… soll wieder einmal Lesestoff aus meiner Feder gedruckt erscheinen. Datum? Noch unbekannt. Verlag? Noch nicht endgültig entschieden.
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… soll wieder einmal Lesestoff aus meiner Feder gedruckt erscheinen. Datum? Noch unbekannt. Verlag? Noch nicht endgültig entschieden.
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Liebe Blogbesucher (beiderlei Geschlechts),
wahrscheinlich weißt du es noch nicht, aber du rettest, falls du Europäer bist, Leben. Denn als Europäer hast du durch die EU dazu beigetragen, dass Millionen Kinder eingeschult wurden und dass Millionen Menschen sauberes Trinkwasser haben. Deshalb bist du ein Lebensretter.
Aber die lebensrettende EU-Entwicklungshilfe ist bedroht.
Bitte unterschreibe auch du eine Petition, die EU-Regierungschefs bittet, ihr Versprechen gegenüber Menschen in extremer Armut einzuhalten:
Die Petition bei ONE lesen und unterschreiben
Bitte mach mit, damit die EU weiterhin Leben rettet und Menschen dabei hilft, sich aus der Armut zu befreien.
Vielen Dank!
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Jetzt schon an Weihnachten denken und Geschenke besorgen! Zum Beispiel für eher empfindliche und zartbesaitete Leseratten mein Buch »Gänsehaut und Übelkeit« … damit es mit der Empfindlichkeit mal ein Ende hat und die Saiten etwas gehärtet werden.
Um die Entscheidung leichter zu machen, folgt hier eine Leseprobe. Es handelt sich um einen »ungeschriebenen Aufsatz« von Sandra A., 14 Jahre alt. Was ein ungeschriebener Aufsatz ist? Das kann ich noch schnell vorab erklären:
Wer erinnert sich nicht an die manchmal unsäglichen Themen, die im Deutschunterricht vom Lehrer an die Tafel geschrieben wurden? Da sitzt man dann und versucht, sich etwas Passendes einfallen zu lassen, ohne das Thema zu verfehlen. Meist kommt belangloses Geplänkel dabei heraus.
Was aber würden Schülerinnen und Schüler zu den vom Lehrer gestellten Themen schreiben, wenn sie die Wahrheit schrieben? Ich schlüpfe für solche »ungeschriebenen Aufsätze« in die Haut - oder besser in das Gehirn - der Heranwachsenden und schreibe auf, was sie sich zu schreiben nicht getrauen ...
So. Genug des Vorgeplänkels. Hier die Leseprobe:
Wie ich einmal ins Wasser fiel
Eigentlich wäre ich gar nicht ins Wasser gefallen, wenn mich Martina, meine Freundin, nicht so erschreckt hätte. Sie wollte mich natürlich gar nicht erschrecken - ich war nur so vertieft in mein Experiment, dass ich Martina nicht kommen hörte. Als sie dann plötzlich hinter mir stand und fragte: »Was um Himmels willen ist denn das?«, machten meine Beine ganz von selbst einen Satz und ich landete im Teich.
Ich ärgerte mich in diesem Moment nicht so sehr über das unfreiwillige Bad, sondern es war einfach umständlich, dass ich nun meiner Mutter erklären musste, warum ich völlig durchnässt nach Hause kam und dass noch eine ganze Menge weiterer Auskünfte von mir verlangt würden. Sie kann ganz schön penetrant sein, meine Mutter, wenn sie ein Geheimnis wittert. Und man kann eigentlich Gift darauf nehmen, dass sie es merkt, wenn man ihr etwas verheimlichen möchte. Das hat sie gelernt, schließlich ist sie seit undenklich langen Zeiten bei der Kriminalpolizei.
