Donnerstag, 30. August 2007

Endlich enthüllt: Günter Jott ist Martin Ell

Ich bin Martin Luther. Sagt diese Auswertung, zu der mich DoSi verführt hat:

You scored as Martin Luther, The daddy of the Reformation. You are opposed to any Catholic ideas of works-salvation and see the scriptures as being primarily authoritative.



Martin Luther


87%

Charles Finney


80%

Karl Barth


73%

John Calvin


47%

Jürgen Moltmann


40%

Anselm


33%

Jonathan Edwards


33%

Paul Tillich


33%

Augustine


33%

Friedrich Schleiermacher


0%

Which theologian are you?
created with QuizFarm.com


Das Testergebnis ist aber keine verlässliche Aussage, da das Quizz für Theologen gedacht ist. Ich bin kein Theologe, folglich bin ich nicht Martin Luther. Oder doch, weil der ja ein einfacher Mönch war, keine Bibelschule besucht hat und den Konflikt mit der allgemeinen Theologie dennoch nicht scheute. Aber hatte er einen Blog?

Nachtrag 31. August: Störche haben gute Augen. Per Kommentar hat mich ein solcher darauf aufmerksam gemacht, dass Emm Luther eben nicht Martin Emm ist, also habe ich flugs korrigiert. Ich bin Martin Ell...

Einer gegen Legionen

Facetten eines entschiedenen Kampfes

Vor nunmehr fast zwei Wochen in Tschechien geschrieben - und jetzt endlich darf er das Licht der Welt erblicken, der Text über Diabolus et animae, Teufel und unreine Geister, Satan und Dämonen.

Was einerseits J. K. Rowling, Dan Brown, Umberto Eco sowie viele andere und andererseits Rick Joyner, Wolfhard Margies, Catherine Brown sowie viele andere zum Thema zu sagen haben, ist manchem heute besser bekannt als das, was Augenzeugen der entscheidenden Konfrontationen in ihren Berichten aufgeschrieben haben.

Also gehe ich mit dem interessierten Leser durch eine dieser Chroniken, wobei Fragen nach der Sünde gegen den Heiligen Geist genauso angesprochen werden wie das Wohnrecht von Dämonen.

Der nicht interessierte Leser klicke bitte nicht auf diese Verknüpfungen:

Einer gegen Legionen - Teil 1
Einer gegen Legionen - Teil 2

Mittwoch, 29. August 2007

Die Erweckung fällt aus

Don Ralfo, der zwar auf seinem Blogfoto an Van Morrison erinnert, auch Musiker ist, aber wohl doch nicht Van the Man himself, hat sich vor einiger Zeit bei allen entschuldigt, denen er jemals Erweckung angekündigt oder versprochen hat.

Ich schließe mich an, denn die Erweckung fällt aus, die so vielfältig vorhergesagte. Sie ist nicht verschoben, sondern ersatzlos gestrichen.

Mancher erwartet immer noch, dass da etwas aus dem Himmel herabregnet, was uns die Arbeit abnimmt. Statt Gebet und Zeugnis, statt Aussaat des Samens und Ernte nach mühseliger Bewässerung, soll Erweckung hereinbrechen und schwupps: Tausende bekehren sich. Feine Aussichten, sicher kommt es so, schließlich gibt es auch in unserem Land allerlei diesbezügliche Organisationen und Kommilitonen, Propheten und Trompeten, Sprecher und Zerbrecher. Wir haben all die tollen Prophetien gelesen und andächtig mit dem Kopf genickt, wenn Jahr für Jahr der große Durchbruch des Evangeliums angekündigt wurde. Stadien gefüllt mit Anbetenden, Massenversammlungen auf den Plätzen der Städte, ein Land voller Christen hat man uns vorausgesagt.

Wir sind indessen fein raus, weil wir ja nichts dafür können, dass kaum jemand den Weg zu Jesus findet. Gott könnte ja endlich mal seine Versprechen einlösen und die Erweckung schicken. Der Missionsbefehl, der uns hinausschickt zum Predigen und Heilen, Befreien und Taufen, der ist ja so alt, dass er sicher nicht mehr zeitgemäß ist. Dafür bezahlen wir ja heutzutage Pastoren und Evangelisten.

„Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen.“ (Matthäus 5, 11)

„Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere! Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird.“ (Matthäus 10, 23)

„Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen.“ (Lukas 21, 12)

„Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.“ (Johannes 15, 20)

Verfolgung? Schmähung? Igitt! Tod und Gefängnis? Nee nee nee! Da bleiben wir doch lieber unbehelligt in unseren kuscheligen Kirchen und Gemeinden und freuen uns auf die Erweckung, die bestimmt demnächst hereinbrechen wird. Was oft genug wiederholt wird, muss ja irgendwann zwangsläufig eintreten. Bis dahin sammeln wir Kollekten, damit es noch gemütlicher in unseren Gebäuden wird und vielleicht noch ein bezahlter Angestellter den Missionsbefehl für uns erfüllen kann. Und wir „setzen“ selbstverständlich jeden Sonntag die Erweckung „frei“. Wo bleibt sie nur?

Dem einen oder anderen schwant es schon länger: Revival is cancelled.

Allerdings machen wir, wenn wir somit resignieren, ein wenig die Rechnung ohne den Wirt.

Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach...

...es gibt immer mehr Christen auch in Deutschland, die das ernst nehmen. Sie lassen sich nicht anstecken vom allgemeinen Konsumverhalten, das sich darin erschöpft, Sonntags einer Predigt zuzuhören, ein paar Lieder zu singen und – großzügig wie wir sind – noch ein paar Euro in die Kollekte zu werfen. Die Erweckung ist schon längst passiert, in solchen Menschen nämlich.

Wartest du noch auf Erweckung oder bist du schon wach? Wenn du noch auf die eingangs beschriebene Erweckung wartest, wie wäre es mit einem Radiowecker? Schau mal: Erweckung

Dienstag, 28. August 2007

Ein Fragment

Am Wochenende unterhielt ich mich mit zwei sehr liebenswerten Menschen, die kürzlich mein Buch Gänsehaut und Übelkeit gelesen haben. Eine der dringendsten Fragen, die sie mir stellen wollten: "Wie kommt ein Autor auf seine Ideen?"
"Mal so, mal so", ist meine immer wieder gegebene (zugegeben unergiebige) Antwort.
Aber ich belasse es ja nicht bei diesen lakonisch anmutenden Worten, sondern erzähle dann illustrierend, wie Jessika zur Kannibalin geworden ist weil ich als Kind in der Haeselerstraße in Charlottenburg gewohnt habe oder was eine Fahrt ins Büro von Berlin Lichterfelde nach Berlin Neukölln mit dem tragischen Schicksal einer Metropole zu tun hat, in der ein liebeskummerkranker Soldat...

Ein anderes, unfertiges Beispiel: Beim Musikhören (ich liege auf dem Sofa, Augen zu, Kopfhörer auf den Ohren) sehe ich eine Dame auf einer weißen Veranda stehen, was dem Text des Liedes entspricht, aber dann kommt ein Mann dazu, der verstohlen... ach was, hier ist das Fragment. Allerdings eine Warnung vorne weg für diejenigen, die dem Wort Fragment keinen Sinn zuzuordnen vermögen: Es gibt kein Ende, die Erzählung bricht plötzlich ab.

Sie lehnt an der Brüstung, trägt Halstuch und Panamahut, als hätte sie bedachtsam Accessoires zum Ort gewählt. Die Veranda aus gekalktem Stein gestattet einen atemberaubenden Blick auf das Meer, aus gebleichtem Holz und viel Glas wurde sie am Steilhang konstruiert. Der Anstrich der Tische und Stühle schimmert exakt in dem Eierschalenfarbton, den Panamahut und Halstuch aufweisen. Sie schaut hinaus auf die Wogen.

