?
Sein Wille wird es nicht sein, denn hätte er die Texte fürs große Publikum geschrieben, hätte er sie selber veröffentlicht.
Seine Tochter sagte, er habe das nur für sich selber geschrieben. (sie hatte ihn nämlich auch gefragt.)
In der Kindle-Ausgabe der WELT hieß es gestern:
AntwortenLöschenIn Jerome D. Salingers Haus in Cornish, New Hampshire, dort also, wo der Schriftsteller heute gestorben ist, befindet sich ein Aktenschrank. Darin sind angeblich Manuskripte gelagert, die mit einem Farbcode versehen wurden: Rot bedeutet „kann ohne Veränderungen publiziert werden“, blau bedeutet „hier muss noch Hand angelegt werden“. Mindestens zwei unveröffentlichte Romane aus Salingers Feder sollen in jenem Schrank liegen, wahrscheinlich aber ist der Buchstabenschatz viel größer, der jetzt – hoffentlich – ans Licht der Öffentlichkeit gelangt. Natürlich sind die Leser Salingers traurig, dass der Mann, den viele von ihnen als persönlichen Freund empfunden haben, jetzt tot ist. Als Schriftsteller aber könnte er ausgerechnet in diesem traurigen Moment seine Wiederauferstehung erleben.
Wer weiß, vielleicht hat er wirklich für die Öffentlichkeit geschrieben, wollte die Veröffentlichungen aber nich selbst erleben?
Jawoll, genau die Passage meinte ich - gestern in der Welt kompakt gelesen :)
AntwortenLöschenUnd ohne posthume Veröffentlichungen gegen den Willen des Autors gäbe es auch keinen Kafka.