Wenn eine Nachricht darin besteht, dass es keine erwähnenswerten Nachrichten gibt, dann ist das manchmal eine gute Nachricht. Allerdings ist dann immer noch die Frage offen, was denn erwähnenswert wäre und was nicht. Man kann ja auch mal kleine gute Beobachtungen erwähnen, es muss und soll ja nicht immer Sensationelles passieren.
Seit dem letzten Bericht bezüglich meines bei der Infusion verunglückten Armes hat sich in kleinen Schritten der Zustand weiter gebessert, es gibt noch Stellen, die bei Druck oder bestimmten Bewegungen schmerzen, aber alles in allem ist der Arm so gut wie alltagstauglich. Die Haut ist noch in einigen Bereichen ein wenig taub, aber Gott sei dank nicht gefühllos – das würde auf abgestorbenes Gewebe oder Zellen hindeuten und wäre gar nicht gut.
Dass meine Chemotherapie nun eine Zwangspause macht, hat durchaus (neben der leider in Kauf zu nehmenden Einbuße an erhoffter Krebsbekämpfung) auch seine positiven Auswirkungen: Ich bin seit ein paar Tagen fast rund um die Uhr frei von der Übelkeit, die seit Beginn der Chemotherapie meine ständige Begleiterin war. Ich habe mich selbst damit überrascht, dass ich gelegentlich Appetit auf etwas habe … einfach so.
Auch die Kälteüberempfindlichkeit ist deutlich zurückgegangen, ich kann Dinge aus dem Kühlschrank holen, ohne vorher Handschuhe anzuziehen und kalte Getränke kann ich tatsächlich trinken, ohne sie vor dem Schlucken im Mund anzuwärmen.
Das Fatigue-Syndrom scheint dagegen nicht an Stärke einzubüßen, vielleicht dauert das eben länger als ein paar Wochen?
Weitere Nicht-Nachrichten wären noch, dass beim Sport meine Leistungsfähigkeit langsam aber stetig zunimmt, was ja ein Zeichen dafür ist, dass der Körper nach und nach die verloren gegangene Muskelmasse wieder aufzubauen in der Lage ist.
Das Nachlassen der Nebenwirkungen ist natürlich flüchtig, wenn, wie vorgesehen, am kommenden Mittwoch die Chemotherapie mit dem fünften Zyklus weiter geht. Ob das der Fall sein wird, erfahre ich am Dienstag anlässlich einer medizinischen Begutachtung aus ärztlichem Mund.
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