Montag, 28. Juni 2010

Es ward getrötet

Gestern zu nachmittäglicher Stunde begab es sich, dass in unserer Wohnung und um unsere Wohnung herum getrötet ward. Die beiden jüngsten Gäste hatten nämlich ihre unsäglichen Plastikinstrumente mitgebracht…
tröööööööööööt
…und versprochen, nur im Falle eines erfolgreichen Torschusses der schwarz-weiß-gewandeten Fußballspieler im fernen Südafrika von selbigen Gebrauch zu machen. Mancher mag es schon wissen: Es gab vierfache Gelegenheit, zu den Tröten zu greifen.
tröööööööööööööööööööööööt
Auch auf dem Balkon der Nachbarwohnung war akustische Bewaffnung vorhanden, so dass es angesichts der 22 um einen Ball streitenden Männer auf dem Rasen weit weg von Berlin hin und wieder zu einem freundschaftlichen Vuvuzeladuell kommen musste, wie dieses Foto beweist:
trööööööt tröööööööööt
Manche Menschen in unserem Wohnzimmer verlustierten sich derweil, statt auf den Bildschirm des Fernsehgerätes zu starren, lieber mit dem etwas kleineren Bildschirm, auf dem sie ihre Facebook-Meldungen lasen und ihrerseits welche von sich gaben:
tippel di tipp tipp tipp
Ob diese Meldungen immer und unbedingt sinnvoll waren? Das folgende Dokumentarfoto lässt gewisse Zweifel zu:
Bedenkliches Lautäußerung ungewisser Bedeutung?
Kurzum: Ein vergnüglicher Nachmittag ward uns gestern beschieden. Feine Sache. Nun ist schon wieder Montag. Weniger feine Sache. Na ja.

P.S.: Für alle, die immer noch darüber streiten, hier das Beweisfoto, dass das vermeintliche 2:2 für England eben doch kein Tor war:

Eindeutig VOR der Linie!

Der Ball ist eindeutig vor der Linie, sieht man doch!

Sonntag, 27. Juni 2010

You a praying man?

In einem Andenken- und Trödelladen am Meer, ein paar Motorradstunden von New Orleans entfernt, plaudert der Inhaber mit einem Besucher, den er nicht (er)kennt. Im Verlauf des Gespräches fragt er den Kunden: You a prayin' man?

Der Kunde antwortet: Uh-huh.

Der Ladeninhaber: Good, gonna have to be when the Chinese take over.

Die Unterhaltung plätschert weiter, wobei der Besucher kaum ein Wort sagt, sondern recht zufrieden dem Redefluss des alten Mannes lauscht. Er setzt sich sogar auf einen Stuhl, um in Ruhe zuzuhören. Nach einer Weile meint der Inhaber: You're a prayin' man, huh? What do you pray for? You pray for the world?

Der Kunde hatte nie im Leben daran gedacht, für die Welt zu beten. Seine Anliegen sind überschaubarer. Er antwortete: I pray that I can be a kinder person.

Gefällt mir, die Antwort. Wenn sich eine Person im Gebet Fortschritt mit der eigenen Persönlichkeit erbittet, hat das weltverändernde Auswirkungen – vielleicht nicht für die ganze Welt, aber sicher für die Welt um ihn herum.

Wenn eine Person die ganze Welt ins Gebetsvisier nimmt, weiß ich nicht so recht, ob nicht der Nachbar ein wenig aus dem Blick gerät.

P.S.: Der Ladeninhaber heißt Sun Pie. Der Besucher heißt Bob Dylan. Die Episode mit dem Gespräch ist in Chronicles Volume One: v. 1 zu finden.

Freitag, 25. Juni 2010

Von der einäugigen Katze und den neun Rattenlöchern

Gestern habe ich einen Tag Urlaub genommen, um zu arbeiten. Immerhin bin ich mit der Übersetzung des Buches bis zur Seite 70 (von 158) gekommen.

Am Montag ist die Abgabe einer CD fällig, der Auftrag kam gestern… – da muss aber nur der schlampige HTML-Code, den ein anderer Herstelle verbrochen hat, in Ordnung gebracht werden und ein paar Dokumente bekommen ordnungsgemäße Dateinamen ohne Umlaute, dadurch müssen auch die Verlinkungen angepasst werden. Keine Riesenaufgabe, dennoch ca. 3 bis 4 Stunden Arbeit zusätzlich am Wochenende.

Und dann ist da noch eine CD-Produktion, die Ende Juni fertig werden muss, recht anspruchsvoll, weil ich so gut wie alles selbst »erfinden« muss. Die ist erst zu 3/4 fertig.

Kurzum: Der Blog wird weiter eher wenig anspruchsvoll gefüllt werden, denn es gilt auch in den nächsten Tagen und Wochen:

I'm busier than a one-eyed cat watching nine rat holes.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Bundespräsident Joachim Gauck

Foto: WikiCommonsDie Wahlmänner und -frauen sind an Aufträge und Weisungen nicht gebunden, weshalb es immer wieder zu parteipolitisch überraschenden Wahlergebnissen kommt.

