Sonntag, 10. Februar 2008

War ja klar...


...dass auch im Neuland (siehe gestern) dieser und jener Stein geworfen wird. Ich bekam eine E-Mail:

nur meine kurze meinung zur volxbibel. sie ist scheinbiblische volxverdummung in höchster potenz.
wer da mitmacht, macht sich schuldig vor menschen und gott.

Keine Anrede, kein Gruß, immerhin stand aber ein Name darunter, den ich hier natürlich nicht nenne. Ich habe den mir unbekannten Schreiberling gegoogelt und traf auf eine Eintragung unter gleichem Namen in einem »christlichen Forum« mit diesem Inhalt:
Hallo. Wir brauchen dringend Tips, wie wir christliche Musik ohne GEMA aus dem InterNet laden können. Bitte Meldung an xxx Vielen Dank und Tschüss!
Die xxx sind von mir, da stand eine echte WWW-Adresse. Und die führte zu einer Seite, auf der ich allerlei Interesantes fand. Wörtliche Zitate aus meinem Blog, allerdings unter anderem Namen gepostet. Mein Beitrag über »Keinohrhasen« beispielsweise weitgehend 1 zu 1 kopiert, lediglich einige Worte durch Pünktchen ersetzt:
...in denen die verschienenen Möglichkeiten beim O... erörtert werden...
Bei mir steht im Text:
...in denen die verschiedenen Möglichkeiten beim Oralsex erörtert werden....
Nun gut. O... statt Oralsex. Könnte auch Orgasmus sein. Oder Onanieren. Oder Ovulation. Oder Ostereiersuchen. Oder Offenbarungseid. Oder... - na ja, Schwamm drüber. Wer meine Texte übernimmt und zitiert, sollte dies schon so tun, wie ich es unter »Copyright« anbiete. Wer es nicht tut, macht sich allerdings auch nicht strafbar, höchstens unglaubwürdig.

Aber zurück zum Schreiberling. Sein Name ist ein recht häufiger in südlichen Gefielden, aber wenn der Steinewerfer in Richtung Volxbibel derjenige ist, der nach Möglichkeiten sucht, wie man die GEMA umgehen kann (die übrigens dafür sorgt, dass ein Künstler für seine Arbeit auch ein paar Euro in die Kasse bekommmt), und wenn er derjenige ist, der an einer Webseite mitwerkelt, auf der meine Texte unter fremden Namen und ohne Quellenangaben gepostet werden, dann erübrigt sich jegliche Frage nach der moralischen Instanz, die der Schreiberling darzustellen meint, sowieso. Aber vielleicht ist er ja ein ganz anderer?

In Sachen Volxbibel habe ich ihn per Mail-Antwort um Auskunft ersucht:

Guten Tag, Herr XXX,

darf ich fragen, ob Sie Theologe sind, was Sie in der Volxbibel gelesen haben, das Sie dermaßen stört und wo Ihre Höflichkeit abgeblieben ist? Auch im E-Mail-Verkehr sind Anrede und Grußformel üblich, lediglich unter sehr guten Freunden verzichtet man darauf. Da ich Sie nicht kenne, kann von letzterem ja kaum die Rede sein.

Freundliche Grüße
G. Matthia

Bin gespannt, ob es Antwort geben wird.

P.S.: Ich bin an solche und ähnliche Zuschriften gewöhnt.