Dienstag, 14. Juni 2011

Vom geilen Hammer

Hammer EggVielleicht könnten unsere politischen Parteien der ständig sinkenden Wahlbeteiligung entgegenwirken, wenn sie dem sowieso unaufhaltsam fortschreitenden Verfall jeglicher Sprachkultur Vorschub leisten und ihre Broschüren, Plakate und sonstigen Werbemaßnahmen dem Umgangston der potentiellen Wähler anpassen würden?

Zum Beispiel:

  • Mach mit beim geilsten Voten des Jahres!
  • Hammer krass! Du darfst voten!
  • Voll geil: Voten für die Zukunft!
  • Echt die geilste Partei!
  • Tschaaakaaaa! Voten für die hammer geilen Typen!

Nach Belieben kann man ja viele Ausrufezeichen hinzufügen statt nur eines, auch die Schreibweise von Boaaaah und Wow  und Tschaaakaaa ist variabel zu gestalten. Meinen Beobachtungen zufolge darf Hammer und krass zusammengeschrieben werden, so wie überhaupt gängige Regeln der Grammatik und Rechtschreibung außer Acht bleiben, das gilt auch für die Groß- und Kleinschreibung. Der Hammer kann durchaus als hammer auftauchen und dabei Geil sein.

Hauptsache, die Vokabeln hammer, geil und voten, gern in Kombination mit voll, kommen reichlich zum Einsatz – dann wird die Zahl der Nichtwähler sicher zügig schrumpfen.

3 Kommentare:

  1. glaube nicht, dass das der richtige Ansatz ist.
    denn wenn die Wahlplakate auf dem Niveau werben, gehen vielleicht alle die nicht mehr wählen, die das bisher getan haben...?

    Nur mal so als Beispiel, ich wäre FDP-Wähler.
    Weil ich die seriösen Damen und Herren Solms, Hamm-Brücher, Lambsdorff und so weiter vertrauenswürdig fände und ihre Politik aus meinem Herzen spräche.
    Wenn mir die Partei dann "hammerkrass geiles Voten" anbieten würde... ich glaube, ich würde mich wundern, was sie von mir wollen und jedenfalls nicht hingehen zum Voten.

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  2. ... ich glaube, so ganz ernst habe ich diese Empfehlungen an die Parteien nicht gemeint. :-)

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  3. ach soooooo!!!!!

    (Mist. Das waren jetzt wieviele Ausrufezeichen zuviel?)

    Aber zum Glück bin ich ja auch kein großer Freund der kleinen Partei.

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