Der Bundespräsident wird von der Bundesversammlung ohne Aussprache und geheim gewählt.

Es wird sich demnächst zeigen, wie frei die Delegierten zur Bundesversammlung in ihrer Entscheidung sind. Inzwischen dürfte hinreichend deutlich geworden sein, dass Joachim Gauck in der Bevölkerung und unter vielen Politikern aller Parteien als der geeignetere Kandidat angesehen wird.

Nun ist das Amt des Bundespräsidenten nicht gerade von Machtfülle gekennzeichnet, aber er hat dennoch einige wichtige Aufgaben, und bei manchen könnte den derzeitig an der Regierung beteiligten Menschen durchaus Bange werden:

In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland haben die Bundespräsidenten bisher acht Mal, jedes Mal unter großer öffentlicher Beachtung, Bundesgesetze nicht „ausgefertigt“, das heißt nicht unterzeichnet. In einigen Fällen monierten sie Fehler im Gesetzgebungsverfahren; andere Fälle wurden mit materiellen Verstößen gegen das Grundgesetz begründet.

Es wäre Joachim Gauck zuzutrauen, dass er sein Amt ernst nimmt und nicht einfach durchwinkt, was der Regierung – welche auch immer in den nächsten Jahren das sein wird – so einfällt. Und das könnte so manchem Machtinhaber ein Dorn im Auge sein.

Wir werden bald sehen, wie sehr die Wahlmänner und –frauen an Aufträge und Weisungen gebunden sind. Vielleicht erlebt Deutschland ja Ende Juni eine Sternstunde der Demokratie?

Mittwoch, 23. Juni 2010

Der Traum der Vuvuzela

Es träumt eine Vuvuzela,
sie läge bei Uwe Seeler
zu Hause im Schrank,
gleich neben der Bank.
Das hält sie für einen Fehler.

Sie möchte viel lieber tröten,
noch lauter als alle Kröten,
die unten am Teich
quaken zugleich.
Sie findet sich in großen Nöten.

Kein Mensch will sie nehmen und blasen,
so lange bis springen die Vasen
in tausend Stücke.
Mit List und Tücke
hofft sie auf neugierige Nasen

die in den Schrank sich strecken,
und die Vuvuzela entdecken
in ihrem Versteck.
Am einsamen Fleck.
Irgendwer muss sie doch wecken?

Der Uwe Seeler indessen
hat leider völlig vergessen
wohin er sie tat,
auf ärztlichen Rat,
der hatte den Ohrdruck gemessen.

Der Traum dieser Vuvuzela
vom Schrank im Haus von Herrn Seeler
geht jäh zu Ende.
Es packen zwei Hände
die Tröte und das ist ein Fehler.

Denn kaum schmiegen Lippen sich oben
ans Mundstück, um sie zu erproben,
kommt vom Himmel herab
ein Blitz. Ab ins Grab
mit dem Tröter. Den Himmel wir loben!

Dienstag, 22. Juni 2010

Gastbeitrag Lothar Frohwein

Melusine

Kraweel, Kraweel!
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Trübtauber Hain am Musenginst!
Kraweel, Kraweel!

P.S.: Wer ist eigentlich Melusine? Die Antwort gibt es beim Klick auf das goldige Bild. Das Bild ist daselbst entnommen und gemeinfrei. Heißt das frei von Gemeinheiten? Vermutlich…

Lothar FrohweinP.P.S.: Nachtrag um 13:30 Uhr. Herr Frohwein ließ via Facebook ausrichten, dass man »Krawehl« mit h zu schreiben hat.

Hier also die Ode noch einmal in fehlerbereinigter Schreibweise – und ich erkläre mein tiefstes Bedauern über die (von Wikipedia verursachte) oben ersichtliche Verunstaltung der meisterlichen Lyrik.

Melusine

Krawehl, Krawehl!
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Trübtauber Hain am Musenginst!
Krawehl, Krawehl!

Montag, 21. Juni 2010

Fotoalbum Joggathon 2010

gjm_beim_joggathon Für alle, die dabei waren und wissen wollen, ob sie von mir abgelichtet wurden.

Und für alle, die nicht dabei waren und wissen wollen, wer abgelichtet wurde.

Und für alle anderen, so sie denn Interesse haben sollten.

Und für alle Uninteressierten, denen bloß kein anderer Zeitvertreib einfällt.

Mein Fotoalbum vom gestrigen Joggathon 2010 in Berlin erreicht der geschätzte Blogbesucher, indem er auf das putzige Foto rechts klickt.

Gegen 22:00 Uhr…

 
neigten sich neulich die freitäglichen Stammtischgespräche dem Ende zu.

Samstag, 19. Juni 2010

Am Sonntag…

BBQ bei den Nazarenern…bin ich ab 10:15 Uhr hier zu finden:

[Joggathon 2010 Berlin]

Ab 12:30 Uhr dann an der Laufstrecke als Zuschauer. Ich drücke die Daumen für »meinen« Jogger Martin Wahl.

Und hinterher gibt es lecker Gegrilltes. Feine Sache!

Falls jemand Lust und Zeit hat: Alle sind herzlich willkommen.