Kann es Gerechtigkeit in einer Stadt geben?
Ich bin gespannt, ob es bei dieser Konferenz Antworten oder Ansätze zu Antworten geben wird.
Viele leiden an den sozialen Verwerfungen und der wachsenden Ungerechtigkeit in unseren Städten. Traditionell waren es häufig die Kirchen, die mit sozialen Einrichtungen Not lindern halfen, von Kindergärten über Schulen bis zu Rettungsdiensten und Hospizen. Warum die Kirchen? Jesus ging das geistliche und soziale Elend der Massen an die Nieren: »Als er die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitleid.« Sein stellvertretendes Leiden und Sterben hat Konsequenzen für die, die ihm folgen: »Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.«
Und heute, in unseren Städten und Großstädten? Heute, wo die Kirchen und Gemeinden aus dem öffentlichen Bild und Blick so gut wie überall verschwunden sind? Gerade heute, wo staatliche Hilfe mehr und mehr gekürzt werden muss …
Was verbindet oder unterscheidet göttliche und menschliche Gerechtigkeit? Kann Kirche und Gemeinde (wieder vermehrt) in der Stadt Gerechtigkeit schaffen? Wie begegnen Christen den Herausforderungen unserer Städte? Manches fromme Tun halte ich für unnütz, manche Anstrengungen sogar für schädlich – aber es gibt durchaus auch Ansätze, durch die tatsächlich echte Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Die Tagung soll wohl auch ein Ort kritischer Auseinandersetzung sein:
- HINSEHEN . Wer hinsieht, kann wahrnehmen, was ist – mit Augen, Kopf und Herz.
- AUFSTEHEN . Wer aufsteht, folgt Jesus nach auf seinem Weg zu den Menschen.
- EINMISCHEN . Wer sich einmischt, bewirkt in der Kraft Gottes Veränderung der Herzen und Verhältnisse.
Ich bin gespannt auf die Vorträge, Seminare und Arbeitskreise – vieles an den Ankündigungen ist mir zwar viel zu fromm formuliert, aber meine Erfahrung aus vergangenen Konferenzen der Transforum-Reihe sind recht positive. Wer so neugierig ist wie ich, kann sich noch spontan anmelden: Transforum Berlin