Dienstag, 31. März 2015

Jessika ist kaum noch aufzuhalten

Meine Facebook-Freunde und –Bekannten wissen es bereits: Jessika kommt. Im Sommer 2015. Der Buchumschlag ist so gut wie fertig, der Roman auch.

Meinen treuen Blogbesuchern ist Jessika keine Unbekannte. Ein großer Teil des Manuskriptes wurde hier auf dem Blog in Fortsetzungen veröffentlicht, jeweils abgeschlossen mit einer Abstimmung, deren Ausgang darüber entschied, wie die Geschichte weiter gehen sollte. So zu schreiben waren Experimente für mich, die mir Spaß gemacht haben, den Lesern seinerzeit ganz offensichtlich auch, denn die Beteiligung war rege.

Im Sommer 2012, als ich durch die Chemotherapie ziemlich ans Haus gefesselt war, habe ich dann einen ersten Entwurf des Romans »Jessika« aus vielen Einzelteilen und neu geschriebenen Ergänzungen zusammengesetzt. Die vierzehnjährige Jessika aus dem ersten Kapitel wurde verjüngt, sie ist erst zwölf Jahre alt. Manche anderen Änderungen habe ich durchgeführt … dann bekamen andere Projekte Vorrang, ich musste erneut operiert werden … Jessika war fast vergessen.

Aber nun ist es soweit, dass das Buch über dieses unheimliche und undurchschaubare Wesen Gestalt annimmt. Wäre ich ein Freund von Anglizismen, würde ich jetzt schreiben, dass ein Sneak Preview folgt. Statt dessen formuliere ich lieber so: Hier folgt eine Leseprobe als Appetit- und Neugieranreger:

Ich ließ mir das Rührei mit Schinken schmecken und schaute dabei meinen Mail-Eingang auf dem schlauen Mobiltelefon durch. Hier unten im Restaurant war das hoteleigene W-LAN stark genug für einen zügigen Datenverkehr. Es waren keine persönlichen Mails eingegangen, lediglich ein paar Werbesendungen. Ich schaute bei Facebook nach, was meine virtuellen und wirklichen Freunde zu vermelden hatten. Einer von ihnen hatte gerade sein Buch Entschleunigung und Achtsamkeit … im ganz normalen Alltag veröffentlicht. Ich kannte einige seiner Blogartikel, auf deren Grundlage er das Buch zusammengestellt hatte. Da die gedruckte Ausgabe für nur 7,27 Euro zu haben war, klickte ich mich durch zur Amazon-Seite.

Als ich die Bestellung abschickte, setzte sich Jessika an meinen Tisch. Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und strahlte mich an: »Guten Morgen, Johannes.«

»Moin! So gut gelaunt und schon ausgeschlafen?«

»Allerdings. Warum auch nicht.«

Ich fragte: »Soll ich dir einen Kaffee mitbringen? Oder sonst was vom Buffet?«

»Gerne. Essen will ich nichts, aber ein Schuss Koffein kann nichts schaden.«

Ich stand auf und brachte zuerst zwei Tassen Kaffee zu unserem Tisch, dann ging ich für mich noch Rohlíky, Butter und Käse holen.

Während ich meinen Teller leerte, überflog Jessika in einer tschechischen Zeitung die neuesten Nachrichten. Es sei nichts sonderlich Aufregendes passiert, erklärte sie mir, Hamburg habe bei der Olympiabewerbung Berlin abgehängt, die deutsche Regierung habe Ärger mit der griechischen, in den üblichen Krisengebieten herrschten die üblichen Krisen. Sie legte die Zeitung beiseite, füllte unsere Kaffeetassen nach und brachte mir einen Teller mit zwei Tomaten.

»Gerade Männer sollten auf Tomaten nicht verzichten«, erklärte sie mir.

»Ich weiß. Wegen des Krebses.«

Aus ihrer Handtasche kramte sie Zigaretten und Feuerzeug hervor und meinte: »Schön, dass du konsequent den Genitiv benutzt. Ich mag sprachschlampige Menschen nicht sonderlich gerne leiden.«

Sie wartete, bis ich die Tomaten verspeist hatte und steckte dann zwei Zigaretten an, eine reichte sie mir.

»Danke«, sagte ich, »das kompensiert dann die Tomaten.«

»Umgekehrt.«

Wir rauchten genüsslich. Kaum hatten wir die Zigaretten ausgedrückt, war die Kellnerin mit einem frischen Aschenbecher zur Stelle.

Jessika trank den letzten Schluck aus ihrer Tasse und fragte: »Hast du Lust auf einen Altstadtbummel?«

»Gerne.«

»Gehen wir so ungefähr in zehn Minuten los? Ich hole meine Kamera, ich will ein paar Aufnahmen machen.«

»Und vorher noch mal aufs Klo gehen, prophylaktisch.«

»Wogegen ja nichts spricht, oder?«

»Natürlich nicht. Hier besteht ja hoffentlich nicht die Gefahr, dass du statt zu pinkeln zwei Männer erschießt.«

»Was sein muss, muss sein«, grinste sie und stand auf. »Also in zehn Minuten vor dem Hotel.«

Ob sie das Erschießen von Männern oder das Pinkeln gemeint hatte, blieb mir verborgen.

So. Das war’s für heute.

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P.S.: Wer spannende Lektüre zu schätzen weiß, dem könnte vielleicht auch dieses Buch aus meiner Feder gefallen: Sabrinas Geheimnis

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Montag, 30. März 2015

Ein wenig »Hunger« aufbewahren

Wir neigen vermutlich alle dazu, so viel wie möglich zu schaffen. Aber könnte weniger manchmal (oder öfter) besser und gesünder sein?

Lasagne ... lecker!Kürzlich waren wir bei einem Fest zu Gast. Dort gab es ein Buffet mit diversen Speisen. Vor uns in der Schlange war ein Mann, der sich seinen Teller dermaßen vollschaufelte, dass er Mühe hatte, das Essen zum Tisch zu tragen, ohne etwas zu verschütten. Die beste aller Ehefrauen und ich schüttelten stumm den Kopf angesichts dieses Gierhalses ... denn einerseits warteten noch viele weitere Menschen darauf, an das schon deutlich dezimierte Speisenangebot auf dem Buffet zu kommen und andererseits wirkte der Mann alles andere als unterernährt. Der Bauch schwabbelte mit enormem Überhang über den tiefgeschnallten Gürtel. Offenbar einer der Zeitgenossen, die nie genug bekommen können.

Das Phänomen kann man an vielen Stellen beobachten.