Die Idee zu meinem Experiment hatte ich aufgrund der Tätigkeit meiner Mutter. Sie erzählt oft und gerne von ihren Erfolgen bei der Verbrechensbekämpfung. Ab und zu stritten wir darüber, ob der Begriff an und für sich passt. Denn bevor meine Mutter und ihre Kollegen tätig werden, ist ja das Verbrechen bereits geschehen, meistens jedenfalls. Sie bekämpft also den Verbrecher, nicht das Verbrechen. Sie sagt dann immer, dass sie durch die Ermittlung und Verhaftung eines Täters schließlich weitere kriminelle Handlungen des betreffenden Menschen vereiteln, und somit eben doch das Verbrechen selbst bekämpfen kann. Mir erscheint das jedoch nicht logisch.
Das perfekte Verbrechen gebe es nicht, sagt sie in jeder zweiten Diskussion. Auch darin war und bin ich anderer Meinung. Wenn nichts auf den Täter hinweist, wie sollte er dann entlarvt werden, solange es sich um einen halbwegs intelligenten Menschen handelt?
Aus solchen Diskussionen wurde mein Experiment geboren. Ich wollte herausfinden, ob die Behauptung meiner Mutter, jeder Verbrecher mache einen Fehler, der schließlich zur Entdeckung führen würde, stimmt.
Ich bereitete mich natürlich gewissenhaft auf mein Experiment vor: Ein altmodisches, aufklappbares Rasiermesser hatte ich seit Wochen mit mir herumgetragen und gelegentlich an einem Regenwurm oder einer verletzten Amsel ausprobiert. Ich wollte wissen, ob es wirklich so scharf war, wie es aussah. Gefunden hatte ich es bei einem Flohmarkt an einem Stand mit allerlei antikem Gerümpel. Der Inhaber des Standes hatte nicht bemerkt, dass das Messer in meine Jeanstasche wanderte, während ich andere Angebote aufmerksam betrachtete. Ein paar Einmalhandschuhe gehörten neben dem Messer zu meiner unverzichtbaren Ausrüstung.
Auf dem Heimweg von der Schule sprach mich dann eines Tages eine Dame mittleren Alters an, die mir völlig unbekannt war. Sie trug eine Einkaufstasche in der linken Hand, in der rechten hielt sie eine Zigarette. Als ich an ihr vorbeigehen wollte, fragte sie mich, ob ich zufällig Feuer für sie hätte.
»Nein, tut mir Leid«, antwortete ich höflich, »ich rauche nicht.«
»Das ist gar nicht verkehrt. Wenn man erst einmal anfängt, ist es schwer, wieder aufzuhören.«
Ich lächelte sie freundlich an und meinte beiläufig: »Oh, das ist gar kein Problem. Ich kenne eine todsichere Methode. Man raucht nie wieder eine einzige Zigarette.«
»Ach, tatsächlich? Wie geht das denn?«
Ich erklärte der Dame, dass ich ihr das Verfahren gerne zeigen würde, dazu müsse sie aber mit mir in den nahe gelegenen Stadtpark gehen, da man Ruhe brauche und ungestört sein müsse. Da sie nichts Eiliges vorhatte, willigte sie ein. Sie steckte die Zigarette zurück in die Schachtel, wir spazierten in den Park und setzten uns am Teich auf eine Bank.
Die Einkaufstasche stellte die Frau neben sich und holte zwei knackige rote Äpfel heraus. Sie bot mir einen an, was ich gerne akzeptierte. Wir aßen das Obst, während sie mich ein wenig ausfragte, wo ich wohnte, was meine Eltern täten und so weiter. Mir machte es nichts aus, zu antworten, da die Wahrscheinlichkeit, dass meine Gesprächspartnerin mit irgendjemandem darüber reden konnte, gleich Null war.
