Samstag, 5. August 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Loslassen. Kapitel 5

Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.

Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleDa Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, stelle ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung.

Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.

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Kapitel 5

Jede Menge Ablenkungen

Unser Hang zu Ablenkungen (heutzutage überwiegend elektronischer Art) ist eine Begleiterscheinung des Zögerns und Zauderns. Wir wollen uns (unbewusst) nicht auf eine Aufgabe konzentrieren, weil sie unbequem oder schwer ist, also lassen wir uns ablenken.

Solch ein Zeitvertreib ist komfortabel und einfach. Das Spiel auf dem PC oder dem Smartphone gelingt uns tadellos. Zerstreuung müssen wir nicht fürchten, da gibt es keine Angst vor Versagen oder Unsicherheit bezüglich der Vorgehensweise. Von Videospielen über soziale Medien bis zum Fernsehen stehen Ablenkungen bereit. Das Fatale ist, dass daraus schnell eine Sucht werden kann.

Wie gehen wir mit dem Hang zur elektronischen Unterhaltung (oder anderen Fluchten vor dem eigentlich Bevorstehenden) um? Es ist keine Überraschung: Wir können uns darin üben, solche Zerstreuungen loszulassen. Versuchen Sie diese kleine Loslassen-Praxis:

1. Machen Sie sich klar, welche Ablenkung Sie ansteuern und was eigentlich so verlockend daran ist. Vielleicht finden Sie darin Selbstbestätigung oder es handelt sich um etwas Interessantes, Unterhaltsames und Spannendes. Die Aussicht ist natürlich verführerisch. Genau danach ist Ihnen zumute.

2. Dann betrachten Sie die Nachteile des Zeitvertreibes. Inwiefern schadet er Ihnen? Werden Sie beispielsweise hinterher in Zeitnot sein? Oder tut die Ablenkung Ihrer Psyche nicht gut?

3. Erkennen Sie die Unbeständigkeit der Ablenkung – zwar wird sie Ihnen vorübergehend Spaß machen, aber kein dauerhaftes Glück schenken. Sie erhalten eine kleine Dosis Vergnügen, danach brauchen Sie jedoch bald eine weitere Dosis … und so weiter, ohne Ende.

4. Versuchen Sie, diese Zerstreuung nur für eine kleine Weile loszulassen. Stattdessen üben Sie sich darin, mit Ihrem Leben ohne die Ablenkung zufrieden zu sein, indem Sie sich fragen: Wofür in meinem Leben kann ich (ohne diesen Zeitvertreib) dankbar sein?

5. Falls Sie Anzeichen der Spiel- oder Fernsehsucht bemerken, überlegen Sie: Welche anderen Quellen des Glücks können Sie finden, die in Ihnen selbst und nicht außerhalb (wie die Unterhaltung durch elektronische Medien) liegen? Können Sie mit sich selbst zufrieden sein? Können Sie Aktivitäten ohne Mobiltelefon oder Fernsehgerät planen und genießen, beispielsweise einen Roman lesen oder Texte verfassen oder ein paar Stunden in der Natur verbringen?

6. Erkennen Sie die Freiheit, die das Loslassen der Ablenkung durch elektronische Medien Ihnen ermöglicht. Gönnen Sie sich Zeiten ohne die Geräte. Das ist etwas Wertvolles.

Diese Übung, in kleinen Häppchen, ist nicht schwierig. Probieren Sie es jetzt, für ein paar Minuten. Dann noch einmal, eine Weile später. Es gelingt Ihnen immer besser, je häufiger Sie sich darin üben.

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Fortsetzung folgt.

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