  • Beim Sport zum Beispiel. Es gibt Menschen, die laufen so schnell und so lange wie nur irgend möglich, man sieht ihnen schon am verbissenen Gesichtsausdruck an, dass es eher eine Qual als eine wohltuende sportliche Aktivität ist - und natürlich haben sie hinterher, wenn sie völlig entkräftet sind, keine Lust auf den nächsten Lauf. Zu dem müssen sie sich dann regelrecht zwingen und es wird genauso eine Qual daraus.
  • Oder auf Reisen: Da hetzen manche Touristen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, von Aktivität zu Aktivität und machen noch die halbe Nacht durch, weil ja die Hotelbar oder die Diskothek oder Freigetränke im Pauschalpreis inbegriffen waren ... und sind nach ihrem Urlaub erholungsbedürftiger als vorher.
  • Manch einer liest auch eine spannende Lektüre (was ich gut nachvollziehen kann), bis ihm die Augen zufallen und von der Nacht nicht mehr allzu viele Stunden übrig sind. Am Morgen ist dann der Jammer gewaltig.
  • Jemand kann vielleicht den Ausschaltknopf am Fernsehgerät oder Computer nicht finden, mit dem gleichen Effekt wie beim unermüdliche Leser.

Welcher Bereich im Leben auch immer es sein mag ... wir neigen dazu, erst aufzuhören, wenn wir so viel wie möglich geschafft und erledigt haben, wobei wir oft weit mehr schaffen und erledigen, als gesund wäre.

Kann man gegen diese Tendenz im Leben etwas tun? Na klar: Immer ein wenig »Hunger« aufbewahren.

  • Beim Laufen neulich mit meinem Freund Jens hätten wir noch zwei oder drei Kilometer dranhängen können, so viel Kraft wäre noch übrig geblieben. Aber wir haben nach 75 Minuten wie vorher verabredet den Lauf beendet und freuen uns auf die nächste gemeinsame sportliche Verabredung.
  • Wenn das Mittagessen besonders gut schmeckt und reichliche Portionen vorhanden sind, könnte ich den Teller durchaus ein zweites Mal füllen und leeren. Aber ich genieße lieber die normal bemessene Portion ausgiebig und freue mich über mein stabiles Gewicht und darauf, dass ich am nächsten Tag die immer noch genauso leckere Restportion verspeisen werde.
  • Auf Reisen besuchen wir gerne ausgewiesene Sehenswürdigkeiten und nutzen besondere Angebote, wenn es welche gibt. Aber nicht um jeden Preis. Als wir vor ein paar Jahren in Rom den Vatikan besichtigen wollten und die Schlange vor dem Eingang sahen, haben wir frohen Herzens darauf verzichtet, uns fünf Stunden in der prallen Sonne auf dem Petersplatz anzustellen. Es wurde auch ohne Vatikan (oder gerade deshalb) ein wunderschöner und erholsamer Urlaubstag.
  • Beim Bummel über den Kurfürstendamm oder auf der Schlossstraße kann ich Geschäfte durchstreifen, ohne etwas zu kaufen und ohne deswegen meine gute Laune einzubüßen. Vielleicht sehe ich ein dekoratives Objekt, wie neulich zwei musikalische Figuren für das Regal über dem Plattenspieler, und ich merke das Gesehene gedanklich für einen späteren Zeitpunkt vor. Ich hätte sie mir leisten können, den Trompeter und den Saxophonisten, aber ich musste sie nicht mitnehmen. Vielleicht beim nächsten Besuch des COEO-Ladens.

Liebe Blogbesucher, probiert es doch einfach mal aus: Etwas weniger tun und schaffen und dafür etwas für die Zukunft in Reserve behalten. Ich kann mir vorstellen, dass auch bei euch der Genuss deutlich größer wird und der Katzenjammer über das »zu viel« abnimmt.

Es lohnt sich!

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Mehr zum Thema gesünderes und glücklicheres Leben steht in diesem Buch:
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Freitag, 27. März 2015

Fail Faster–was wir von Henry Ford lernen können

Ich höre immer wieder von zwei hauptsächlichen Hindernissen, sobald ich mich mit Menschen über den Wechsel zu einer gesünderen und glücklicheren Lebensweise unterhalte. Wenn jemand mit guten Vorsätzen Abschied von schlechten Gewohnheiten nehmen möchte, sind diese beiden Hindernisse offensichtlich die am häufigsten auftretenden:

  1. Der Versuch geht schief - man lässt es bleiben.
  2. Man fängt gar nicht erst an, weil die Herausforderung eine zu große zu sein scheint.

Kennst du diese beiden Erfahrungen? Dann bist du in bester Gesellschaft, denn so gut wie jedem geht es irgendwann im Leben so. Aber gegen beide Hindernisse ist ein gutes, ein ganz hervorragendes Kraut gewachsen:

Tu es einfach. Und zwar so lange, bis es dir gelingt. Du musst gar nicht von Anfang an perfekt sein.

Der Kern der beiden Hindernisse ist unsere Angst vor dem Versagen, vor jeglichem Fehlschlag. Und genau an diesem Punkt lohnt es sich, umzudenken. Wir sollten handeln, wie Softwareentwickler es heutzutage tun. Das Prinzip nennt sich Iterate Philosophy - manche nennen es auch Fail Faster Philosophy.

Das funktioniert, um ein historisches Beispiel statt moderne Softwareentwicklung zu wählen, so:

Henry Ford und sein Partner hatten ein Automobil entwickelt, das Modell A. Dieses erste Fahrzeug war voller Mängel und Unzulänglichkeiten. Sie schickten jedoch ihre Mechaniker damit hinaus in die Welt, in die Wirklichkeit, auf die Straßen. So gewannen sie verlässliche Informationen darüber, was nicht funktionierte, was fehlte, was zu Bruch ging. Mit diesen Informationen bauten sie das Modell B. Und schickten es hinaus in die Wirklichkeit. Dann folgte Modell C. Und so weiter. Serienreife hatte dann schließlich das Modell S, aber es war noch immer mit Mängeln behaftet. Und dann kam schließlich der Nachfolger, das zur Legende gewordene Model T. 15 Millionen Fahrzeuge wurden verkauft. Bis zum Jahr 1972 war es das meistverkaufte Automobil der Welt.

Ob wohl ohne die Erfahrungen beim tatsächlichen Einsatz der fehlerbehafteten Modelle A bis S ein solch erfolgreiches Fahrzeug zustande gekommen wäre?

Wir werden gute und nützliche Vorsätze nur durch echte Erfahrungen in der wirklichen Welt, in der Praxis, verwirklichen und die Gewohnheit zum festen Bestandteil unseres Lebens machen können. Sei es Sport, gesundes Essen, Meditation, Lektüre guter Bücher, kreative Betätigung, strukturiertes Arbeiten ohne Multitasking, Yoga oder sonst etwas - wir müssen es tun! Tun und wieder tun.

