Bei Kaffeeautomaten kann man ziemlich sicher sein, dass Milch weit und breit Mangelware und schon gar nicht im Kaffee zu finden ist. Das ist ja so logisch, dass alles andere an ein Wunder grenzen würde. Milch müsste ja gekühlt werden, da müsste regelmäßig gründlich und hygienisch gereinigt und frische Ware nachgefüllt werden ... das wird kein Automatenaufsteller seinem Personal beziehungsweise seiner Kalkulation zumuten. Wo bliebe denn da der Gewinn aus dem Verkauf!
Es ist also nur logisch, dass auch in dem »Café au lait«, der in einer mir nicht unbekannten Kantine angeboten wird, keine Milch enthalten ist. Was als Milchersatz dient, wollte ich schon lange wissen. Auf dem Automaten sucht man ja eine Auflistung der Inhaltsstoffe vergebens. Nun bot sich mir die Gelegenheit, die Verpackung des so genannten Kaffeeweißers in Augenschein zu nehmen. Mit der Folge, dass ich zukünftig den bisher schon seltenen Kaffeebezug aus der Maschine wohl ganz einstellen und mir lieber eine größere Thermoskanne für selbst mitgebrachten Kaffee zulegen werde.
Neben Glucosesirup (eine Lösung, die aus Traubenzucker und Fruchtzucker besteht), gehärtetem pflanzlichen Fett (Fetthärtung ist ein Verfahren, bei dem fette Öle verfestigt werden; dabei werden durch Hydrierung die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren-Reste mit Wasserstoff – in Gegenwart geeigneter Katalysatoren (Nickel) – abgesättigt) und einer nicht weiter spezifizierten Menge an Milcheiweiß werden nämlich Becher für Becher im sogenannten Milchkaffee beziehungsweise Café au lait die folgenden leckeren Zutaten ausgeschenkt:
- E340 und E452: Chemisch erzeugte Phosphate. Beim Verzehr größerer Mengen wurden ein Abfall des Calcium-Spiegels sowie ein Anstieg des Parathormonspiegels beobachtet. Es wird diskutiert, ob ein Zuviel an Phosphat auch mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüchigkeit im Kindes- und Jugendalter einhergeht. Verbraucherschützer raten von einem häufigen Verzehr ab.
- E471: Ein Emulgator. Emulgatoren sind Stoffe, die es ermöglichen, eigentlich nicht miteinander mischbare Komponenten in eine beständige Emulsion zu bringen. Emulgatoren zeichnen sich durch die Eigenschaft aus, sowohl in Wasser als auch in Fett löslich zu sein. Achtung! Wenn Sie Allergiker sind und/oder tierische Produkte meiden und/oder Gentechnik in Ihren Lebensmitteln ablehnen und/oder einen hohen Verzehr von Lebensmitteln mit diesem Zusatzstoff haben, beachten Sie bitte folgende Hinweise: Kann auch gentechnisch produziert werden, kann tierischen Ursprungs sein. Auch für Kosmetika zugelassen.
- E551: Der Zusatzstoff Siliciumdioxid gilt als gesundheitlich unbedenklich, da diese chemische Verbindung vom menschlichen Organismus nicht aufgenommen und unverdaut wieder ausgeschieden wird. Diskutiert wird allerdings, ob dieser Zusatzstoff in Nano-Form schädlich sein könnte. Verbraucherschützer raten daher zu erhöhter Vorsicht bei Produkten mit Siliciumdioxid.
- Farbstoff E160a: Carotine gelten zwar weitestgehend als unbedenklich, stehen jedoch im Verdacht, das Risiko für einige Krebsarten zu erhöhen. Ein erhöhter Verzehr kann auch zu Ablagerungen im Gewebe und in der Haut führen.
P.S.: Auf die Gelegenheit, auch einen ungestörten Blick auf die Verpackung des Stoffes, der als »Kaffee« in dem Automaten landet, zu werfen, warte ich noch. Was da wohl alles drin sein mag?
Quellen der Informationen über die Inhaltstoffe: lebensmittellexikon.de, das-ist-drin.de und wikipedia.de. Hier gekürzt/auszugsweise wiedergegeben.
Foto: Selbst angefertigt am Tatort des Kaffeeverkaufs.
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