Das Kerngehäuse warf ich nicht in den Papierkorb neben der Bank. Wegen der Speichelspuren hätte ich ihn später wieder heraussuchen müssen. So wickelte ich den Rest des Apfels in ein Taschentuch und erklärte: »Für mein Meerschweinchen Susi.«
»Ach Gott, wie süß! Ich hatte früher auch eins.«
Wir plauderten ein paar Minuten über Haustiere. Schließlich sagte ich: »Also, Sie müssen jetzt die Augen schließen. Dann stelle ich mich hinter die Bank und begehe eine Handlung. Anschließend werden Sie nie wieder eine Zigarette rauchen.«
»Ist das ein magischer Trick?«, fragte sie mit einem amüsierten Zwinkern.
»Nein, ein absolut natürlicher Vorgang, der nichts Übernatürliches an sich hat. Ich garantiere für den Erfolg.«
Sie schloss die Augen, ich ging um die Bank herum und stellte mich hinter sie. Ein letzter Blick in die Runde: es waren keine Spaziergänger in Sicht. Dann schnitt ich die Kehle der Frau durch, ein ganz tiefer Schnitt von links nach rechts.
Die Dame, die nun tatsächlich nie wieder rauchen würde, machte ein etwas unangenehmes, gurgelndes Geräusch, so wie ein verstopfter Abfluss, wenn man mit dem Gummistopfer daran arbeitet. Es floss unheimlich viel Blut, auch deshalb hatte ich mich ja hinter den Körper gestellt. Ich wollte nichts davon auf meine Kleidung bekommen. Der Kopf sackte nach vorne und die tote Frau kippte von der Bank.
Ich zog die Einmalhandschuhe an und schleifte die Leiche erst mal ins Gebüsch, damit sie außer Sicht war. Dann holte ich die Einkaufstasche und versenkte sie im Teich. Anschließend zog ich auch die Frau ans Wasser. Mit der Spitze meines Schuhs gab ich ihr einen Schubs und sie kullerte die kurze Böschung herunter, es gab einen recht lauten Platscher - und ausgerechnet in diesem Moment tauchte Martina hinter mir auf und fragte: »Was um Himmels willen ist denn das?«
So fiel ich also ins Wasser und landete neben der Leiche.
Ich dachte geschwind nach und wusste auch gleich, wie ich sowohl meiner Mutter die nassen Kleidungsstücke erklären als auch die prekäre Situation entschärfen konnte. Eine Eliminierung meiner Freundin kam überhaupt nicht in Frage.
»Hilf mir mal, Martina«, rief ich, »vielleicht kann man sie noch retten!« Während dessen zog ich unter Wasser die Handschuhe aus und stopfte sie in meine Jeanstasche.
Martina schüttelte den Kopf und meinte: »Nee, schau doch mal den Hals an. Der ist ja durchgeschnitten. Die ist tot!«
Ich tat so, als bemerkte ich die Verletzung erst jetzt und quiekte so entsetzt wie möglich.
Nun erst schien Martina wirklich zu begreifen, was sie da vor Augen hatte: Ein frisches Mordopfer, so frisch wie die Krabben im Fischladen an der Ecke. Sie begann zu kreischen und wild mit den Armen zu fuchteln, dann rannte sie davon in Richtung Straße. Ich hörte sie noch aus weiter Ferne aus vollem Hals brüllen: »Hilfe! Hilfe! Sie ist tot! Hilfe!«
Ziemlich schnell versammelten sich zahlreiche Menschen am Ufer.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Meine Zeugenaussage war nicht sehr ergiebig. Ich erzählte, dass ich beim Bummeln im Park das Blut bei der Bank gesehen hatte, neugierig war, was man einem Teenager leicht abnimmt, die Frau im Wasser entdeckte und hineinsprang, um womöglich zu helfen, was man mir als Heldentat hoch anrechnete. Ich hatte niemanden gesehen, der als Mörder in Frage kam und wusste sonst nichts zu berichten.
Meine Mutter sorgte dafür, dass ich nach dieser Aussage nicht weiter behelligt wurde, sie schleppte mich zu einem Psychiater, der meinen Schock, den ich so gut wie möglich simulierte, zu behandeln versuchte, und im Lauf der Zeit geriet der Mord im Park in Vergessenheit.