Nehmen wir an, du willst täglich wenigstens fünfzehn Minuten zur Ruhe kommen und meditieren. Ein guter Vorsatz. Am ersten Tag klappt das auch, am zweiten wieder. Am dritten klingelt dauernd das Telefon, sind besonders viele Emails zu beantworten, du hast noch dieses und jenes vor ...

Bist du nun ein Versager? Taugt heilsames zur Ruhe kommen nicht für dich? Nein. Ein Versagen wird nur daraus, wenn du die Idee jetzt aufgibst. Ein Fortschritt wird aus dem Experiment, wenn du am nächsten Tag daran denkst, vor deiner Meditation das Telefon auszuschalten. Oder die Viertelstunde auf einen anderen Platz in deinem Tagesablauf verlegst.

Foto von WikiCommonsAm einfachsten ist jeder gute Vorsatz umzusetzen, indem du es wie Henry Ford mit seinem Automobil machst und die Fail-Faster-Methode anwendest. Sie besteht aus Planen (ich will ein serienreifes Automobil verkaufen), tun (raus auf die Straßen mit dem Vehikel!), auswerten und justieren (nach vierzig Kilometern fällt die Heckbeleuchtung von der Karosserie. Also brauchen wir eine andere Befestigung). Fail faster könnte man übersetzen mit schneller misslingen - und das ist genau der Schlüssel. Nur wenn etwas misslingt, kann man es künftig anders - und letztendlich irgendwann erfolgreich - tun.

  • Planen: Schreibe dir ganz kurz das Ziel auf. Zum Beispiel »Jeden Tag um 17:00 Uhr 20 Minuten Dauerlauf im Stadtpark.«
  • Tun: Du ziehst um 16:50 Shorts, T-Shirt und Turnschuhe an und läufst zum Stadtpark.
  • Auswerten: »Ich war noch so satt vom Kuchen um 16:00 Uhr, dass die Bewegung fast zur Qual wurde.«
  • Justieren: »Jeden Tag um 18:00 Uhr 20 Minuten Dauerlauf im Stadtpark.«
  • Tun: Du ziehst um 17:50 Shorts, T-Shirt und Turnschuhe an und läufst zum Stadtpark.
  • Auswerten: »Ich war zu spät zurück zu Hause, um die Kinder ohne Hektik zu ihrem Musikunterricht zu bringen.«
  • Justieren: »Jeden Tag um 17:00 Uhr 20 Minuten Dauerlauf im Stadtpark. Das Stück Kuchen gönne ich mir hinterher zur Belohnung.«
  • ... und so weiter.

Dies ist nur ein fiktives Beispiel, aber das Prinzip kannst du überall anwenden. In der Praxis bewähren sich solche überschaubaren Zyklen hervorragend. So verbucht unser Gehirn nämlich, statt ein Versagen zu speichern, einen Lernerfolg. Selbst dann, wenn der Plan noch nicht verwirklicht ist, wird schon ein positives Erlebnis daraus. Weil wir etwas tun, statt nur darüber nachzudenken, dass wir etwas ändern könnten oder müssten.

Probier es aus. In überschaubaren Zyklen: Planen, drei Tage tun, auswerten und justieren. Dann wieder drei Tage  tun, auswerten, justieren. Oder eine Woche. Aber du solltest unbedingt einen überschaubaren, kurzen Zeitraum wählen.

Und damit ist auch das Hindernis Nummer 2 von oben erledigt. Die Herausforderung ist gar nicht mehr riesig, weil du nicht von heute auf morgen das perfekte »Model T« zusammenbasteln musst.

In ziemlich kurzer Zeit wirst du feststellen, dass dein guter Vorsatz zur festen Lebensgewohnheit geworden ist.

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Mehr zum Thema gesünderes und glücklicheres Leben steht in diesem Buch:

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Donnerstag, 26. März 2015

Joggathon 2015 in Berlin–die Details

Auf meine wahrscheinliche Teilnahme hatte ich im vorigen Beitrag auf diesem Blog hingewiesen und bereits kundgetan, dass ich mich über Sponsoren und weitere Teilnehmer freuen würde.

Hier folgen nun die versprochenen allgemeinen Informationen und Details zur Veranstaltung:

1. Grundsätzliche Informationen

Joggathon 2014Der Joggathon ist ein Sponsorenlauf, bei dem man als Sponsor und/oder Läufer teilnehmen kann. (Das gilt für Menschen beider Geschlechter, man sehe mir nach, dass ich das hässliche Läufer/innen und ähnliche Konstruktionen nicht benutze). Jeder Läufer sucht sich Sponsoren, die einen Geldbetrag pro gelaufener Runde (ca. 1 km) spenden. Die verfügbare Laufzeit beträgt eine Stunde.

Wer mitlaufen möchte, kann sich entweder per Anmeldeliste über die beteiligten Berliner Gemeinden der Kirche des Nazareners oder per Email (joggathon@johannesgemeinde-berlin.de) anmelden.

Läuferinnen und Läufer können sich demnächst unter www.johannesgemeinde-berlin.de Listen für ihre Sponsoren zum Ausdrucken herunterladen. Es genügt aber auch, per Email die Namen, Adressen und den jeweiligen Betrag pro Runde der Sponsoren mitzuteilen.
Wichtig: Bitte bis zum 17. Mai anmelden!

Die Sponsoren erhalten nach dem Lauf vom Veranstalter eine »Sponsorenrechnung«. Auf dieser ist der zu überweisende Betrag ausgewiesen, den ihre Läufer erzielt haben. Diesen Betrag bitte zeitnah überweisen, die Bankverbindung ist auf der Sponsorenrechnung ersichtlich. Die Läufer nehmen kein Geld entgegen.

Steuerlich absetzbare Zuwendungsbestätigungen werden Anfang 2016 ausgestellt. Dafür sind unbedingt die vollständigen Kontaktangaben (Name und Adresse) auf der Sponsorenliste notwendig.

Und wo wird gelaufen? Hier [Klick auf das Bild führt zu Google Maps]:image

2. Das Programm am Sonntag, dem 31. Mai 2015

Open-Air-Gottesdienst 2010Der Lauf am Lolopfuhl in Berlin Rudow ist der zentrale Bestandteil des Joggathon-Festes.

