Eigentlich sollte gestern Zyklus 8 der Chemotherapie beginnen, der letzte Zyklus. Vorausgesetzt natürlich, es taucht nicht irgendwann wieder Krebs auf.
Die Blutwerte waren jedoch wieder so miserabel, dass eine weitere Woche ohne Chemie vonnöten ist. Bei der letzten Verschiebung, vom 19. September auf den 26. September, war die Besserung ausreichend. Mal sehen, was sich nächste Woche am Mittwoch dann herausstellen wird.
Zyklus 8 wird jedenfalls ohne Oxaliplatin und nur mit Xeloda-Tabletten stattfinden, da die Schäden an den Nerven durch das injizierte Metall bereits jetzt so groß sind, dass der Arzt eine weitere Schädigung nicht mehr verantworten kann. Vor allem, erklärte er uns (die beste aller Ehefrauen war dabei), weil Schäden an den Nerven noch bis zu sechs Wochen nach der Infusion auftreten beziehungsweise zunehmen können. Medizinisch ausgedrückt hörte sich das so an: Die periphere-sensorische Neuropathie führt zur Dosislimitierung.
Wie so oft im Leben gibt es zwei Seiten der Medaille. Die Nebenwirkungen sind erheblich, das Blut ruiniert … was ein Zeichen dafür ist, dass auch Krebszellen, falls nach der Operation noch irgendwo in mir welche unterwegs gewesen sein sollten, ruiniert sein müssten. Sollten. Dürften.
Verlässliche Aussagen und Prognosen gibt es nicht, damit lebt man als Krebspatient. Möglicherweise dauert es nach Ende der Chemotherapie drei Monate, bis mein Körper wieder ein funktionierendes Immunsystem aufgebaut hat. Es kann aber auch schneller gehen oder länger dauern. Vielleicht schwinden einige Nervenschädigungen nach und nach. Sie könnten aber auch dauerhaft sein.
Nun denn. Abwarten und Kaffee trinken. Und nie die Hoffnung aufgeben.
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