Inzwischen ist ein Jahr vergangen. Ich gehe davon aus, dass mein Experiment gelungen ist: Man kann den perfekten Mord begehen.
Quod erat demonstrandum.
Na? Hat die Lektüre Lust auf mehr gemacht? Bestellen kann man das Buch bei Amazon: Gänsehaut und Übelkeit: Erzählungen
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Meine Blutwerte am 26. September waren nicht gerade berauschend gut, aber do so weit gebessert, dass der siebte Zyklus der Chemotherapie nach einwöchiger Verzögerung starten konnte.
Die Nebenwirkungen, vor allem das verhasste Hand-Fuß-Syndrom, setzten schon am gleichen Tag ein und schlugen dann am Donnerstag vehement zu. Erst seit Dienstag geht es mir wieder einigermaßen erträglich: Die Übelkeit beschränkt sich auf ein Maß, bei dem ich fast durchgehend ohne zusätzliche Tropfen auskomme und die Schmerzen in den Händen lassen sich mit Handschuhen und Vorsicht bändigen.
Es geht mir, Gott sei es gedankt, nach wie vor besser, als angesichts all der möglichen Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen anzunehmen wäre. Manches, wie die Impotenz und die nach wie vor deutliche Schädigung des rechten Armes, wird wohl erst nach und nach besser werden, wenn die ganze Chemotherapie überstanden ist. Dann sollte sich auch, so die Ärzte, wieder ein Immunsystem aufbauen und letztendlich ein normales Leben einkehren.
Die zusätzliche Woche Chemiepause war – so im Nachhinein betrachtet – ein wahrer Segen, denn meinen Geburtstag konnte ich dadurch unbeschwert von den nunmehr seit Monaten üblichen Symptomen genießen. Die beste aller Ehefrauen hatte für mich eine Überraschungsparty organisiert, zu der Gäste aus nah und ziemlich fern erschienen – eine riesige Freude für mich, eine rundum gelungene Überraschung und wunderbare Stunden mit lieben Menschen – ich war und bin sehr dankbar und glücklich darüber. Eva hatte so geheim gearbeitet, dass ich wirklich keine Ahnung hatte, was da auf mich wartete …
Eine solch wunderbare Frau an meiner Seite zu haben ist ein Geschenk, dessen Wert ich wohl kaum jemals hoch genug einschätzen kann. Ich bin mir sehr sicher, dass ich ohne Eva heute in einem wesentlich schlechteren Zustand wäre – falls überhaupt noch hier auf diesem Planeten. Die beiden Momente im Krankenhaus, bei denen der Tod neben dem Weiterleben eine reale Option war, werde ich wohl so bald nicht vergessen.
Nun heißt es, noch eine weitere Woche die inzwischen ziemlich verhassten Tabletten schlucken, dann eine Woche Pause und schließlich, falls die Blutwerte es zulassen, ab dem 17. Oktober der achte und letzte Zyklus. Wenn auch der überstanden ist, schlage ich dann ein weiteres neues Lebenskapitel auf mit der Überschrift Nach Krebs und Chemotherapie – Fünf Jahre Wartezeit bis zur dokumentierten Heilung.
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»Talent ist billiger als Tafelsalz. Was das talentierte Individuum vom erfolgreichen unterscheidet, ist eine Menge harter Arbeit«, sagt Stephen King, einer der populärsten Erzähler unserer Zeit, der einst mit Horrorgeschichten seine Karriere begann und heute zu den besten Romanschriftstellern weltweit zu zählen ist. Begabt zum Schreiben sind viele Menschen, sie währen auch gewillt, Fleiß und Mühe aufzuwenden, nur wissen sie manchmal nicht, wie sie anfangen sollen, welche Tipps und Tricks es gibt, auf welche Fehler man achten sollte.
