Selten habe ich ein so von guter Laune und Heiterkeit geprägtes Konzert erlebt. Von der ersten Minute an bis zum Schluss nach zweieinhalb Stunden waren sowohl das Publikum als auch die 10köpfige Band auf der Bühne einfach nur gut drauf.
Natürlich gab es allerlei zum Mitsingen, wer kennt sie nicht, die Beach Boys Hits. »Sloop John B.«, »Barbara Ann«, »Heroes and Villains«, »Surfin' USA« ... - man muss schon arg jung sein, um das alles nicht gehört zu haben. Es gab auch Songs von den neueren Alben, selbstverständlich. »Morning Beat« war für mich einer der obersten Höhepunkte in einem Konzert, das eigentlich nur Höhepunkte hatte.
Die Band - was soll man dazu sagen außer grandios? Die zum Teil sechsstimmigen Gesangspassagen brachten die Musiker genauso perfekt zu Gehör wie sie ihre Instrumente beherrschten. Alles wirke dabei leicht und mühelos - als ehemaliger Musiker weiß ich, was das heißt: Diese Musikanten sind nicht nur hervorragend geschult, sondern sie haben eindeutig selbst jede Menge Spaß an dem, was sie aufführen.
Brian Wilson ist alt geworden - das darf man ja auch mit 67 Jahren. Er saß fast die ganze Zeit hinter seinem Keyboard, ohne sich viel zu bewegen (oder gar die zugehörigen Tasten zu bedienen), aber man merkte deutlich, wieviel künstlerische Kraft noch in ihm brodelt. Und auch wenn die Stimme die hohen Töne von früher nicht mehr bewältigt: Es kann immer noch kraft- und ausdrucksvoll singen.
Falls Brian Wilson mit Band in Eure Gegend kommt, liebe Blogbesucher: Unbedingt hingehen. Solche Konzerte sind heutzutage leider selten geworden.
Falls er nicht kommt, hier eine vierfach gefächerte Konserve als Trost: That Lucky Old Sun