Sein Blick kann sich nicht von ihr lösen. Ihre dezent gebräunte Haut, das dunkle, volle Haar, das im leichten Wind vom Meer auf die Schultern herabwellt, hellgraue Leinenhose und Bluse, die Segeltuchschuhe wiederum in dem Farbton von Hut und Halstuch… wie eine makellose griechische Göttin steht ihm die Fremde vor den Augen, die verweilen und verweilen wollen. Es ist wohl ungehörig, jemanden so lange anzustarren, aber niemand kann es bemerken, denn die Göttin ist abgesehen von ihm der einzige Gast auf der Veranda. Und sie, die unentwegt auf das Meer hinausblickt, kann hoffentlich den Blick nicht spüren? Man sagt, es wäre zu empfinden, und wenn sie sich umsieht, ist er der einzige, dem das Anstarren zurechnen könnte. Kurz blickt er beschämt hinab auf seine Hände, die entspannt auf dem linken Knie ruhen. Er sitzt zurückgelehnt, die Beine übereinander geschlagen. Sein leichtes Baumwollhemd und seine Leinenhose sind von exakt dem gleichen Grau wie Bluse und Beinkleid der Göttin. Das mag ihn, als er die Veranda betrat, überhaupt erst auf sie aufmerksam gemacht haben, denn eigentlich starrt er Frauen nicht an. Er nimmt Schönheit zur Kenntnis, genau wie Unansehnlichkeit, wohl wissend, dass der Mensch, der ihm nicht gutaussehend scheint, für jemand anderen der Inbegriff des Schönen sein kann. Er weiß auch, dass er selbst nicht dem zur Zeit von Modemachern propagierten idealen Mann gleicht.

Weder pflegt er einen Dreitagebart, noch zeigt er mittels halb geknöpftem Hemd die Haut der Brust. Das einzige, was er in letzter Zeit an Gemeinsamkeit mit den in Katalogen und Frauenmagazinen dargestellten Modellen bemerkt, ist dass die abgelichteten Männer gelegentlich wieder Hut tragen. Er selbst ist Jahre schon behütet, die Mode diesbezüglich war ihm stets so gleichgültig wie die Mode an und für sich.

Die Göttin steht noch immer unbeweglich an der Brüstung. Zum ersten Mal in diesen mehr als zehn Minuten kommt ihm ein Gedanke, den er gerne von sich wiese. Die Brüstung ragt hüfthoch nur mit geschnitztem Holzwerk rechts und links, darunter fällt der Felsen dreißig, vierzig Meter lotrecht in ein niemals stilles Meer.

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Das Bild in ihrem Pass zeigt ein Gesicht aus einer anderen Zeit, von einem anderen Ort, sie gleicht dem Foto nicht, nicht mehr. An der Rezeption hatte niemand es für notwendig erachtet, ihr angebotenes Reisedokument auch nur in die Hand zu nehmen, mit einem zuvorkommenden Lächeln hatte der Concierge „Danke, nicht nötig“ gesagt und ihr die Schlüssel gereicht. Die Plastikarten, die in fast allen Hotels inzwischen Zugang zu den Räumen verschafften, sind hier nicht willkommen, solange der Inhaber des Hotels am Leben sein wird zumindest. Das Wohl der Gäste steht für ihn an erster Stelle, die Wahrung der bewährten Traditionen seines Hauses an der zweiten, wobei das oft zusammenfällt.

Sie fühlt schon die ganze Zeit den Blick in ihrem Rücken. Es kann doch nicht sein, das jemand sie erkennt, nach so langer Zeit? Selbst wenn die alten Fotos jemandem gewärtig wären, wer würde jemals sie mit ihr verbinden können?

Sie reißt ihren Blick los von den Fluten unter sich und schaut ihm in die Augen, der sie so lange nun bereits betrachtet hat. Er wendet schnell den Blick aufs Meer, als habe er nur zufällig gerade zu ihr hingeblickt.


So. Und wie geht es weiter? Keine Ahnung, weiter habe ich noch nicht geschrieben. Vielleicht fällt ja Dir ein, was sich anschließend ereignen und ergeben kann?
So jedenfalls, und darum geht es ja in diesem Beitrag, kann mir eine Geschichte entstehen. Oder auch ganz anders...

