Heute gibt es als Leseprobe oder Appetitmacher oder beides hier auf dem Blog das einleitende Kapitel aus meinem neuen Buch zu lesen:
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Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
-Wilhelm Busch
Noch ein Buch über Achtsamkeit und Entschleunigung? Wurde nicht bereits alles, was es zum Thema überhaupt zu sagen gibt, in zahlreichen Variationen aufgeschrieben?
Ja.
Nein.
Ja deshalb, weil die Fülle von Material über ein gesünderes und froheres Leben durch Entschleunigung und Achtsamkeit tatsächlich inzwischen so gewaltig ist, dass derjenige, der alles lesen und bewältigen möchte, genau das Gegenteil dessen in die Wege leitet, was der Sinn der Sache ist. Stress angesichts der Vielfalt an Literatur ist schier unvermeidlich: wie soll ich das bloß alles lesen?
Nein deshalb, weil mein Ansatz Ihnen, liebe Leserin oder lieber Leser, hoffentlich den Zugang zu einem entspannten und deutlich gesünderen Lebensstil mitten in Ihrem Alltag erleichtern kann. Ich schreibe nämlich nicht als Theoretiker, nicht als der Welt enthobener Mönch oder Guru oder Lifestyle-Coach (wie sich manche Autorenkollegen nennen), sondern aus der Praxis für die Praxis. Ich stehe mitten im Leben, arbeite 40 Stunden pro Woche in einem Industriebetrieb als Personalreferent, habe Familie, Verpflichtungen und Termine wie die meisten Menschen. Ich bin täglich mit dem ganz normalen Alltag konfrontiert. Das heißt für Sie, liebe Leser, dass ich nicht mit weltfremden und unrealistischen Vorschlägen aufwarte, sondern das, was Sie hier lesen werden, selbst ausprobiert habe und praktiziere.
Auf das Thema aufmerksam wurde ich leider recht spät im Leben, nämlich erst, als bei mir Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. Zwei Tumore hatten bereits zum lebensbedrohenden Darmverschluss geführt. Ich wurde operiert, eine Chemotherapie schloss sich an. Ich dachte und hoffte, alles sei überstanden.
Eineinhalb Jahre später wurden jedoch zwei Metastasen in der Leber gefunden, was eine weitere Operation notwendig machte … die Chancen, dass ich nun auf lange Sicht gesund bleibe, liegen medizinisch gesehen bei 50 Prozent.
Doch der Krebs ist hier nicht das Thema, sondern die Frage, wie ein gesünderes Leben gelingen kann, wenn man Achtsamkeit und Entschleunigung versteht, anwendet und konsequent im persönlichen Alltag weiter entwickelt. Unabhängig davon, ob man krank oder gesund ist. Dann wären nämlich womöglich manche, durchaus auch schwere, Krankheiten vermeidbar, weil der Körper die Kraft hätte, Angriffe mit dem eigenen Immunsystem erfolgreich abzuwehren. Und die Seele wäre gesünder. Und der Geist freier und viel kreativer.
Wir dürfen uns hier nicht missverstehen, liebe Leser. Dass Ihnen schwere Krankheiten erspart bleiben oder geheilt werden, wenn Sie Tipps und Ratschläge aus diesem Buch beherzigen, behaupte ich nicht. So blauäugig sind höchstens fundamentalistisch-religiös orientierte Erweckungsprediger (falls diese Leute ihren eigenen Predigten überhaupt Glauben schenken sollten). Nein, auf keinen Fall will ich bei meinen Lesern derartige Hoffnungen wecken.
Aber ich kann guten Gewissens berichten, dass im Vergleich zu anderen Patienten bei mir nicht nur die Chemotherapie, sondern das ganze Leben seit der Entdeckung der Krebserkrankung deutlich komplikationsloser gelungen ist und gelingt. Manches in der Behandlung lief ganz und gar schief, aber sogar die Krise einer para gelaufenen Infusion mit Oxaliplatin hat mein Körper letztendlich gemeistert. Heute gehe ich wieder meiner Arbeit nach (40 Stunden pro Woche im Büro, daneben schreibe ich eigene Texte wie diesen hier, übersetze Bücher und gehe einigen anderen Beschäftigungen nach).