Der Tag hat aber noch mehr zu bieten:

  • 10:15 Uhr: Open-Air-Gottesdienst auf dem Grundstück der Lydia Gemeinde, Ursulinenstraße 35, 12355 Berlin-Rudow. Jedermann ist herzlich willkommen, zur Teilnahme ist aber natürlich niemand verpflichtet.
  • 11:45 Uhr: Zeit zum Umkleiden und Ausgabe der Startnummern.
  • 12:30 Uhr: Start des Joggathon am Lolopfuhl.
  • 13:30 Uhr: Die letzte angefangene Runde darf zu Ende gelaufen werden.
  • Anschließend: Zeit zum Duschen (voraussichtlich stehen aber leider nur wenige mobile Duschen bereit) und Umkleiden. Handtücher und Kleidung zum Wechseln hat natürlich jeder Läufer bei sich.
  • 13:45 Uhr: Joggathon-Fest auf dem Gemeindegrundstück mit Fleisch und Wurst vom Grill, Spielen (Volleyball, Streetball, Gartenschach), Kaffee und Kuchen. Getränke und Kuchen werden kostenlos angeboten, Gegrilltes kann zu angemessenen Preisen erworben werden. Salate werden von den Besuchern und Teilnehmern mitgebracht und gerne am jeweiligen Tisch mit anderen Gästen geteilt.
  • 16:30 Uhr: Siegerehrung und Verteilung der Urkunden an die Läufer.
  • 17:00 Uhr: Ende.

3. Spezielle Hinweise für Läufer:

  • Das Warten hat ein Ende. Es geht los!Zeit zum Umkleiden vor dem und nach dem Lauf ist ausreichend vorhanden (siehe Programm).
  • Während des Laufs wird am Startpunkt durchgehend Mineralwasser an die Läuferinnen und Läufer ausgegeben. Man kann also bei jeder Runde zugreifen.
  • Die letzte innerhalb der Stunde nach dem Start begonnene Runde darf zu Ende gelaufen werden und zählt zum Ergebnis.
  • Es ist geplant, einige mobile Duschen bereitzustellen. Sportkleidung, Schuhe, Handtücher, Deospray und was immer man sonst so brauchen könnte) bringt jeder selbst mit.
  • Die Teilnahme erfolgt auf eigene Verantwortung. Versicherung ist Sache der Teilnehmer.

4. Der gute Zweck 2015

Der Joggathon wird von der evangelischen Freikirche »Kirche des Nazareners« in Berlin veranstaltet. Er findet 2015 bereits zum 17. Mal statt. Jedes Jahr werden durch die erlaufenen Spenden jeweils eigens ausgesuchte wohltätige Projekte unterstützt. Die Organisation der Hilfen wird von Helping Hands e.V., einem Hilfswerk der Kirche des Nazareners, übernommen.

Im letzten Jahr nahmen 105 Läuferinnen und Läufer unterstützt von über 330 Sponsoren teil und sammelten 14.000 Euro für Projekte in Albanien, Syrien und in den USA. Weitere Infos zu der Verwendung der Spendengelder aus vorangegangenen Jahren sind unter www.helpinghandsev.org/kirche/spendenjogg.html zu finden.

Dieses Jahr gibt es wieder drei Projekte, die mit den erlaufenen Geldern unterstützt werden:

1. Sanierungsarbeiten im Sozialwerk in Mahlow
Das Sozialwerk ICHTHYS (www.ichthysmahlow.de), betreut Suchtkranke, Haftentlassene und obdachlose Menschen. Einen wesentlichen Aspekt der Betreuung stellt die Arbeits- und Beschäftigungstherapie in verschiedenen Bereichen dar. ICHTHYS bietet mittels eines differenzierten, resourcenorientierten Systems von Bausteinen den Zielgruppen verschiedene ambulante bis stationäre Hilfsangebote auf gesetzlicher Grundlage.

Da muss was saniert werden!Zu der Einrichtung gehören mehrere Gebäude und Nebengelasse, unter anderem auch das Gebäude, in dem unter anderem die Fahrzeuge und Werkstätten untergebracht sind. Dieses Gebäude ist stark sanierungsbedürftig. Die Dachrinne muss erneuert, die Stahlkonstruktion muss dringend mit neuem Rostschutz versehen und die Garagentore müssen saniert werden. Sie sind inzwischen zu einer Unfallgefahr geworden. Mit der Hälfte der Joggathon-Spenden sollen diese Sanierungsarbeiten unterstützt werden, so dass die wertvolle Arbeit ohne Einschränkungen weitergeführt werden kann.

2. Hilfe zur Selbsthilfe in Armenien
Schafzucht - Hilfe zur Selbsthilfe.Noch immer leben infolge eines Erdbebens 1988 tausende Familien in extremer Armut. Da die Industrieanlagen zerstört und bisher nicht wieder aufgebaut wurde, ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. In Maralik und Akhuryan, zwei kleinen Städten in der Provinz Shirak mit insgesamt 20.000 Einwohnern, haben örtliche Kirchen vor zwei Jahren ein Projekt begonnen, das den ärmsten Familien hilft, sich durch Schaf- bzw. Hühnerzucht eine Existenz aufzubauen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und die stark gestiegene Landflucht aufzuhalten. Mindestens 60 Familien sollen von diesem Projekt profitieren, das sind in etwa 550 Menschen, die meisten davon Frauen und Kinder.

Mit den Joggathon-Geldern sollen Hühnerställe, Inkubatoren und Viehställe finanziert werden - echte Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort.

3. Flüchtlingsfamilien in Sizilien
Das zentrum der Hilfe in Catania.Früher war der Platz in Catania eine Müllkippe, heute steht dort eine Kirche,von der aus mehrmals im Monat an Obdachlosen und notleidende Familien aus der Stadt Nächstenliebe praktiziert wird: Sie bekommen Essen, Medizin und Wertschätzung geschenkt.

Leider hat in den letzten Jahren die Anzahl von Flüchtlingen aus Afrika deutlich zugenommen, die meisten Boote erreichen die dem Ort Cantania vorgelagterte Insel Lampedusa.

Die Kirche versucht auch diese armen Familien und Einzelpersonen materiell und seelisch zu unterstützen. Damit diese wertvolle Arbeit auch für die Kinder weiter ausgebaut werden kann, soll mit den Joggathon-Erlösen unter anderem der Kinderspielplatz von Catania saniert werden.

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Mittwoch, 25. März 2015

Joggathon 2015 in Berlin–Gutes tun mit den Beinmuskeln oder dem Geldbeutel. Oder sowohl als auch.

Als ich 2013 zum ersten Mal als Läufer an dieser jährlichen Benefizveranstaltung teilnahm, war das für mich auch ein Schritt und Etappensieg im Kampf gegen den Krebs. Die an die Operation anschließende Chemotherapie war Ende 2012 beendet und ich kam langsam wieder zu Kräften. Dass ich dann im Frühjahr 2013 in der Stunde, die so ein Joggathon-Lauf dauert, bei widrigsten Witterungsbedingungen neun Runden schaffte, war für mich schon etwas Besonderes.

