Freitag, 30. April 2010

1. Mai: Ich bin dabei

Berlin rüstet sich für das 1. Mai-Wochenende. Befürchtungen vor extremistischer Gewalt und Zusammenstößen zwischen Rechten und Linken machen die Runde.
Bis zu 3.000 Neonazis, teils gewaltbereit, haben für den 1.5. einen Marsch durch den Stadtteil Prenzlauer Berg angemeldet. Nach den geltenden Bestimmungen kann er nicht verboten werden.
Gegendemonstranten (bis zu 10.000) aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wollen das durch Blockaden verhindern.
Das Dilemma der Polizei: Verhindert sie Blockaden, droht linke Randale.
Am Abend könnte besonders nach der traditionellen linken »Revolutionären 1.Mai-Demo« Gewalt entstehen. Allerdings läuft sie diese Jahr erstmals nicht durch das friedliche »Myfest«. Nach letzten Angaben stehen für diese Tage genügend oder mehr Polizisten als im Vorjahr bereit, so dass die befürchtete Unterbesetzung nicht eintritt.
Im inzwischen schon traditionellen Open-Air-Gottesdienst von Gemeinsam für Berlin auf dem »Myfest«, dieses Jahr unter dem Motto »Hunger nach Gerechtigkeit«, wird besonders für den Frieden an diesem Tag gebetet. Das Projekt der »StreetUniverCity« zur Bildung junger Migranten wird vorgestellt. Die Kollekte ist für sie und für eine christliche Drogenarbeit bestimmt. Eine interkulturelle Band spielt. Ein Vertreter der Polizei wird interviewt und soll stellvertretend für den Dienst seiner Kolleginnen und Kollegen gesegnet werden.
Der Gottesdienst endet mit einem biblischen Friedensgruß in fünf Sprachen, darunter türkisch und arabisch.
Der Open-Air-Gottesdienst »Hunger nach Gerechtigkeit« eröffnet morgen, am 1. Mai, um 12 Uhr auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg auf der Bühne vor der St.-Thomas-Kirche das »Myfest«. Ich bin dabei. Du auch?