Die jetzt erlebte Gesundheit habe ich mir nicht irgendwie verdient, sondern ich sehe und nehme sie dankbar als Geschenk Gottes. Ich tue allerdings dazu, was in meiner Macht steht. Was das im Einzelnen bedeutet, steht auf den Seiten dieses Buches.
Sie möchten schon einmal den Kerngedanken wissen? Bitte sehr: So weit wie möglich in allen Bereichen des Lebens gesundheitsbewusst denken und auch handeln.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das gelingen kann, auch mitten im Berufsleben. Nicht jeder kann sich den Luxus erlauben, in einem buddhistischen oder christlichen Kloster, auf einer einsamen Insel oder auch nur im eigenen Haus auf weitläufigem Anwesen zur Ruhe zu kommen. Ich kann mir das nicht leisten. Sie, liebe Leser, vermutlich auch nicht. Die meisten Menschen haben wie ich eine Arbeitsstelle und eine manchmal lärmende Nachbarschaft, müssen einkaufen, zum Arbeitsplatz fahren, das Auto zur Werkstatt bringen … und mit all den kleinen und großen Alltagsproblemen fertig werden.
Für solche, für ganz normale Menschen eben, habe ich dieses kleine Buch auf der Grundlage von einer Reihe meiner Blogartikel zusammengestellt und um einige Texte erweitert. Als jemand, der sich in der gleichen Situation befindet wie vermutlich die meisten meiner Leser.
Wenn Sie mir durch die folgenden Kapitel folgen möchten, verspreche ich Ihnen also weder den Himmel auf Erden noch irgendwelche Wundermittel oder -kuren. Ich lade Sie vielmehr ein, mit mir zusammen zu entdecken, was das Leben so alles bereithält, wenn man sich nur darauf einlässt und ein paar Gedanken darüber macht.
Natürlich kann ich in diesem kleinen Buch nie und nimmer auf alles eingehen, was zum Thema Entschleunigung und Achtsamkeit zu sagen wäre. Ich kann mir vorstellen, dass Sie am Ende der Lektüre sagen: »Warum hat er denn nichts über XXX geschrieben?«
Weil der Platz begrenzt ist oder weil ich über XXX noch nicht nachgedacht habe. Vermutlich trifft letzteres zu. Das ist nun einmal so, dass niemand alles wissen und berücksichtigen kann. Ich jedenfalls kann das nicht, und das ist auch gut so.
Ach ja, noch eine Bemerkung vorab scheint mir unumgänglich, denn ich habe nicht die Absicht, mich mit fremden Federn zu schmücken: Ich bin weder Psychologe, noch Arzt noch Guru oder Geistlicher und ich habe weder Achtsamkeit noch Entschleunigung erfunden.
Viele der im Folgenden aufgeschriebenen Gedankenanstöße, Vorschläge und Tipps habe ich in Büchern, Magazinen, Zeitschriften, online und bei Kursen während meiner Rehabilitation gelesen und gehört. Die Quellen sind als Endnoten angegeben, soweit ich sie finden und dokumentieren konnte. Manches mag mir »durchgerutscht« sein – ohne böse Absicht. Sie dürfen mich gerne darauf aufmerksam machen, wenn Sie solche Stellen finden. Die Internetlinks habe ich getestet – es kann aber durchaus sein, dass ein heute noch funktionierender Link morgen nicht mehr existiert. So ist das eben im Internet. Eine schier unerschöpfliche Quelle von Gedankenanstößen ist für mich der Blogger und Buchautor Leo Babauta, er schreibt seit 2007 zum Thema. Seine Texte hat er mit einem uncopyright versehen, sie in den Besitz der gesamten Menschheit überschrieben. Eine großherzige Geste. Einiges von dem, was ich in diesem Buch beschreibe, entspringt Gedankengängen von Leo Babauta oder ist aus seinem reichen Fundus übersetzt. Andere Anstöße habe ich aus Büchern gewonnen oder aus Zeitschriften wie Flow.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leser, dass Ihnen die Beschäftigung mit diesem Buch viel und vor allem dauerhaften Gewinn für Ihr Leben bringt.
März 2015,
Günter J. Matthia
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So. Wer nun gerne weiterlesen möchte, darf das Buch für ein geringes Entgelt käuflich erwerben:
98 Seiten /// ISBN-13: 978-1508775485 /// ISBN-10: 1508775486
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