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2014 war das Wetter deutlich angenehmer - fast schon zu heiß - aber wiederum wurde mein Lauf ein ähnlicher Etappensieg, denn die Folgen der zweiten Krebs-Operation im Oktober 2013 spürte ich noch deutlich. Trotzdem wolle ich laufen. Und ich lief. Und siehe da: Ich schaffte zehn Runden.

Nun steht am 31. Mai 2015 meine dritte Teilnahme am Joggathon bevor, vorausgesetzt bei der Krebs-Nachsorgeuntersuchung Anfang Mai heißt es wieder: Alles in Ordnung. Wenn das so eintrifft und ich meine heutige Leistungsfähigkeit als Maßstab nehmen darf, sollten dieses Mal elf Runden drin sein.

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Dabei können meine geschätzten Blogbesucher mich wiederum anfeuern:

Sponsor werden!

Der Joggathon ist ein Sponsorenlauf, bei dem sich jeder Läufer Menschen sucht, die einen Geldbetrag pro gelaufener Runde (ca. 1 km) für einen guten Zweck spenden. Wer mein Sponsor wird, sollte also 10 mal oder 11 mal den Beitrag kalkulieren. 12 Runden werden es mit größer Wahrscheinlichkeit nicht – da müsste schon alles, vom Wetter bis zur Kondition, ganz besonders gut zusammentreffen.

Die Sponsoren erhalten nach dem Lauf vom Veranstalter eine Sponsorenrechnung mit Angabe der Bankverbindung. Auf dieser Rechnung ist der zu überweisende Betrag ausgewiesen, den der jeweilige Läufer (oder natürlich mehrere) insgesamt erlaufen hat. Dieser Betrag soll dann zeitnah auf das angegebene Konto überwiesen werden. Zuwendungsbestätigungen (für das Finanzamt) werden Anfang 2016 ausgestellt. Dafür sind unbedingt Name und Adresse notwendig.

Wer also mein Sponsor werden möchte, schickt mir am einfachsten eine E-Mail. Betrag pro Runde sowie Name und Anschrift - mehr brauche ich nicht. Geld nehme ich nicht entgegen. Ich laufe nur.

Anmelden als Läufer kann sich jeder, der seine Beinmuskulatur für die gute Sache einsetzen will, per E-Mail an joggathon@johannesgemeinde-berlin.de. 2014 waren 105 Läufer dabei! Jung und alt, dick und dünn, Mädchen, Frau, Junge, Mann, Spaziergänger oder Marathonläufer … alle dürfen mitmachen. Sponsoren sucht man sich selbst. Die Anmeldung und Sponsorenliste sollten bis zum 17. Mai beim Veranstalter sein.

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Weitere Informationen zum Ablauf des Tages und zum guten Zweck, der 2015 mit den erlaufenen Geldern unterstützt wird, folgen demnächst auch an dieser Stelle. Aber wer von meinen geschätzten Blogbesuchern schon weiß, dass er zu meinen Sponsoren zählen möchte, darf mir das gerne bereits jetzt mitteilen. E-Mail: gjmatthia@gmail.com
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Samstag, 21. März 2015

Don’t Try To Tell Me

imageAnlässlich der Neuauflage meines Romans »Es gibt kein Unmöglich« gibt es heute etwas zu lesen und zu hören.

Und zwar das Lied, dessen Entstehung im zwölften Kapitel geschildert wird. Zunächst ein Ausschnitt aus dem Kapitel:

Sie hatten eine Gitarre mitgenommen, und Johnny spielte ihm eine neue Komposition mit einem la-la-la–Text vor.

»Na los«, meinte Frank, »wir sitzen über zehn Stunden in diesem Zug. Schreib einen Text dazu.

»Mir fällt nichts ein.«

»Ein Liebeslied«, schlug er vor.

»Was zum Teufel soll Liebe sein? Kenne ich nicht.«

»Ich dachte, du hättest Eleftheria geliebt?«, fragte seine Mutter, ohne zu ahnen, was sie damit anrichtete.

[…]

»Zurück zu unserem Lied«, meinte Frank. »Versuch mal, dir vorzustellen, es gäbe einen Gott. Stell dir vor, du glaubst an ihn, und willst jemandem davon erzählen.« Er nahm die Gitarre in die Hand und spielte die Akkorde. »Na, fällt dir was ein?«

Johnny summte die Melodie, beim zweiten Wiederholen hatte er eine Idee.

Don’t try to tell me that God is dead, he woke me up this morning.

Don’t try to tell me that God is dead, he lives in my heart.

Johnny hatte die Augen geschlossen. Die Worte kamen wie von selbst.

He waits for you with open arms to welcome you back home. So don’t try to tell me, that God is dead, he lives in my heart.

Die erste Strophe war fertig, in der nächsten halben Stunde wurde ein Song mit vier Versen daraus.

♫♪♪♫

Der Zug rollte durch die Nacht, und Johnny tastete nach Ediths Fahrkarte in seiner Brusttasche. Er hatte Ediths Eltern gesagt, er würde sie mit nach Hause bringen. Er spürte, dass das Mädchen auf der Rückfahrt neben ihm sitzen würde, obwohl die Wahrscheinlichkeit eher gering war.

Und hier nun der Link zum Lied in einer Studio-Version:

Don't Try To Tell Me

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Freitag, 20. März 2015

Wieder erhältlich: »Es gibt kein Unmöglich!«

Weil mir schon als Kind beigebracht wurde, dass Eigenlob gelegentlich gewisse unangenehme Gerüche abzusondern imstande ist, lasse ich hier Leserinnen und Leser zu Wort kommen, die eine der vorherigen Ausgaben gelesen haben:

imageVon Herzen DANKE – für diese berührende, bewegende, unterhaltsame Lektüre!!!
T.L.

Es ist eines der Bücher, die ich in einem Zug durchlesen will und mich ärgere, wenn mir zwischendrin vor Müdigkeit doch die Augen zufallen wollen. Es geht um John Matthews, einem Jungen, der schon früh lernen muss, dass es im Leben nicht nur die Sonnenseite gibt.
Seine Geschichte, wie er das Leben meistert, wie er an Gott zweifelt und ihn verstehen will, wie er den Sinn des Lebens sucht, wie er sein Talent Musik zu machen (ge)braucht, wie er himmlische Erfahrungen macht .... hat mich berührt und ermutigt!
Es ist tut gut zu lesen, dass es auch in seinem Leben Menschen gibt, die anderen ‚hochhelfen‘. So einer ist z.B. der Opa von John. Beim Lesen dachte ich mir: "Den würde ich gerne mal kennenlernen!" - Vielleicht kommt es ja eines Tages, in einem anderen Leben, tatsächlich zu einer Begegnung ;-)
Für mich ist das Buch eine Bereicherung, vielleicht weil ich ähnliches erlebte. Es ist auch interessant zu sehen, wie die "Szene" in den Sechzigern und Siebzigern so aussah.
F. P.

