Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.
Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C
Da Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, werde ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung stellen.
Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge ab heute hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.
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Loslassen.
Die einzigartige Fähigkeit.
Eine Kunst, die Ihr Leben verändern kann.
Autor: Leo Babauta; Deutsch von Günter J. Matthia
Widmung
Dieses Buch habe ich aus Dankbarkeit für meine wunderbaren Leser geschrieben, die mir im Lauf der Jahre eine beständige Quelle der Ermutigung und Unterstützung gewesen sind.
Das ist mir wertvoller, als ich es in Worte fassen könnte.
Danke.
Uncopyright
Dieses Werk ist nicht urheberrechtlich geschützt und allgemein zugänglich. Der Autor hat alle Urheberrechte vollständig und ausdrücklich freigegeben.
Es ist keine Erlaubnis erforderlich, das Buch »The One Skill« ganz oder teilweise nachzudrucken; ein Hinweis auf die Quelle gehört sich allerdings und wird erwartet.
Leo Babauta
Dies gilt auch für die deutsche Übersetzung.
Günter J. Matthia
Kapitel 1
Warum loslassen?
Die Wurzel all unserer Probleme ist unsere Unfähigkeit, loszulassen.
So simpel soll das sein? Die Idee stammt aus einem Buch über den Zen-Buddhismus. Als ich den Satz vor ein paar Jahren las, hat mich die Einfachheit angesprochen. Könnte etwas Wahres daran sein?
Stellen Sie sich einen Vogel im Flug vor. Der Vogel lebt im Moment, ist nur mit dem Fliegen in diesem Augenblick beschäftigt. Vielleicht sucht er mit seinen scharfen Augen nach Nahrung.
Er überlegt nicht: »Warum muss es hier so kalt sein? Was halten die anderen Vögel von mir? Was soll ich tun, wenn ich mich später mit dem Schwarm treffe? Werde ich in ein paar Wochen beim Nestbau erfolgreich sein? Warum kann ich morgens nicht so früh wach werden wie die anderen und auch einmal den großen Wurm erwischen?« Und so weiter.
Natürlich stimmt es: wir Menschen haben größere Gehirne, wir können Probleme lösen, Poesie dichten und Wolkenkratzer bauen. Also haben wir viel mehr Fähigkeiten und viel mehr zu tun als der einfache Vogel, der da auf dem Wind durch den Himmel gleitet.
Diese zweifellos größeren Gehirne verursachen uns aber auch allerlei Probleme, mit denen wir uns herumschlagen. Ich meine nicht Armut und Krankheit, sondern unsere Eigenart, Dinge zu übertreiben, Angst und Frust und Trauer und Wut darüber zu empfinden, was auf uns zukommen könnte, uns passieren wird oder uns bereits zugestoßen ist. Wir können nicht aufhören, darüber nachzudenken.
In den letzten Jahren habe ich die oben zitierte Zen-Idee ausprobiert und die Ergebnisse waren erstaunlich: Ich konnte meinen Stress reduzieren, habe gelernt, weniger aufzuschieben. Meine Beziehungen zu anderen Menschen wurden besser und ich konnte Veränderungen wesentlich reibungsloser bewältigen. Ich habe gelernt, schlechte Gewohnheiten abzulegen und lebe viel achtsamer.
Meinen Sie, dass ich übertreibe? Nein. Es ist kaum möglich, beim Plädoyer für die Fähigkeit des Loslassens zu übertreiben.
Der Widerstand, den viele Menschen verspüren, wenn es um das Loslassen geht, ist allerdings durchaus auch erheblich. Warum das so ist, schauen wir uns später an.
Betrachten wir zunächst ein paar Beispiele:
• Stress: Unser Stress stammt daher, dass wir uns die Umstände auf eine bestimmte Art und Weise vorstellen. Wir sind gestresst, wenn die Dinge dann unweigerlich nicht so laufen, wie von uns erträumt. Aber wenn wir unsere Vorstellung loslassen und die Realität so, wie sie ist, akzeptieren könnten, würden wir dem Stress entkommen.
• Aufschieben: Wir schieben auf, weil wir Angst vor dem Versagen haben, weil schwierige Aufgaben anstehen, weil sich Unsicherheit und Unbehagen in uns regen, wenn wir an das denken, was zu tun wäre. Aber wenn wir die Vorstellung loslassen könnten, dass alles immer einfach sein muss, dass wir stets erfolgreich sind, dass alles ausnahmslos bequem abläuft ... und einfach akzeptieren, dass es eine breite Palette von Erfahrungen gibt, würden wir die Aufgaben eine nach der anderen anpacken und bewältigen.