P.S.: Jawohl, selbstverständlich habe ich Black Diamond Bay gehört, als die Bilder entstanden, was denn sonst? Aber natürlich will ich nicht die gleiche Geschichte erzählen wie Bob, wenn ich dieses Fragment fortsetze.

P.P.S.: Inzwischen gibt es die Fortsetzung: Fragment Teil 2

Montag, 27. August 2007

Was ist wichtiger?


Innere Werte...


...oder äußerer Schein?


Das obere Automobil ist bewährt, gereift, in Würde gealtert und noch so leistungsfähig wie am Tag, als es die Fabrik verlassen hat. Es kann noch heute nicht nur seinen Besitzer samt Familie zum Einkauf und nach Hause bringen, sondern es transportiert selbst Sperriges und Schweres, ohne dass seine Leistung spürbar nachlassen würde. Abgesehen von Verschleißteilen brauchte der Besitzer dieses Fahrzeuges bisher keine Teile beschaffen. Er würde wieder Ford kaufen, es besteht jedoch keine Notwendigkeit, da das Fahrzeug keine Anstalten macht, kaputt zu gehen.

Das untere Fahrzeug ist noch unbewährt, gerade mal von der Fabrik zum Transportcontainer und dann vom Hafen zum Zug und schließlich ein paar lächerliche Kilometer zum Verkaufsstand gerollt. Keiner weiß zu sagen, ob es seinem Käufer langjährig treuen Dienst tun oder häufigen Ärger machen wird. Die Ärger-Wahrscheinlichkeit ist angesichts der Marke zwar ausgesprochen gering, aber bewiesen hat dieses Exemplar noch nichts, ausser dass es vortrefflich aussieht. Und riecht, nach Leder und Frische. Und überhaupt, es ist halt ein Hummer, nicht irgendwas.

Was also ist wichtiger? Frisch und gutaussehend zu sein oder in einem langen Leben gereift und bewährt? Welches Modell würdest Du bevorzugen, wenn die Wahl bestünde und Dein Leben davon abhinge, dass Du mit dem gewählten Automobil zuverlässig und ohne Unterbrechung von A nach B kommst?

Sonntag, 26. August 2007

Nackte Tatsachen

Das Wort Bild zum Sonntag:

Samstag, 25. August 2007

Die Anti-Christen

Der Antichrist, von dem hier nicht die Rede sein soll, wurde verschiedentlich - jedes mal fälschlich - gesichtet. Hitler, der (jeweilige) Papst, Gorbatschow... - na ja. Verwirrung unter Christen über biblische Begriffe und Personen ist ja fast schon an der Tagesordnung, da die Bibel kaum noch gelesen wird. Die meisten Christen halten den Antichristen für eine bedrohliche Endzeitfigur, verwechseln ihn mit dem "Tier aus dem Abgrund".
...so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten; daher wissen wir, daß es die letzte Stunde ist. (1. Johannes 2, 18)

Der ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. (1, Johannes 2, 22)

Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. (2. Johannes 7)
Wie gesagt, von diesen Antichristen soll hier gar nicht die Rede sein. Es gibt noch jede Menge Anti-Christen einer anderen Sorte. Christen, die anti XYZ sind. Die sind anti Reinhard Bonnke, anti Benny Hinn, anti Ökumene, anti Geistesgaben, anti Jesus Freaks, anti Katholische Kirche, anti Wort des Glaubens, anti dies und anti das. Sie posaunen ihre Meinungen hinaus und streiten verbissen, was das Zeug hält. So etwas ist nicht neu, schon Paulus kannte derartige Zeitgenossen. Den Korinthern schrieb er:

Ihr seid noch fleischlich. Denn wo Eifersucht und Streit unter euch ist, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? (1. Korinther 3, 3)

Sie haben den Hinweis wohl nicht ernst genug genommen, denn im zweiten Brief an diese Gemeinde wurde Paulus deutlicher:

Ich fürchte, daß ich euch bei meinem Kommen vielleicht nicht als solche finde, wie ich will, und daß ich von euch als solcher befunden werde, wie ihr nicht wollt: daß vielleicht Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsüchteleien, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheit, Unordnungen da sind; daß, wenn ich wiederkomme, mein Gott mich vor euch demütigt und ich über viele trauern muß, die vorher gesündigt und nicht Buße getan haben über die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben. (2. Korinther 12, 20-21)

Es ist nicht jeder Gläubige zum Apostel berufen, obwohl sich viele so aufführen. Da wird das Urteil über andere gefällt und per Internet hinausposaunt, oft genug anonym, hinter irgend welchen Usernamen verborgen. Man muss ja dem Verurteilten nicht in die Augen sehen, wenn man die Jauchekübel über ihn ausleert - um so leichter fällt es, jemanden oder eine Bewegung niederzumachen. Man schreibt Hasstiraden in christlichen Foren, lästert auf Blogs und sonnt sich in der eigenen Erkenntnis, die niemand hinterfragen kann.

Wer ist berufen, über "richtig" und "falsch" in der Gemeinde zu urteilen? So weit ich die Bibel verstehe der jeweilige Hirte, oder ein Apostel. Aber sicher nicht Lieschen Müller und Otto Nortmalverbraucher, die weit verbreiteten Anti-Christen unserer Zeit. Selbst Paulus war diesbezüglich zurückhaltend:

Einige zwar predigen Christus auch aus Neid und Streit, einige aber auch aus gutem Willen. Die einen aus Liebe, weil sie wissen, daß ich zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt bin; die anderen aus Eigennutz verkündigen Christus nicht lauter, weil sie mir in meinen Fesseln Bedrängnis zu erwecken gedenken. Was macht es denn? Wird doch auf jede Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich. (Philipper 1, 15-18)

Paulus war zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt, er fand auch klare Worte, wenn in einer Gemeinde die Dinge aus dem Ruder liefen, aber auf eine ganz andere Weise als es vielerorts heute zu finden ist.
Er nannte Eifersucht und Neid in einem Atemzug mit Streit und Verleumdungen unter frommen Menschen (wir vergessen bei solchen Ermahnungen und Korrekturen gerne, dass seine Briefe an Christen gerichtet sind). Ich meine, dass er damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Kritik und Verleumdung kommt, so weit das angesichts des Versteckspiels mit Usernamen und Pseudonymen überhaupt nachprüfbar ist, vorwiegend von denjenigen, in deren Leben geistliche Frucht nicht zu finden ist. Vielleicht sind sie neidisch, dass sie noch nie einen Menschen zu Christus geführt, noch nie eine Gebetserhörung erlebt, noch nie ein prophetisches Wort gesagt oder empfangen haben? Vielleicht sind sie eifersüchtig, weil Gott andere gebraucht, während sie vor sich hin wursteln und zu keinem Ziel gelangen?

So wird die Wirkung zur Ursache. Gebete werden nicht erhört, weil jemand selbst im Wege steht:

Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Dummkopf! dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird. Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar! (Matthäus 5, 22-24)

Noch viel deutlicher geht es ja wohl wirklich nicht. Wer seinem Bruder zürnt, ihn verlästert, selbst derjenige, der weiß, dass sein Bruder etwas gegen ihn hat, ist verpflichtet, die Sache aus der Welt zu schaffen, bevor er sich dem Altar Gottes nähert. Andernfalls sind Konsequenzen unvermeidbar.
Wer also Gebetsanliegen hat, in Nöten steckt, Bedrängnis erleidet, muss sich nicht wundern, dass sein Gebet ohne Antwort bleibt, so lange er andere verurteilt, richtet und verleumdet.

Wir wollen Antworten von Gott? Dann dürfen wir keine Anti-Christen sein (oder bleiben).

Freitag, 24. August 2007

Bemützt statt behütet

Ich wurde zum vorigen Beitrag gefragt, warum der Papst fehlt. Ganz einfach: Behütet ist der Papst nur manchmal, zu anderen Zeiten trägt er Mütze oder so ein spitzes Dingsbums.