Ein aufrichtiges und hilfreiches Buch über Drogenabhängigkeit und den Weg heraus, vom Verfasser selbst erlebt. Sehr gut.
R. S.

Ich hatte dieses Buch mal verborgt und nie zurückbekommen. Das Buch habe ich hier [bei Amazon] wieder gefunden und natürlich sofort bestellt. Es ist ein tolles Buch und sehr realistisch, ich kann das beurteilen, denn ich bin gerettete Alkoholikerin!
M. F.

Spannung pur: Ein Buch, wie es selten zu finden ist! Der Autor schafft es, den Leser gleich zu Beginn an die Hand zu nehmen und nicht mehr loszulassen bis zur letzten Seite. Die religiösen Komponenten sind angenehm nüchtern und erlauben tiefe Einblicke in das Leben innerhalb kleiner freikirchlicher Gemeinschaften. Eine wahrhaft lohnende Lektüre!
E. L.

Ich glaube nicht an einen Gott, war von dem Buch aber so bewegt, dass ich sofort wusste, dass ich es einer Freundin schenken wollte, die in eine tiefe Krise geraten war. Durch »Es gibt kein Unmöglich!« hat sie dann tatsächlich wieder Mut zum Weiterleben gewonnen. Ich kann die Lektüre aus tiefstem und dankbarem Herzen nur empfehlen!
A. B.

Das Buch habe ich mit anhaltender Freude, innerer Bewegung und steigender Spannung gelesen, die bis zum Schluß anhielt. Manches erinnert an die eigene Jugendzeit in der Baptistengemeinde, auch wenn wir wohl zur vorigen Generation gehören.
Die größte Überraschung aber hat mir mein Mann bereitet. Ihn habe ich immer als einen Meister der deutschen Sprache und Freund gelungener Formulierungen empfunden. Allerdings - krankheitsbedingt - fällt es ihm schon länger schwer, sich auf einen Text zu konzentrieren. Darum bat ich ihn, nur mal die ersten zehn Seiten zu lesen ... nach vier Stunden war schon auf Seite 100, und in dem Tempo ging es weiter. Weitere Kommentare erübrigen sich, denke ich.
M. D.

Nun ist das Buch, das seit Dezember 2014 vergriffen war, in einer sprachlich überarbeiteten neuen Ausgabe wieder erhältlich. Ich freue mich darüber, denn dieses Werk war vor nunmehr 18 Jahren mein erstes »richtiges« Buch, damals im Ernst Franz + Sternberg Verlag unter dem Pseudonym John Matthews erschienen.

ISBN-13: 9781507566244 / ISBN-10: 1507566247

Hier geht es direkt zum Buch bei Amazon:

Mittwoch, 18. März 2015

Ich mag nicht!

Gerhardt Polt, ein von mir hoch geschätzter bayerischer Satiriker, hat für eine seiner Fernsehsendungen vor vielen Jahren einen wunderbaren Ohrwurm kreiert:

Wann i nimmer meng dat,
wann i nimmer meng dat,
wann i nimmer meng dat,
gangat i hoam.

Das muss ich natürlich übersetzen. Sinngemäß singt er: Wenn ich nicht mehr mögen würde, ginge ich nach Hause.

»Ich mag nicht.« Solche Aussagen hören vermutlich alle Eltern mal von ihrem Nachwuchs. Wenn es um Hausaufgaben geht, oder um das Rasenmähen, oder auch nur das Aufräumen des Kinderzimmers. Als Erwachsene sagen wir das natürlich nicht mehr, oder? Aber – und damit sind wir beim Thema dieses Artikels: Wir handeln danach. Und das ist nicht immer gut so.

Wenn man sich nur von Stimmungen treiben und regieren lässt, kommt es recht schnell zur Prokrastination. Man schafft das, was man eigentlich tun wollte oder sollte, nicht. Weil man sich gar zu gerne ablenken lässt. Weil man den bequemeren Weg wählt. Eigentlich wollte man etwas für die körperliche Ertüchtigung tun, aber auf dem Sofa ist es viel bequemer. Eigentlich wollte man eine gesunde Mahlzeit zubereiten, aber das Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe muss man ja nur in die Mikrowelle stellen – schon fertig.

Unsere Stimmungen und Launen sind ein schlechter Indikator, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob wir etwas tun oder nicht. Stell dir vor, du möchtest Fettgewebe am Bauch gegen Muskeln tauschen. Du nimmst dir vor, jeden Morgen 15 Minuten Bauchmuskeltraining zu absolvieren. Nach dem Aufstehen trinkst du aber erst einmal eine Tasse Kaffee. Dann schaust du nach, ob neue E-Mails eingegangen sind. Dabei fällt dir ein, dass es ja online ganz besondere Sonderangebote geben könnte, die du nicht verpassen darfst. Dann schaust du auf die Uhr und stellst fest, dass du noch nicht gefrühstückt hast, obwohl es schon längst Zeit dafür ist. Und nach dem Frühstück ist dann Bauchmuskeltraining undenkbar …

Das ist nur ein Beispiel, das für viele verpasste Gelegenheiten stehen kann. Du wolltest eigentlich einen schwierigen Brief fertig schreiben. Du wolltest eigentlich den Keller entrümpeln. Du wolltest eigentlich …

Nun sei auch hier Wahrheit zwischen uns, liebe Leser: Manchmal ist es völlig richtig und gut, nicht zu mögen. Niemand will, soll und kann ständig nur »funktionieren«, alles schaffen, jeden zufriedenstellen. Das sei ferne! Aber den Unterschied zwischen dem Getriebensein von Stimmungen oder Launen und einem Setzen von persönlichen Grenzen verstehen wir alle, wenn wir ehrlich sind.

Ich habe mir einen Schlachtplan gegen mein persönliches, stimmungsgeborenes »ich mag nicht« zurechtgelegt.

Planen

Dazu gehört zum einen, im Voraus zu planen und festzulegen, was ich wann erledige. Ganz praktisch: Dienstag und Donnerstag sind die beiden Wochentage, an denen es nach der Arbeit ins Sportstudio zum Training geht. Oder im Berufsleben: Ich setze mir bestimmte Tage für die monatliche Abrechnung der Entgelte fest. An solchen Tagen wird dann weder die Ablage erledigt, noch die Zeiterfassung ausgewertet.