• Gewohnheiten und Ablenkungen: Den meisten Menschen fällt es deshalb schwer, Gewohnheiten zu ändern, weil sie genau wie bei Arbeitsaufgaben zögern und aufschieben. Sich ein neues Verhalten anzutrainieren wirkt erst einmal schwierig. Und es ist ja wirklich nicht alles immer ganz einfach. Deshalb fallen wir so gerne auf Ablenkungen herein.
• Irritation und Ärger über Menschen: Wir werden ärgerlich auf andere, weil sie sich nicht so benehmen, wie wir es wollen. Es schädigt zwangsläufig unsere Beziehung, wenn wir wütend auf jemanden sind. Das wiederum macht uns selbst unglücklich. Stattdessen könnten wir die Vorstellung loslassen, dass jemand so und so handeln soll und muss, den Menschen akzeptieren wie er ist und einfach vorbehaltlos mit ihm zusammen sein. Dadurch wird eine Beziehung viel besser – ich habe das bei meinem Vater erlebt, bei meiner Frau, bei meinen Kindern.
• Verlust und Tod: Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wir einen Job verlieren oder schwer erkranken, dann ist das ein Schlag, der Trauer und Leid verursacht. Und obwohl das unvermeidlich ist (wir sollten unsere Trauer zulassen!) ... wenn wir schließlich dennoch in der Lage sind, loszulassen, hilft uns das, diesen Verlust zu verarbeiten.
• Defizite bei der Achtsamkeit: Viele von uns möchten gerne achtsamer sein, damit wir das Leben nicht verpassen, damit wir es in seiner ganzen Fülle genießen können. Stellen Sie sich vor, ein köstliches Gericht vor sich zu haben. Sie essen, aber mit den Gedanken sind Sie bei der Arbeit ... Sie werden Geschmack und Aroma der Mahlzeit nicht genießen können. Wenn Sie aber die volle Aufmerksamkeit auf das Essen richten, können Sie es voll und ganz auskosten und tatsächlich genießen. Das Leben ist genauso. Wir sind so besessen davon, über alle möglichen Dinge nachzudenken, dass wir nie richtig im gegenwärtigen Moment anwesend sein können. Wir können aber lernen, solch ein zukunfts- oder vergangenheitsorientiertes andauerndes Grübeln loszulassen und achtsamer zu sein.
• Angst: Die Wurzel vieler unserer Probleme – vom Aufschieben, um eine Aufgabe nicht anpacken zu müssen, bis zum Übergewicht, das wir einfach nicht loswerden – ist Angst. Ihre Ursache ist wiederum das Festhalten daran, wie unser Leben und dessen Umstände unserer Vorstellung nach aussehen müssten. Mehr dazu später. An dieser Stelle will ich nur schon einmal darauf hinweisen, dass wir, wenn wir loslassen und die Verkrampfung durch unsere Vorstellung über die idealen Umstände lösen, auch dem festen Griff der Angst entkommen.
Das ist nur ein Vorgeschmack. Sie erkennen vielleicht schon, wie das Loslassen zu einer einzigartigen Fähigkeit werden kann, die Ihnen vieles leichter machen wird, wenn es um die Hürden und Hindernisse im Leben geht. Loslassen ist eine Kunst, die wir einüben können. Sie fliegt uns nicht zu, aber sie kann durch regelmäßiges Üben (nur fünf Minuten am Tag) gelernt werden. Erstaunlicherweise führt solch eine kurze fünfminütige tägliche Praxis, die so simpel erscheint, zu großen Veränderungen im Leben.
In diesem kleinen Buch werden Sie erfahren, wie das Loslassen beim Überwinden von vielerlei Problemen funktioniert und wie Sie die Fähigkeit des Loslassens entwickeln und einüben können.
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Fortsetzung folgt.
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Hallo Günter,
AntwortenLöschendas Buch müsste morgen bei mir eintreffen. Daher verkneife ich mir jetzt die Lektüre des 1. Kapitels.
Ich habe tatsächlich lieber ein echtes Buch in der Hand und kann es dann ja auch verleihen.
Mal sehen ob es mir heute gelingt den Kommentar abzusenden. Vor ein paar Tagen hatte ich es schon mal versucht, aber irgend etwas muss ich falsch gemacht haben.
Grüße aus Hamburg
Marion
Das mit dem Kommentar absenden hat ja geklappt - ich wünsche schon mal eine angenehme Lektüre!
AntwortenLöschenGruß, Günter