Mancher hält sich auch, meist zu Unrecht, für unbegabt. »Schreib wie du sprichst, so schreibst du schön«, riet Gotthold Ephraim Lessing seiner Nichte, die sich nicht traute, etwas zu Papier zu bringen, weil sie sich für völlig untalentiert hielt. Die Nichte folgte nach einigem Zögern dem Rat und siehe da: Es entstanden nach und nach sehr ansehnliche Ergebnisse.
Günter J. Matthia, Autor mehrerer erfolgreicher Bücher, auch als Ghostwriter und Übersetzer aktiv und Verfasser zahlreicher Artikel für diverse Zeitschriften, hat sich vorgenommen, seinen Erfahrungsschatz mit Interessierten zu teilen. »Kreatives Schreiben« soll Schreibwerkstatt, Kurs und Workshop in einem sein, wobei die Betonung auf dem gemeinsamen Arbeiten und Experimentieren liegt. Vorlesungen, Frontalunterricht … nein, so etwas soll nicht aus der Reihe von Veranstaltungen werden. Dem Initiator schwebt vielmehr eine gemeinsame Entdeckungsreise vor, je unterschiedlicher die Teilnehmer sind, desto abwechslungsreicher und spannender wird das Ganze.
Geeignet ist das Angebot für alle, die Lust darauf haben, sich beim Schreiben auszuprobieren. Jugendliche, Erwachsene, Männer, Frauen, mit Schreiberfahrung und ohne … Christen, Moslems, Atheisten, Buddhisten, Hindus … Dicke, Dünne, Dunkle, Helle … Heteros, Schwule, Ambivalente … herzlich willkommen!
Die kostenlose Veranstaltungsreihe findet voraussichtlich ab Januar 2013 jeweils am ersten Mittwoch im Monat um 18 Uhr in Berlin Steglitz (Nähe Schlossstraße) statt. Falls Material benötigt wird, bezahlt jeder selbst seinen Anteil.
Wer Interesse hat, dabei zu sein, melde sich bitte bald, damit die notwendigen Vorbereitungen und Planungen gelingen. Dabei den Absender (E-Mail oder Postadresse) nicht vergessen, damit genauere Informationen für die Interessierten rechtzeitig und richtig ankommen. Kontaktdaten: Günter J. Matthia, Soester Str. 21-23, 12207 Berlin – oder via [E-Mail]
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Am vergangenen Mittwoch sollte eigentlich Zyklus 7 meiner Chemotherapie beginnen, doch wieder einmal zeigte sich, dass nichts verlässlich planbar ist. Die Blutwerte, insbesondere bei den Granulozyten, aber auch bei den Thrombozyten und Leukozyten, waren so miserabel, dass der Onkologe eine weitere Woche Chemiepause anordnete.
Anlässlich der Untersuchung beim Hausarzt zeigte sich bereits am 31. August ein Phänomen, das des »biologisch oder medizinisch« nicht gibt, wie mein Arzt meinte: Die Cholesterinwerte sind deutlich gesunken, während gleichzeitig die Blutfettwerte gestiegen sind. Entweder das eine oder das andere Ergebnis müsste eigentlich falsch sein, das Labor hatte aber alles richtig gemacht.
Nun ja. Das mit dem verschobenen Beginn des siebten Zyklus ist eine zwiespältige Sache für mich. Einerseits tut es mir gut, noch eine Woche ohne Medikamente genießen zu können, insbesondere mein Geburtstag am Wochenende wird dadurch wesentlich angenehmer, andererseits zieht sich die ganze Behandlung (leider nicht zum ersten Mal) weiter in die Länge.
