Montag, 2. Februar 2015

Was sind schon ein paar hundert Meter

Wenn man, so wie ich, Ausdauersport nicht nur der Vermeidung von Dickleibigkeit samt allen daraus folgenden Malaisen zuliebe betreibt, sondern auch um das körpereigene Immunsystem für den Kampf gegen Krebszellen fit zu halten, ist das Notieren von absolvierten Trainingseinheiten eine gute Motivationshilfe.

Statt Bleistift und Tagebuch oder Notizblock benutzt man dafür heutzutage natürlich bevorzugt elektronische Hilfsmittel, in meinem Fall ist das ein mobiles Telefon mit einer entsprechenden Applikation. Seit April 2013, das sind inzwischen also 10 Monate, habe ich »Runtastic« verwendet und bin eigentlich (trotz der aufdringlichen Werbung in der kostenlosen Version) recht zufrieden, da ich auf der zugehörigen Internetseite auch die Trainingseinheiten aus dem Sportstudio eintragen und übersichtliche Statistiken abrufen kann. So weiß ich, dass ich in den zehn Monaten 922,09 Kilometer gelaufen bin und dafür 97 Stunden, 22 Minuten und 53 Sekunden gebraucht habe.

Wie genau oder ungenau solch ein Mobiltelefon mit seinem GPS-Empfänger und die Software den zurückgelegten Weg aufzeichnen, ist allerdings auch offensichtlich, wenn ich mir die Grafiken anschaue:

runkeeper

Das Bild spricht für sich … denn ich bin ja von zu Hause losgelaufen und habe dort auch das Jogging beendet, also liegen Start- und Endpunkt nicht nebeneinander, sondern sind identisch. Und ich habe zwei Runden am Ufer des Kanals entlang absolviert, nördlich hin, südlich zurück, ohne durch das Wasser zu rennen oder über Gebäude und Zäune und Privatgelände zu klettern und zu laufen.

Die Runtastic-Applikation scheint mir etwas zuverlässiger aufzuzeichnen als der »RunKeeper«, mit dem das obige Bild entstanden ist. Der ist aber andererseits etwas motivierender, weil er nicht nach zwei Kilometern die Ansagen einstellt wie »Runtastic« (damit man endlich zur kostenpflichtigen Version wechselt).

Ob ich also nun tatsächlich ein paar hundert Meter mehr oder weniger zurückgelegt habe als das Gerät mir am Ende anzeigt, sei dahingestellt. Motivierend ist das trotz solcher Ungenauigkeiten allemal.

Und besonders gefreut habe ich mich über den gestrigen Lauf, bei dem ich zum ersten Mal über 15 Kilometer gelaufen bin, in weniger als eineinhalb Stunden. Davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt, als ich mir nach beiden Krebsoperationen gesagt habe: Auf geht’s! Nicht aufgeben, nicht resignieren, sondern dran bleiben.

Es gibt viel Grund zur Dankbarkeit in meinem Leben. Solche Leistungsfähigkeit ist einer dieser Gründe.

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