Gibt es Ausnahmen? Natürlich. Wenn am Dienstag zu viel Arbeit anliegt, die fertig werden muss (der Kunde ist König!), dann kann ich auch am Mittwoch Sport treiben. Oder einen Termin einfach ausfallen lassen. Wenn an den Abrechnungstagen im Büro etwas hereinkommt, was keinen Aufschub duldet, dann wird es eben erledigt.

Doch das Prinzip der Planung wird von solchen Ausnahmen nicht beseitigt. Am nächsten Dienstag gilt dann wieder gleich nach der Arbeit: Jetzt geht es zum Sport.

Antworten

Wenn der innere Schweinehund sein »ich mag nicht« anstimmt, habe ich mir einige Antworten zurechtgelegt:

  • So habe ich es geplant, so wird es jetzt gemacht.
  • Mein Ich von gestern hat gesagt tu das, mein Ich von morgen wird dafür dankbar sein, also tue ich es jetzt.
  • Wenn ich erst angefangen habe, werde ich mich freuen, dass ich es nicht aufgeschoben habe. Alles, was ich jetzt tun muss, ist den ersten kleinen Schritt machen!
  • Die besten Schriftsteller schreiben nicht nur in Momenten, in denen sie Lust dazu haben. Die besten Athleten trainieren nicht nur dann, falls ihnen gerade danach zumute ist. Die glücklichsten Menschen tun nicht nur etwas für ihre Gesundheit, wenn die Stimmung zufällig passt.

Wir alle besitzen eine ganze Menge Entscheidungsfreiheit, liebe Leser. Und Reife. Und Erfahrungen. Wir sind keine kleinen Kinder mehr, die mit einem »ich mag nicht« achselzuckend das Chaos im Kinderzimmer liegen lassen wie es ist.

Wir sind in der Lage, zu sagen: Ich mag nicht, aber ich weiß, dass ich nachher froh sein werde, wenn ich mich jetzt nicht von meiner Faulheit treiben lasse.

Gerhardt Polt kommt in dem eingangs zitierten Lied nicht vom Fleck. Er geht weder nach Hause, noch packt er etwas an. Irgendwann ist dann die Zeit um:

Ja jetzt, wenn ich so auf die Uhr schau
es ist ja eh schon fünf
äh, fünf vor fünf
wissen’S was, jetzt mog i nimmer

Du schaffst einen gewaltigen Berg von Arbeit weg, wenn du jetzt anfängst. Und gewinnst dadurch unbelastete Freizeit hinterher. Das lohnt sich!

Also los.

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Mehr zum Thema gesünderes und glücklicheres Leben steht in diesem Buch:
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Mittwoch, 11. März 2015

Noch ein Buch zu diesem Thema?

Heute gibt es als Leseprobe oder Appetitmacher oder beides hier auf dem Blog das einleitende Kapitel aus meinem neuen Buch zu lesen:

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Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
-Wilhelm Busch

Noch ein Buch über Achtsamkeit und Entschleunigung? Wurde nicht bereits alles, was es zum Thema überhaupt zu sagen gibt, in zahlreichen Variationen aufgeschrieben?

Ja.

Nein.

Ja deshalb, weil die Fülle von Material über ein gesünderes und froheres Leben durch Entschleunigung und Achtsamkeit tatsächlich inzwischen so gewaltig ist, dass derjenige, der alles lesen und bewältigen möchte, genau das Gegenteil dessen in die Wege leitet, was der Sinn der Sache ist. Stress angesichts der Vielfalt an Literatur ist schier unvermeidlich: wie soll ich das bloß alles lesen?

Nein deshalb, weil mein Ansatz Ihnen, liebe Leserin oder lieber Leser, hoffentlich den Zugang zu einem entspannten und deutlich gesünderen Lebensstil mitten in Ihrem Alltag erleichtern kann. Ich schreibe nämlich nicht als Theoretiker, nicht als der Welt enthobener Mönch oder Guru oder Lifestyle-Coach (wie sich manche Autorenkollegen nennen), sondern aus der Praxis für die Praxis. Ich stehe mitten im Leben, arbeite 40 Stunden pro Woche in einem Industriebetrieb als Personalreferent, habe Familie, Verpflichtungen und Termine wie die meisten Menschen. Ich bin täglich mit dem ganz normalen Alltag konfrontiert. Das heißt für Sie, liebe Leser, dass ich nicht mit weltfremden und unrealistischen Vorschlägen aufwarte, sondern das, was Sie hier lesen werden, selbst ausprobiert habe und praktiziere.

Der Umschlag des BuchesAuf das Thema aufmerksam wurde ich leider recht spät im Leben, nämlich erst, als bei mir Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. Zwei Tumore hatten bereits zum lebensbedrohenden Darmverschluss geführt. Ich wurde operiert, eine Chemotherapie schloss sich an. Ich dachte und hoffte, alles sei überstanden.

Eineinhalb Jahre später wurden jedoch zwei Metastasen in der Leber gefunden, was eine weitere Operation notwendig machte … die Chancen, dass ich nun auf lange Sicht gesund bleibe, liegen medizinisch gesehen bei 50 Prozent.

Doch der Krebs ist hier nicht das Thema, sondern die Frage, wie ein gesünderes Leben gelingen kann, wenn man Achtsamkeit und Entschleunigung versteht, anwendet und konsequent im persönlichen Alltag weiter entwickelt. Unabhängig davon, ob man krank oder gesund ist. Dann wären nämlich womöglich manche, durchaus auch schwere, Krankheiten vermeidbar, weil der Körper die Kraft hätte, Angriffe mit dem eigenen Immunsystem erfolgreich abzuwehren. Und die Seele wäre gesünder. Und der Geist freier und viel kreativer.

Wir dürfen uns hier nicht missverstehen, liebe Leser. Dass Ihnen schwere Krankheiten erspart bleiben oder geheilt werden, wenn Sie Tipps und Ratschläge aus diesem Buch beherzigen, behaupte ich nicht. So blauäugig sind höchstens fundamentalistisch-religiös orientierte Erweckungsprediger (falls diese Leute ihren eigenen Predigten überhaupt Glauben schenken sollten). Nein, auf keinen Fall will ich bei meinen Lesern derartige Hoffnungen wecken.

Aber ich kann guten Gewissens berichten, dass im Vergleich zu anderen Patienten bei mir nicht nur die Chemotherapie, sondern das ganze Leben seit der Entdeckung der Krebserkrankung deutlich komplikationsloser gelungen ist und gelingt. Manches in der Behandlung lief ganz und gar schief, aber sogar die Krise einer para gelaufenen Infusion mit Oxaliplatin hat mein Körper letztendlich gemeistert. Heute gehe ich wieder meiner Arbeit nach (40 Stunden pro Woche im Büro, daneben schreibe ich eigene Texte wie diesen hier, übersetze Bücher und gehe einigen anderen Beschäftigungen nach).