Und wer die Herren im vorigen Post sind, soll auch aufgeklärt sein. Von oben nach unten:

Gorbi, a.k.a. Michael Gorbatschow, ehemals König von Russland und anderen Gebieten
Edmund Stoiber, a.k.a. König von Bayern, aber wohl nicht mehr lange
JJ Cale, Musiker und Freund von Eric Clapton
Udo Lindenberg, Schlapphutspezialist aus dem diesigen Hamburg
Bono, Chef einer populären Kombo, deren CDs ich alle habe
The Edge, Gitarrist in Bonos Kombo
His Bobness, a.k.a. Jack Fate, auch seine Platten und CDs sind vollzählig bei mir vorhanden
Van Morrison, a.k.a. Van the Man, fast komplett in meinem Platten- bzw. CD-Regal

So. Genug von den Hüten und Mützen. Es sei denn, jemand findet Damen mit Hut und Leitungsfunktion für mich...

Auch behütet

Kürzlich schwadronierte ich über das behütet sein. Rick Warren schreibt mir heute per E-Mail, dass Menschen mit leitender Funktion zwingend Hut tragen müssen, seiner Meinung nach sogar vier verschiedene Hüte:


Ich habe flugs nachgezählt und bin beruhigt. Ich habe vier Hüte.

Wäre es nun logisch, davon auszugehen, dass jeder Mann, der vier Hüte besitzt und sie auch trägt, Leitungsfunktionen innehat?
Ich vermute, dass diese Herren sogar mehr als vier Hüte besitzen und tragen. Und irgendwie sind sie aller leitend, gell?










Wie auch immer, ich setze jetzt gleich den Hut auf und fahre ins Bureau, auch Büro oder neudeutsch Office genannt. Have a nice day und kauft Euch mindestens vier Hüte, ihr Männer, falls Ihr leitende Funktionen anstrebt...

Donnerstag, 23. August 2007

Tim hat Bauchweh

Dem Tim geht es nicht gut. Immer wieder ist ihm übel, er hat Magenschmerzen und Verdauungsprobleme. Sein Freund Paul, der häufig erfolgreich Kranke heilt und Gott recht gut kennt, hat natürlich für und mit Tim gebetet, ihn gesegnet, hat der Krankheit gesagt, sie solle sich von hinnen machen und die Schmerzen samt Übelkeit waren weg. Für eine Weile. Aber eben nicht endgültig, von einer Heilung kann nicht die Rede sein. Sie sind wie der Terminator: I'll be back.

Fehlt es an Glauben? Gibt es Hindernisse? Tim grübelt, forscht, prüft; findet weder Sünde noch einen Dämon. Er glaubt an Heilung, Paul sowieso. Mangelnder Glaube kann kaum die Ursache sein. Aber die mehrfach erlebte Befreiung von Schmerz und Übelkeit ist keine Heilung, da die Magenbeschwerden regelmäßig wiederkommen. Tim fragt den Storch und den Paul, was denn wohl in Schieflage sein mag.

Der Storch erklärt ihm:
Heilung und göttliche Gesundheit sind immer ganzheitlich zu betrachten. Oft machen wir den Fehler dass wir Gottes Segen als eine Qualitätsoptimierung bei gleichbleibendem Lebensstil ansehen. Wir erwarten, dass Gott uns heilt und versorgt, während wir alles machen was wir wollen.
Paul fasst es noch kürzer zusammen:
Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen!

Ende der Geschichte. Denn damit endet Tims Bauchweh. Endgültig.


P.S.:
Pauls Zitat findet man in seinem lesenswerten ersten Brief an Tim, im fünften Abschnitt. Veröffentlicht in zahlreichen Übersetzungen und in vielen Haushalten unter dem namen Neues Testament oder Bibel zu finden.
Lesenswertes, aus dem ich oben zitiert habe, hat auch der Storch zum Thema geschrieben: Krankheit und Ursache und Heilung und mehr