Ich hoffe, dass es meinem Rückenmark gelingt, eine ausreichende Menge von Granulozyten und ihren Freunden zu produzieren, damit am kommenden Mittwoch der vorletzte Zyklus beginnen kann. Ich will das Ganze nämlich möglichst bald hinter mir haben und freue mich darauf, anschließend an die Entgiftung des Körpers und Erholung des Immunsystems wieder zur Arbeit gehen zu dürfen. Wann das sein wird, kann allerdings bisher kein Arzt verlässlich abschätzen.
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… meiner Chemotherapie neigt sich dem Ende zu, nächste Woche geht es in den vorletzten hinein. Am 30. Oktober wird dann – wenn alles wie vorgesehen weiter läuft – das Ende der Behandlung erreicht sein.
Dieser sechste Zyklus hatte in der ersten Woche, davon hatte ich bereits berichtet, wesentlich stärkere Nebenwirkungen mit sich gebracht als die vorangegangenen fünf, an den ersten paar Tagen der zweiten Woche ging es mir etwas besser, aber die zweite Wochenhälfte war dann wieder ziemlich schwer erträglich. Vor allem die Übelkeit geht ziemlich aufs Gemüt, wenn man sich ständig am Rande des Erbrechens entlang hangelt und doch zumindest zwei Mal täglich etwas essen muss, weil die Chemietabletten auf nüchternen Magen nicht genommen werden dürfen.
Am vergangenen Wochenende, von Freitag Abend bis Sonntag Mittag, waren wir mit unserer Kirchengemeinde zu einer Freizeit im Norden Brandenburgs, die Tage konnte ich mithilfe meiner Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen überwiegend sogar genießen – eine schöne Abwechslung mit vielen wertvollen Gesprächen, Mußestunden und Plaudereien sowie angemessen freundlichem Wetter ab Samstag Mittag. Zum Frühstück und Abendessen gab es exklusiv für mich … na was wohl? Xeloda-Tabletten, wie zu Hause. Aber wie gesagt, genießen konnte ich viele der Stunden trotzdem.
Erst gestern ist die Übelkeit wieder auf ein Maß gesunken, bei dem ich keine Tropfen nehmen muss, was ich dankbar genieße, denn die Tropfen gegen die Nebenwirkungen haben wiederum andere Nebenwirkungen …
Na ja. Der 31. Oktober ist ja nicht mehr so furchtbar weit entfernt. Ob sich dann eine Rehabilitationsmaßnahme anschließt oder ein Hamburger Modell oder was auch immer … das werde ich in ein paar Wochen mit dem Onkologen besprechen.
Heute geht es am Mittag zum Dermatologen, da der Hausarzt einen Fleck auf meiner Haut etwas verdächtig fand. Natürlich hoffe und wünsche ich mir, dass es blinder Alarm ist … mir reicht eigentlich zur Zeit der operierte Darmkrebs und die Chemotherapie. Noch mehr gesundheitliche Baustellen müssen nicht sein.
P.S. um 13:30 Uhr: Abwarten und Kaffee trinken ... heißt es mal wieder. Der Dermatologe hat den verdächtigen Hautfleck fachmännisch herausgeschnitten und schickt das Gewebe jetzt an ein Fachlabor irgendwo im fernen Bayern. In circa zwei Wochen liegt dann das Ergebnis der Analyse vor.
Er meinte, das sei mit hoher Wahrscheinlichkeit eine harmlose Stelle, aber ihm und mir ist ein Laborbefund dann doch lieber als Wahrscheinlichkeitsrechnungen, von denen habe ich schon genug anlässlich der Chemotherapie.
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Ich bin dabei, alte digitale Studioaufnahmen aus der Zeit, zu der ich noch musikalisch aktiv war, von MD (MiniDisk) auf ein zeitgemäßeres Medium, nämlich den PC, zu übertragen. Digital zu digital.
Diese wüste Demoversion eines Liedes, das ich ca. 2003 geschrieben habe, will ich dem geschätzten Blogpublikum heute mal zumuten. Es muss ja keiner It Isn’t Fair anhören, wenn er oder sie nicht will.
Bittesehr: