In Deutschland grassiert die Rücktrittitis. Nicht nur in der CDU, auch in anderen Kreisen. Der eine hat keine Lust mehr, der andere keinen Grund. Aber es wird zurückgetreten, mit oder ohne Anlass – vom Amt. Nicht etwa im Streit mit dem Fuß.
Manche Aufgabe eines öffentlichen Amtes ist ehrenwert, manche zwangsläufig, manche gar erzwungen. Da gibt es dann handfeste Gründe wie schwere Krankheit, oder auch Schuld, Verfehlungen, Reue womöglich sogar … – aber bei manchen Menschen, vornehmlich Politikern, reicht offenbar immer öfter die mangelnde Lust am Job. Das Geld in der Tasche wird ja deshalb nicht weniger, in den meisten Fällen.
Nun ist natürlich fraglich, ob eine Änderung der Pensionen und Bezüge (Rücktritt = Einkommen futsch) eine gute Idee wäre. Dann würde mancher und manche lustlos und tatenlos im Amt bleiben, weil der Reichtum ja so angenehm ist. Tatenlose Politiker hingegen gibt es ja schon so genug. Und ideenlose.
Irgendwie fällt keinem so recht ein, wie die Staatsverschuldung eingedämmt werden kann –abgesehen von Kürzungen im sozialen Bereich, bei der Bildung, bei der Entwicklungshilfe …
Herr Köhler, der ohne ersichtlichen Grund nicht mehr mochte, behält lebenslang seine (nicht gerade unerheblichen) Bezüge als Bundespräsident. Braucht er die eigentlich noch als Schmerzensgeld? Immerhin meckert jetzt keiner aus dem politischen Gegenlager mehr an seinen Verlautbarungen herum. Er verlautbart ja nichts mehr.
Wenn ein normaler Mensch (also ein Arbeitnehmer) keine Lust mehr auf den Job hat, dann wird ihm sein Chef vermutlich auch das bisherige Entgelt weiter gewähren, bis zum seligen Ende. Oder wie war das mit der Gleichheit gemeint?