Montag, 7. August 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Loslassen. Kapitel 7

Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.

Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleDa Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, stelle ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung.

Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.

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Kapitel 7

Das Leben entrümpeln

Eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, war und ist die Entrümpelung meines Lebens. Eine Menge Müll und unnötigen Besitz loszuwerden – von Möbeln über Kleidung, Geräte, Werkzeuge, Bücher, Geschirr bis zu Erinnerungsstücken – war ein gewaltiger Gewinn.

Das aufgeräumte Zuhause ist mir eine reine Schönheit und Freude. Aber noch wichtiger war, was ich über mich selbst durch den Prozess des Loslassens all der Gegenständen gelernt habe.

Warum hatte ich überhaupt so viele Besitztümer angesammelt?

Ich erkannte beim näheren Hinsehen, dass meine Familie (mich eingeschlossen) einen Hang sowohl zu Impulskäufen als auch zum Einkauf aus Gewohnheit hatte. Wir erwarben häufig neue Alltagsutensilien, ohne vorhandene loszuwerden. Wir stopfen Speicher und Keller voll, um Platz für neue Einkäufe zu machen, und dann gerieten die angesammelten Besitztümer in Vergessenheit.

Aber warum hielt ich an ihnen fest? Viele der Gegenstände waren überraschend einfach loswerden. Von manchen konnte ich mich aber nur sehr schwer trennen. Ich bemerkte psychische Bindungen an diese Dinge. Sie erfüllten emotionale Bedürfnisse: sie gaben mir ein Gefühl der Sicherheit, Trost, Erinnerungen (und Liebe). Sie waren auch Ausdruck von Hoffnungen, die ich auf die Zukunft hegte (ungelesene Bücher, Ausrüstung für Sport und Training). Tatsächlich brauchte ich aber diese vielen Artikel gar nicht für mein emotionales Wohlbefinden – ich konnte ebenso auf andere Weise, ohne angehäufte Besitztümer, ein gesundes und positives Gefühlsleben genießen.

Das Loslassen von Besitz bedeutete für mich eine Abkehr von der Bedeutung, die ich in die Gegenstände hineininterpretiert hatte. Es bedeutete, die Persönlichkeit loszulassen, die ich war, als ich an diesem Besitz festklebte. Es bedeutete, das Leben loszulassen, das ich gewohnt war, als diese Besitztümer zu meinem Leben gehörten.

Es war nicht immer leicht, aber ein wundervoller Prozess, loszulassen. Ich habe gelernt, dass ich in der Lage bin, sehr glücklich ohne Dinge zu leben, von denen ich einst angenommen hatte, sie seien unverzichtbar.

Ich entdeckte, dass Loslassen gleichzeitig schmerzhaft und wohltuend sein kann. Einerseits Verlust, andererseits Befreiung.

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Fortsetzung folgt.

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