Freitag, 15. April 2016

Eine Buchempfehlung für Menschen, die zufriedener leben wollen

umschlag babautaAls Übersetzer hat man es mit allerlei Arten von Texten zu tun, soweit man die entsprechenden Aufträge annimmt. In den letzten Jahren habe ich von technischen Produktinformationen für industrielle Anlagen über Tipps zum Liebesleben für langjährig verheiratete Damen, theologische (manchmal recht schräge) Abhandlungen für solchen Texten zugeneigte Leser und anwaltliches Kauderwelsch für juristische Fachtagungen und Verlautbarungen zu Finanzierungsfragen für Fachkongresse der Filmbranche bis zu spannenden Biografien für den interessierte Leser wie mich selbst eine große Bandbreite von Sach- bis Unterhaltungsliteratur aus der einen in die andere Sprache transportiert. Selten hatte ich dabei so viel Freude am Übersetzen und persönlichen Gewinn wie bei diesem schmalen, nur 74 Seiten umfassenden, aber nichtsdestotrotz inhaltlich sehr gehaltvollen Alltagsratgeber: »Das kleine Buch über die Zufriedenheit« von Leo Babauta.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand aus diesem Buch keinen Vorteil für sein Leben mitnehmen würde. Was der Autor vorschlägt, ist nah am Alltag, erprobt und bewährt, und es hat weder mit religiösen Überzeugungen noch fernöstlicher Mystik zu tun.
»Das kleine Buch über die Zufriedenheit« ist genau das, was der Untertitel beschreibt: Ein Leitfaden für Menschen, die glücklich mit dem Leben und sich selbst werden möchten, während sie weiter im Alltag ihre Aufgaben erledigen.
Hier eine Leseprobe:

Nun zu einer der häufigsten Ursachen für Unzufriedenheit: sich mit anderen Menschen vergleichen. Das eigene Leben an dem messen, was andere tun und lassen. Was wir erreicht haben mit dem in Beziehung setzen, was andere schaffen.
Es gibt Menschen, die sich ständig mit mir vergleichen. Sie wollen genauso erfolgreich sein, oder genauso glücklich mit ihren Familien oder auch so eine Glatze haben wie ich. (Na gut, das letzte ist nicht wahr.)
Natürlich vergleichen sich diese Menschen mit einer Fantasie. Im wirklichen Leben bin ich nicht der, den sie sich vorstellen.
Tatsächlich ist niemand, den Sie beobachten, wirklich so, wie Sie es sich ausmalen – nur bestimmte Bereiche des Lebens sind zu sehen, normalerweise die guten. Nur selten erblickt man eine Person, die mit Zweifel, Angst und Unzufriedenheit zu kämpfen hat. Die Menschen zeigen ihre Warzen und Hämorrhoiden meist nicht vor, sondern nur die schönen Bilder ihrer Mahlzeiten, vom Urlaub und von ihren fröhlich strahlenden Kindern.
Daher vergleichen Sie sich mit einer Fantasie, einer Illusion, und natürlich sieht die Realität Ihres Lebens (und Ihrer Persönlichkeit) dann eher dürftig aus. Diese Haltung ist schlimmer als nutzlos – sie schadet Ihnen tatsächlich, weil das Vergleichen Sie noch unzufriedener macht.
Jedes Mal, wenn Sie sich selbst dabei ertappen, die guten Teile im Leben eines anderen Menschen mit den schlechten Teilen Ihres eigenen Lebens zu vergleichen oder wenn Sie darüber nachdenken, was Sie statt Ihres wirklichen Lebens alles erleben könnten, halten Sie inne. Hören Sie einfach auf. Sie sind in diesem Augenblick damit beschäftigt, sich selbst zu verletzen, und das tut Ihnen nicht gut!
Stattdessen schauen Sie sich an, was Sie gerade tun, und seien Sie damit glücklich. Was Sie gerade tun, könnte erstaunlich sein (und ist es wahrscheinlich auch). Schätzen Sie das Geschenk, diesen Moment zu erleben. Es ist ein Wunder.

Werden Sie aktiv: Denken Sie darüber nach, wie oft Sie sich mit anderen verglichen haben und mit dem, was andere tun, vor allem in letzter Zeit. Woher stammte das Bild von anderen, mit dem Sie sich verglichen haben? Aus sozialen Netzwerken oder Apps, Nachrichten, Blogs, Filmen, Zeitschriften?

Soweit der Textauszug.
Das Buch kostet nicht die Welt, sondern nur 5,09 Euro als Taschenbuch und 2,19 Euro als elektronische Version für den Kindle, kann aber die persönliche Welt, das eigene Leben, ein wertvolles Stück verbessern helfen. Prima!
Meine Empfehlung: Zugreifen!
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Dienstag, 12. April 2016

Elf Elfchen

Elfchen?
Was ein
Elfchen sei, will
jemand wissen? Dies ist
eins.

Drunter
und drüber.
Kunterbunt und farbenfroh
präsentiert sich die Blütenpracht.
Frühling.

Du
und ich,
also wir beide
teilen und genießen gemeinsam
alles.

Käse
und Quark
und Butter und
Milch sind allesamt nicht
vegan.

Sah
ein Knabe
ein Röslein stehen
in des Nachbars Garten.
Autsch.

Ein
drittes Elfchen
wollte mir erst
nach dem fünften Elfchen
einfallen.

Wenn
es eine
CSU nicht nur
in Bayern gäbe. Aber
hallo!

Geschicklichkeit
kann eine
treffliche Gesellin der
Faulheit sein und sehr
willkommen.

Noch
zwei Elfchen
sind zu schreiben,
bis das elfte Elfchen
erblüht.

Fest
gemauert in
der Erden steht
die Form aus Lehm
gebrannt.

Elf
Elfchen. Ein
Experiment. Es entsteht
etwas entzückend einfaches: ein
Elfchenreigen.

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