Die jetzt erlebte Gesundheit habe ich mir nicht irgendwie verdient, sondern ich sehe und nehme sie dankbar als Geschenk Gottes. Ich tue allerdings dazu, was in meiner Macht steht. Was das im Einzelnen bedeutet, steht auf den Seiten dieses Buches.

Sie möchten schon einmal den Kerngedanken wissen? Bitte sehr: So weit wie möglich in allen Bereichen des Lebens gesundheitsbewusst denken und auch handeln.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das gelingen kann, auch mitten im Berufsleben. Nicht jeder kann sich den Luxus erlauben, in einem buddhistischen oder christlichen Kloster, auf einer einsamen Insel oder auch nur im eigenen Haus auf weitläufigem Anwesen zur Ruhe zu kommen. Ich kann mir das nicht leisten. Sie, liebe Leser, vermutlich auch nicht. Die meisten Menschen haben wie ich eine Arbeitsstelle und eine manchmal lärmende Nachbarschaft, müssen einkaufen, zum Arbeitsplatz fahren, das Auto zur Werkstatt bringen … und mit all den kleinen und großen Alltagsproblemen fertig werden.

Für solche, für ganz normale Menschen eben, habe ich dieses kleine Buch auf der Grundlage von einer Reihe meiner Blogartikel zusammengestellt und um einige Texte erweitert. Als jemand, der sich in der gleichen Situation befindet wie vermutlich die meisten meiner Leser.

Wenn Sie mir durch die folgenden Kapitel folgen möchten, verspreche ich Ihnen also weder den Himmel auf Erden noch irgendwelche Wundermittel oder -kuren. Ich lade Sie vielmehr ein, mit mir zusammen zu entdecken, was das Leben so alles bereithält, wenn man sich nur darauf einlässt und ein paar Gedanken darüber macht.

Natürlich kann ich in diesem kleinen Buch nie und nimmer auf alles eingehen, was zum Thema Entschleunigung und Achtsamkeit zu sagen wäre. Ich kann mir vorstellen, dass Sie am Ende der Lektüre sagen: »Warum hat er denn nichts über XXX geschrieben?«

Weil der Platz begrenzt ist oder weil ich über XXX noch nicht nachgedacht habe. Vermutlich trifft letzteres zu. Das ist nun einmal so, dass niemand alles wissen und berücksichtigen kann. Ich jedenfalls kann das nicht, und das ist auch gut so.

Das InhaltsverzeichnisAch ja, noch eine Bemerkung vorab scheint mir unumgänglich, denn ich habe nicht die Absicht, mich mit fremden Federn zu schmücken: Ich bin weder Psychologe, noch Arzt noch Guru oder Geistlicher und ich habe weder Achtsamkeit noch Entschleunigung erfunden.

Viele der im Folgenden aufgeschriebenen Gedankenanstöße, Vorschläge und Tipps habe ich in Büchern, Magazinen, Zeitschriften, online und bei Kursen während meiner Rehabilitation gelesen und gehört. Die Quellen sind als Endnoten angegeben, soweit ich sie finden und dokumentieren konnte. Manches mag mir »durchgerutscht« sein – ohne böse Absicht. Sie dürfen mich gerne darauf aufmerksam machen, wenn Sie solche Stellen finden. Die Internetlinks habe ich getestet – es kann aber durchaus sein, dass ein heute noch funktionierender Link morgen nicht mehr existiert. So ist das eben im Internet. Eine schier unerschöpfliche Quelle von Gedankenanstößen ist für mich der Blogger und Buchautor Leo Babauta, er schreibt seit 2007 zum Thema. Seine Texte hat er mit einem uncopyright versehen, sie in den Besitz der gesamten Menschheit überschrieben. Eine großherzige Geste. Einiges von dem, was ich in diesem Buch beschreibe, entspringt Gedankengängen von Leo Babauta oder ist aus seinem reichen Fundus übersetzt. Andere Anstöße habe ich aus Büchern gewonnen oder aus Zeitschriften wie Flow.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leser, dass Ihnen die Beschäftigung mit diesem Buch viel und vor allem dauerhaften Gewinn für Ihr Leben bringt.

März 2015,

Günter J. Matthia

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So. Wer nun gerne weiterlesen möchte, darf das Buch für ein geringes Entgelt käuflich erwerben:

98 Seiten /// ISBN-13: 978-1508775485 /// ISBN-10: 1508775486
Direkt zum Buch bei Amazon:

    Montag, 9. März 2015

    Entschleunigung und Achtsamkeit–das neue Buch ist da!

    Entschleunigung und AchtsamkeitNoch ein Buch über Achtsamkeit und Entschleunigung? Wurde nicht bereits alles, was es zum Thema überhaupt zu sagen gibt, in zahlreichen Variationen aufgeschrieben?

    Ja.

    Nein.

    Ja deshalb, weil die Fülle von Material über ein gesünderes und froheres Leben durch Entschleunigung und Achtsamkeit tatsächlich inzwischen gewaltig ist.  Da entsteht Stress: wie soll ich das bloß alles lesen?

    Nein deshalb: Ich schreibe  nicht als Theoretiker, nicht als Mönch oder Guru oder Lifestyle-Coach, sondern aus der Praxis für die Praxis. Ich stehe mitten im Leben, arbeite 40 Stunden pro Woche in der Industrie, habe Familie, Verpflichtungen und Termine ... bin täglich mit dem ganz normalen Alltag konfrontiert.

    Das heißt für Sie, liebe Leser, dass ich nicht mit weltfremden Vorschlägen aufwarte, sondern das, was Sie hier lesen, selbst ausprobiert habe und praktiziere.

    Meinen geschätzten regelmäßigen Bloglesern werden die Texte in diesem Buch überwiegend bekannt vorkommen, denn sie sind aus zahlreichen Blogbeiträgen hier entstanden. Wer also meinen Blog regelmäßig liest, sollte das wissen, bevor er »Entschleunigung und Achtsamkeit« kauft oder bestellt.

    Zum Verschenken oder in Ruhe schmökern ist so ein richtiges Buch aber allemal besser geeignet als Blogartikel auf dem Bildschirm, und die Texte wurden sorgfältig überarbeitet, ergänzt und lektoriert.

    98 Seiten /// ISBN-13: 978-1508775485 /// ISBN-10: 1508775486

    Direkt zum Buch bei Amazon:

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