Freitag, 16. November 2007

Vom Nachteil, eine Heuschrecke zu sein

...und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen. (4. Mose 13, 29)
Mit diesen Worten beschrieben die Kundschafter, die das Land Kanaan besichtigt hatten, dessen Bewohner. Es handelte sich bei diesen Spionen um gestandene Männer, Fürsten ihrer Stämme, die bereits eine ganze Menge mit Gott erlebt hatten.

Nun kamen sie vom Auftrag zurück, das Land zu besichtigen, von dem Gott klar gesagt hatte:

...das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel gebe! (Vers 2)
Es hieß nicht, dass Gott ihnen dieses Land vielleicht geben würde, oder dass sie entweder dieses Land oder möglicherweise auch ein anderes haben sollten. Es hieß auch nicht, dass sie es kaufen oder verlustreich erkämpfen sollten. Gott hatte gesagt, dass er es dem Volk gibt.

Gleichen wir nicht manchmal diesen Kundschaftern? Gott gibt uns Verheißungen, wir betrachten die Umstände und kommen zu dem Schluss, dass wir Heuschrecken sind. Wir sehen die Riesen vor uns und sagen:

Wir können nicht gegen das Volk hinaufziehen, denn es ist stärker als wir. (Vers 31)

Oft stimmt ja unsere Beobachtung: Die Umstände, denen wir gegenüber stehen, sind riesig. Sie sind stärker als wir. Es ist uns unmöglich, irgend etwas gegen sie auszurichten. Doch das sollen wir auch gar nicht versuchen, denn wir würden kläglich scheitern. Wenn wir jedoch auf die Kraft Gottes vertrauen, sieht die Situation völlig anders aus.

Zwei von zwölf Kundschaftern beurteilten die Lage abweichend:

Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Nur empört euch nicht gegen den HERRN! Und fürchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fürchtet sie nicht! (Kapitel 14, 7-9)
Glaube ist unnötig, wenn wir keinen ernst zu nehmenden Feinden beziehungsweise Problemen gegenüber stehen. Das, was wir aus unserer Kraft und mit unseren Möglichkeiten bewerkstelligen können, bedarf keines Glaubens.

Wir sind keine Heuschrecken, es kommt uns nur so vor, wenn unsere Perspektive verschoben ist. Wir sind Töchter und Söhne des lebendigen Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde. Wir sind Bürger des Reiches Gottes. Wir sind die, denen Jesus aufgetragen hat, die gleichen Werke wie er und noch größere zu tun. Wir sind diejenigen, denen er versprochen hat, alle Tage und Nächte bei uns zu sein. Wir sind die Erben der Verheißungen.

Das Volk Israel bekam das Land, das Gott versprochen hatte. Allerdings mit 40 Jahren Verspätung, weil das Volk den zehn Kundschaftern geglaubt hatte, die sich als Heuschrecken empfanden.

Wir können uns entscheiden, ob wir Heuschrecken sein möchten oder ob wir Gott glauben. Jeder kann die Zusagen Gottes entweder annehmen oder bezweifeln.

Das Heuschreckengerede von unüberwindlichen Hindernissen und grässlichen Riesen führt unter Umständen dazu, dass 40 Jahre vergehen, bevor eine Verheißung sich erfüllt. So lange will ich eigentlich lieber nicht warten...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin,

gefällt mir, die biblische Zoologie gestern und heute.
Fazit: Lieber ein Esel als eine Heuschrecke.

Tom

Anonym hat gesagt…

Dieses steht im Zusammenhang mit
"Guten Tag, liebe Heuschrecke!"...

Als einzelnes Wesen sind Heuschrecken
durchaus farbenprächtige schöne Tiere ;-)
aber es geht ja hier um um ein Gleichnis !