Samstag, 31. Dezember 2016

Fast 131 gut investierte Stunden

1An Krebs erkrankte Menschen können selbst zweierlei tun, um den Kampf des Körpers gegen die Krankheit zu unterstützen: Ausdauersport treiben und auf gesunde und möglichst schadstofffreie Ernährung achten. Natürlich hilft beides auch bei der Prävention, damit es gar nicht erst zur Krebserkrankung kommt.

Ich habe 2016 insgesamt 130,40 Stunden in die erstgenannte der beiden Möglichkeiten investiert. Und bin dabei 1.232,64 Kilometer gelaufen.

Das ist eine gute Investition, finde ich. Außerdem macht das Joggen Spaß, spätestens nach einem Lauf besteht für mich kein Zweifel, dass die Entscheidung, das gemütliche Sofa zu verlassen, richtig war, so sehr sich der innere Phlegmatiker auch gelegentlich mit Ausreden dagegen zu sträuben versucht.

Wenn es auch bei der kommenden Krebsnachsorgeuntersuchung im Januar dabei bleibt, dass keine Metastasen gefunden werden, dann können die beste aller Ehefrauen und ich schon auf beinahe dreieinhalb krebsfreie Jahre zurückblicken – und das ist keineswegs selbstverständlich.

Natürlich wünsche ich mir manchmal, ich hätte viel früher, als ich noch rundum gesund und nur faul war, mit der Lebensumstellung auf gesundes Essen und ausreichend Bewegung begonnen. Aber über vergossene Milch soll man ja nicht lamentieren, sie ist nun einmal perdue.

Statt dessen freue ich mich an der relativ konstanten Leistungsfähigkeit das Jahr über und an der Spitzenleistung im September:

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Weil es sich so richtig anfühlte, bin ich am 4. September 20,73 Kilometer am Stück gerannt, in 133 Minuten. Ohne das vorher zu planen … es passte einfach an jenem Tag.

Ich hoffe, dass sich 2017 die gute Entwicklung weiter fortsetzen wird, die sich mir im Jahresvergleich offenbart:

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Und meinen geschätzten Blogbesuchern wünsche ich von Herzen, dass sie nicht erst dann beginnen, ihr Immunsystem durch Ausdauersport zu unterstützen, wenn es zu einer ernsthaften Krankheit kommt. Dann ist es zwar, wie ich an mir selbst sehe, noch nicht ganz zu spät, aber man kann sich ja auch vieles ersparen, wenn man beizeiten Vernunft walten lässt.

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Donnerstag, 29. Dezember 2016

Gelesene Bücher 2016

buhksWie jedes Jahr kurz vor Sylvester werfe ich einen Blick zurück auf die gelesenen Bücher, es sind in diesem Jahr 25 Stück. Ein 26stes habe ich angefangen, das werde ich aber nicht vor dem 31. Dezember ausgelesen haben.

2015 waren es 20 Bücher, 2014 immerhin 34, 2013 ebenfalls 34, 2012 sogar 49 Bücher, 2011 - Potzblitz! - 55 und 2010, als ich mit dem Aufschreiben begann, 54.

In diesem Jahr habe ich oft lieber Musik genossen als ein Buch zur Hand zu nehmen, das mag auch mit daran gelegen haben, dass mir das Fatigue Syndrom doch bis zum Oktober sehr zu schaffen machte. Seit ich die Firma »QVL« verlassen habe, geht es mir zunehmend besser und ich lese endlich wieder sehr gerne und auch mehr. Mal sehen, wie sich das 2017 entwickelt.

So. Hier nun die Liste aus dem Jahr 2016, wie immer sortiert nach Autoren, dann folgt der Titel, dann eine kurze Anmerkung von mir und mein Urteil (+ für gut, 0 für Durchschnitt, - für schlechtes Buch), dann die Sprache Deutsch oder Englisch und schließlich P für ein Buch aus Papier oder K für ein Kindle-Buch. Grün notiert, damit man auf einen Blick Bescheid weiß, sind die guten, rot wäre das schlechte Buch gekennzeichnet, wenn es eines gegeben hätte. Das wäre Grey Mountain von John Grisham, mit dem mich der Autor sehr gelangweilt hat. So sehr, dass ich es nach einem Drittel beiseite gelegt habe. Daher ist es gar nicht in der Liste.

  • Aichner, Bernhard :: Totenfrau :: spannend, mit alpinem Lokalkolorit :: + :: D :: P ::
  • Aichner, Bernhard :: Totenhaus :: spannend, mit alpinem Lokalkolorit :: + :: D :: P ::
  • Arnold, Daniela :: Lügenkind - Ostseethriller :: Ganz nett, gelegentlich etwas ausufernde Beschreibungen unwichtiger Details :: 0 :: D :: K ::
  • Babauta, Leo :: Das kleine Buch über die Zufriedenheit :: Beim Übersetzen erneut studiert und für gut befunden :: + :: D :: P ::
  • Brandt, Matthias :: Raumpatrouille :: Beschwingt-fröhliche Lektüre, sehr ansprechend formuliert :: + :: D :: P ::
  • Brown, Dan :: Illuminati :: Spannend, virtuos erzählt und sehr gut übersetzt. :: + :: D :: K ::
  • Eco, Umberto :: Nullnummer :: Viel Humor, spitzfindige Beobachtungen und köstliche Verschwörungen :: + :: D :: P ::
  • Fraser, Robert :: Lichtblicke am Horizont :: Interessant, aber keine durchgehende Folgerichtigkeit und US-lastig :: 0 :: D :: P ::
  • Fraser, Robert :: Kingdom Horizon :: Interesting, but no theological continuity and very US-biased :: 0 :: E :: P ::
  • Frey Dodillet, Michael :: Herrchenjahre :: Amüsante Zwischendurchlektüre :: 0 :: D :: P ::
  • Grisham, John :: The Tumor :: A non-fiction book - and a non thrilling one. Well meant but … o well.  :: 0 :: E :: K ::
  • Grisham, John :: The Rogue Lawyer :: Not his best book, but still a thrilling thriller. :: + :: E :: P ::
  • Hartung, Alexander :: Bis alle Schuld beglichen :: Etwas klischeehaft, aber unterhaltsam erzählt. Kein Meisterwerk. :: 0 :: D :: K ::
  • Heine, Heinrich :: Deutschland - ein Wintermärchen :: Etwas veraltet - mit immer wieder durchblitzendem feinem Humor immerhin. :: 0 :: D :: K ::
  • Herzberg, Thomas :: Ruhe in Frieden. Wegners schwerste Fälle. :: Na ja … sprachlich recht eintönig, Idee eher durchschnittlich. :: 0 :: D :: K ::
  • Joussen, Thomas u.a. :: Spaziergänge in New York :: Recht unterhaltsam und informativ, sehr schöne Aufmachung. :: + :: D :: P ::
  • King, Stephen :: End of Watch :: Not the best one in the trilogy, but still a nice novel. :: + :: E :: P ::
  • Kumpfmüller, Michael :: Die Herrlichkeit des Lebens :: Eine berührende und sprachlich wunderbar erzählte Abschiedsgeschichte. :: + :: D :: P ::
  • Kundera, Milan :: Das Fest der Bedeutungslosigkeit :: Poetisch erzählte Episoden, die sich zu einem Ganzen fügen. Sehr schön. :: + :: D :: P ::
  • Lenz, Siegfried :: Der Überläufer :: Ungewohntes Umfeld (2. Weltkrieg), sehr vortrefflich formuliert, gute Lektüre :: + :: D :: P ::
  • Mankel, Henning :: Die schwedischen Gummistiefel :: Ein großer Roman mit kleiner Handlung. Sehr ansprechend erzählt. :: + :: D :: P ::
  • Noll, Ingrid :: Kuckuckskind :: Unterhaltsame Lektüre mit Überraschungen :: + :: D :: P ::
  • Ridder, Markus :: Das Eisenzimmer :: Gelegentlich etwas langatmig und ausschweifend, aber dennoch unterhaltsam. :: 0 :: D :: K ::
  • Rüskamp / Neubauer :: Strand ohne Wiederkehr :: Nett erzählte Urlaubslektüre mit Eckernförder Lokalkolorit. :: 0 :: D :: P ::
  • Walser, Martin :: Ein sterbender Mann :: Humorvoll und mit viel Einfühlungsvermögen - großartige Literatur. :: + :: D :: P ::

Sollte ich mein Lieblingsbuch 2016 nennen, wäre ich zwischen Walser, Mankell und Kundera hin- und hergerissen, daher lasse ich es gleich bleiben.

Und, liebe Blogbesucherinnen und Blogbesucher, gab es bei Ihnen oder Euch ein Lieblingsbuch des Jahres?

Ach ja, wer nicht weiß, was er oder sie lesen soll, hier sind meine Bücher: [Günter J. Matthia bei Amazon].

Samstag, 24. Dezember 2016

Allen Blogbesuchern, den …

… regelmäßigen wie den sporadischen, den gezielt ankommenden und den zufällig hier gelandeten wünschen die beste aller Ehefrauen und ich – na ja, das steht ja weiß auf schwarz im Bild:

christmas greetings 2016 2

Max schließt sich an, soweit ich seine Hundemine zu deuten imstande bin.

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Freitag, 23. Dezember 2016

Wer lesen kann …

… ist klar im Vorteil.

Manchmal ist es schon ziemlich witzig, wenn man es mit Menschen zu tun hat, die entweder des Lesens unkundig sind oder sich der Mühe des Lesens nicht unterziehen möchten. Zum Beispiel beim Emailwechsel mit einer Person, die sich auf meine Kleinanzeigen bei Ebay gemeldet hat.

In der Anzeige steht die Berliner Adresse und der Preis:

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Die erste Zuschrift des Interessenten:

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Meine Nachricht fiel kurz und knapp so aus:

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Daraufhin kam dann diese Mail:

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Meine Antwort war, meinte ich zumindest, eindeutig. Immerhin benutzte ich die beiden Worte Festpreis und Abholung:

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Jedoch:

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Was sollte ich dazu sagen beziehungsweise antworten? Ich versuchte, zu konkretisieren:

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Daraufhin las ich:

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Nun kam ich wirklich ins Grübeln und schrieb:

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Die Antwort des Interessenten war verblüffend einfach:

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Vermutlich dürfte der Schriftwechsel nun mit meiner Antwort abgeschlossen sein:

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Soweit diese vorweihnachtliche Geschichte, die das Leben schrieb.

Dienstag, 20. Dezember 2016

Kapitel 1–gut so oder nicht?

Ich weiß, dass viele meiner Blogbesucher längere Texte (zumindest online) nicht lesen. Dennoch will ich hier das einleitende Kapitel eines geplanten Buches vorstellen und fragen: Lädt das zum Weiterlesen ein? Will der Leser wissen, wie es weiter ging? Möchte die Leserin mehr erfahren? Ist das gut formuliert, ansprechend erzählt?

Ein kurzer Kommentar diesbezüglich, hier oder via Facebook oder Email, ist mir sehr willkommen. Auch Tipps und Hinweise werden nicht verschmäht.

So, genug der Vorrede, hier ist das Kapitel 1 eines bisher namenlosen und weitgehend ungeschriebenen Buches:

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Ich hatte meine erste Krebserkrankung so gründlich vergessen, dass ich allen Ernstes und guten Gewissens verneinend antwortete, als die Ärztin bei der Aufnahme ins Krankenhaus nach vorangegangenen Tumoren fragte. Ich erwähnte im Anamnesegespräch zwar eine viel länger zurückliegende Bandscheibenoperation, aber was ich ziemlich genau zehn Jahre zuvor erlebt hatte, fiel mir nicht ein. Das mag weniger an Vergesslichkeit gelegen haben als an meinem miserablen Zustand bei der Notaufnahme, aber sicher spielte es auch eine Rolle, dass das Thema Krebs für mich ein endgültig abgeschlossenes und weitgehend vergessenes Kapitel meiner Vergangenheit war.

Harmlos war jenes Kapitel allerdings nicht gewesen. »Hodenkrebs ist eine bösartige Erkrankung, die in einem der beiden Hoden beginnt und im weiteren Verlauf auch Nebenhoden und Samenleiter erfassen kann. … Mit einem Anteil von etwa 1,6 Prozent aller Krebsneuerkrankungen ist Hodenkrebs eine eher seltene Tumorerkrankung.« fasst die Deutsche Krebsgesellschaft zusammen.[1] Dass etwas nicht in Ordnung war, wusste ich, sonst hätte ich an jenem Nachmittag des 5. März 2002 nicht einem Urologen gegenüber gesessen. Mit 46 Jahren dachte ich noch nicht darüber nach, ob regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen sinnvoll und notwendig sein mochten oder nicht. Dass ich zur Untersuchung gegangen war, hatte einen konkreten Grund: Der rechte Hoden, seit der Kindheit deutlich größer als der linke, war in den letzten Monaten deutlich gewachsen und verursachte inzwischen hin und wieder einen ziehenden Schmerz. Dass so etwas nicht normal und alltäglich war, darüber war ich mir im Klaren. Als ich jedoch die Diagnose aus dem Mund des Arztes hörte, traf es mich doch wie ein Schlag in die Magengrube: »Sie haben Krebs. Wir müssen so schnell wie möglich operieren.«

Krebs. Nicht eine Wucherung, oder eine seltene Struktur oder etwas anderes, das einen weniger furchteinflößenden Namen gehabt hätte. Sondern klar, unmissverständlich und ohne Umschweife: Krebs.

Anlässlich einer Vasektomie war ich rund ein Jahr zuvor erstmals im Leben beim Urologen gewesen. Er hatte den Eingriff durchgeführt und dabei nebenbei angemerkt, dass eine Untersuchung des rechten Hoden anzuraten sei, da dieser beim Tastbefund in Konsistenz und Größe auffällig war. Weil ich jedoch seit der Kindheit an unterschiedlich große Hoden gewohnt war und mir in den Jahrzehnten zuvor keine Veränderung aufgefallen war, hielt ich die Angelegenheit nicht für dringend. Monat für Monat verschob ich die Untersuchung. Es gab immer so viel anderes zu tun und Wichtigeres zu bedenken – im Grunde genommen war allerdings meine (wohl typisch männliche) Scheu, die Geschlechtsorgane untersuchen zu lassen, ausschlaggebend. Das »starke Geschlecht« hat ja so manche schwachen Punkte; einer davon ist die verbreitete Abneigung gegen Termine beim Urologen. Bei mir kam Unkenntnis hinzu: Ich wusste nicht, dass eine regelmäßige gründliche Selbstuntersuchung und erhöhte Aufmerksamkeit bezüglich auch kleiner Veränderungen der Hoden schon ab dem Jugendalter lebensrettend sein können. Das hatte mir nie jemand gesagt, das hatte ich nirgends gelesen.

seminomNun, an diesem Dienstag im März 2002, musste ich der Tatsache ins Auge sehen. »Sie haben Krebs.« Daran war nichts unklar oder zweideutig und das konnte ich nicht auf die leichte Schulter nehmen oder gar ignorieren. Ich ließ mich aufklären: Hodenkrebs ist immer bösartig. Wenn er früh entdeckt und behandelt wird, bestehen jedoch gute Heilungschancen – so gesehen ist es noch die am wenigsten gefährliche Krebserkrankung. Wenn der Tumor früh entdeckt wird. Bleibt er dagegen unbehandelt, breitet er sich meist zügig aus und befällt lebenswichtige Organe. So wird das zunächst lokal begrenzte und behandelbare Karzinom innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit zur Todesursache. Mit 46 Jahren sei ich an und für sich »zu alt, um noch an Hodenkrebs zu erkranken«, erklärte mein Urologe, der sich Vorwürfe machte, dass er nach der Vasektomie nicht energisch genug nachgehakt hatte. Nun bestand kein Zweifel an der Diagnose – es gibt eben immer Ausnahmen von der medizinischen Regel.

Meine Frau Eva war es, die mich in jenen Tagen im März 2002 getragen hat, mit ihren Gebeten, ihrem Zuspruch, ihrer Hoffnung, ihrer Liebe. Es ist wohl etwas Wahres daran, dass sich vor allem in ernsthaften Krisen zeigt, was man an seinem Ehepartner wirklich hat. Ich selbst war nach dem Gespräch mit dem Urologen wie gelähmt und voller Angst. Ich wollte fliehen – aber wohin? Vor einem Tumor, der im eigenen Körper wächst, kann man nicht davonlaufen. Ich sah eigentlich nur noch schwarz. Eva stand natürlich ihrerseits Ängste und Sorgen durch, aber es gelang ihr trotzdem, mich immer wieder zu ermutigen und zu stützen. Was sie in dieser Zeit für mich getan hat, kann ich (so sehr ich auch damals, vor nunmehr vierzehn Jahren, und auch jetzt wieder nach Worten dafür gesucht habe) nicht ausdrücken.

Der Glaube an und für sich, sagt der Volksmund, versetzt Berge. » Fürchte dich nicht, glaube nur!« fordert dem Evangelium nach Markus zufolge Jesus einen verzweifelten Vater, dessen Tochter im Sterben liegt, auf.[2] So etwas liest sich leicht und man kann auch mit dem Kopf nicken, wenn es einem gut geht. Mein Glaube an einen barmherzigen Gott, der es gut mit mir meint und mich vor Unheil bewahrt, war durch die Krebsdiagnose allerdings so erschüttert, dass ich selbst nicht in der Lage oder willens war, zu beten. Am Donnerstag, dem 7. März, kamen mein Pastor und der Gemeindevorstand, um mich dem biblischen Exempel gemäß mit Öl zu salben und für meine Heilung zu beten. Während dieses Besuchs empfand ich zwar, dass zum ersten Mal seit der Diagnose ein wenig innere Ruhe einkehrte, ich wusste allerdings nach wie vor nicht, wie es mit meiner Krankheit weitergehen würde. Ich war keineswegs plötzlich in der Lage, Glauben für meine Heilung aufzubringen oder auch nur selbst ein Gebet zu formulieren. Eva, der Pastor und seine Begleiter beteten für mich, und das half meinem seelischen Gleichgewicht immerhin ein wenig aus der Schieflage. Doch der Hoffnungsschimmer während dieses Besuches erwies sich als fragil. In den nächsten Tagen und Nächten blieb es dabei, dass ich meist nur Angst empfand, denn es gab ja nichts an den Tatsachen zu rütteln. Ich wusste, dass ich eine tödliche Krankheit verschleppt hatte (ohne mir dessen bewusst zu sein, aber das änderte nichts an den Fakten) und dass nach menschlichem Ermessen und allen medizinischen Erfahrungen der Krebs inzwischen Lymphdrüsen, Lunge und weitere Organe befallen haben konnte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Am Mittwoch, dem 13. März 2002, acht Tage nach der Diagnose, wurde ich dann endlich ins Krankenhaus aufgenommen. Die Operation sollte am nächsten Vormittag stattfinden. Man gab mir für die Nacht ein Beruhigungsmittel, aber so richtig tief schlafen konnte ich nicht. Die Gedanken kreisten um meine Familie und ich wachte häufig auf. Dabei bemerkte ich etwas irritiert: Je näher die Operation rückte, desto ruhiger und friedlicher wurde ich innerlich. Es gab keinen äußeren Anlass dafür, nichts hatte sich verändert. Aber die Nervosität und Furcht nahmen nicht zu, sondern ab – am viele Stunden zuvor verabreichten Beruhigungsmittel konnte es kaum liegen, denn die Wirkung musste ja mittlerweile eher schwinden als zunehmen.

Als ich am Nachmittag des 14. März 2002 aus der Narkose aufwachte, erfuhr ich, dass die Ärzte während der Operation einen Leistenbruch festgestellt und diesen gleich mit operiert hatten. Ich würde mich auf einen längeren Krankenhausaufenthalt einrichten müssen, bis die Wunde verheilt und meine Kräfte wiederhergestellt sein würden, sagte man mir. Erfahrungsgemäß etwa zehn Tage, wenn alles gut ging.

Das Krankenzimmer war ausgesprochen hässlich, meine beiden Bettnachbarn keine sonderlich angenehme Gesellschaft und meine Klagen über die Missstände in der Betreuung der Patienten im Frühjahr 2002 (ganz anders als zehn Jahre später) könnten ein eigenes Buch füllen. Doch will ich nicht klagen, deshalb bleibt dieses Buch ungeschrieben. Ärzte und Pflegepersonal waren einfach überarbeitet, schlecht bezahlt und die Zukunft ihrer Arbeitsplätze stand in jenen Tagen im Universitätsklinikum Steglitz auf der Kippe. Das machte sich deutlich bemerkbar.

Kurzum – ich fühlte mich im Krankenhaus sehr unwohl und wollte nach Hause. Als mich am Abend nach der Operation, also am Donnerstag, unser Pastor besuchte, sagte ich halb im Scherz, halb ernst gemeint: »Vielleicht sehen wir uns Sonntag im Gottesdienst...«

Am Freitag ging es mir erbärmlich – Schmerzen, Übelkeit, Schwindelanfälle dominierten – am Abend bekam ich noch dazu leichtes Fieber. Morgen kannst du nach Hause gehen. Dieser Gedanke war irgendwie nicht loszuwerden. Ich schob das Wunschdenken, womöglich durch Fieber oder Medikamente beflügelt, beiseite und dachte: Schön wär’s, aber bleib mal lieber realistisch.

Als ich am Samstag früh aufwachte, wunderte ich mich über mein Wohlbefinden. Ich hatte keine Schmerzen, keine Spur von erhöhter Temperatur und als ich aufstand, um ein paar Runden über den Krankenhausflur zu laufen, war ich zwar noch etwas geschwächt, aber mir wurde nicht schwindelig. Ich konnte fast nicht glauben, wie gesund ich mich fühlte. Ich hatte – dies am Rande – einen Bärenhunger, keine Spur von Übelkeit war noch zu spüren.

Als der Arzt mit seinem Tross von Schwestern und Assistenten zur Visite kam, fragte ich ihn, wann ich denn mit meiner Entlassung rechnen könnte.

»Sobald die Wunde verheilt ist, falls sich keine Entzündungen bilden.«

»Dann kann ich also jetzt nach Hause?« fragte ich.

Er schien etwas aus dem Konzept gebracht und blätterte in seinen Unterlagen. »Wann wurden Sie operiert?«

»Vorgestern. Vor etwa 48 Stunden.«

»Na, sehen Sie, dann können wir Sie frühestens zum nächsten Wochenende entlassen, durch die erweiterte Operation wegen des Leistenbruchs ist der Schnitt verhältnismäßig lang und tief. Das braucht seine Zeit.«

Ich bat ihn, doch den Verband zu entfernen und sich die Wunde anzusehen. Er war begreiflicher Weise unwillig, tat mir dann aber den Gefallen. Vermutlich um mich zu überzeugen, dass ich Geduld aufbringen musste. Ich habe den ungläubigen Ausdruck auf seinem Gesicht nicht vergessen. Die Wunde war in ihrer ganzen Länge von 18 Zentimetern geschlossen, trocken und nur noch leicht gerötet.

Der Doktor schüttelte den Kopf und verschwabd samt seiner vielköpfigen Visitenbegleitung. Als er etwa eine Stunde darauf zurückkam, überprüfte er erst noch einmal, ob er den richtigen Patienten vor sich hatte und meinte dann: »Ich bin schon eine Weile Arzt, aber so etwas habe ich noch nie gesehen.«

»Dann darf ich also jetzt nach Hause?«

»Nein, das geht nicht.«

»Warum?«

»Weil es das noch nie gab, dass jemand 48 Stunden nach einer solchen Operation entlassen wurde.«

»Was würden Sie denn mit mir tun, wenn ich hier bliebe?«

Er überlegte. »Beobachten, Verband wechseln...«

»Und wenn ich Ihnen verspreche, am Montag zur Kontrolle zu kommen? Beobachten kann ich mich selbst. Den Verband wechseln auch. Wenn es mir schlechter geht, bin ich sofort hier.«

Wir argumentierten noch eine Weile hin und her, aber der Arzt musste eingestehen, dass es keinen triftigen Grund gab, mich im Krankenhaus zu behalten außer dem, dass es eine so schnelle Genesung noch nie gegeben hatte. Schließlich wurde ich um kurz nach zehn Uhr entlassen, mit ärztlicher Zustimmung.

Stichhaltig erklären kann ich das Geschehen nicht, aber für mich war und ist dieses schier unfassbare Erlebnis auf das Wirken göttlicher Heilungskraft zurückzuführen. Es gab Freunde, die von »außergewöhnlichen Selbstheilungskräften« sprachen – es sei dahingestellt, da ich eine Erklärung sowieso nicht anzubieten in der Lage bin. Ich war sehr sehr froh und dankbar, aus dem unwirtlichen Krankenzimmer nach Hause zu kommen. Und am Sonntag besuchte ich tatsächlich, noch recht schwach auf den Beinen, aber immerhin, den Gottesdienst.

In der darauffolgenden Woche wurde mein Fall von der Tumorkonferenz besprochen. Die Tumorkonferenz ist ein regelmäßiges Treffen von Onkologen und anderen Fachärzten im Universitätsklinikum, bei dem die aktuellen Krebsfälle besprochen und Empfehlungen für die Weiterbehandlung der Patienten beschlossen werden.

In meinem Fall lautete der Rat der Konferenz: Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen in den nächsten Jahren. Eine Chemotherapie oder Bestrahlungen wurden nicht empfohlen, da der Tumor im Stadium 2 wider Erwarten lokal begrenzt gewesen war und restlos entfernt werden konnte. Befallene Lymphgefäße wurden nicht festgestellt und es gab weder im Blutbild noch anhand der Auswertung des MRT Anzeichen von weiteren Tumoren.

Im Sommer 2007 stand für mich fest, dass ich endgültig geheilt war. Inzwischen lagen fünf Jahre mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen hinter mir. Es gab keinerlei Hinweise auf Krebszellen in meinem Körper, die Ergebnisse ließen ausnahmslos auf eine vollständige Heilung schließen. Ich war natürlich froh und dankbar, fragte mich aber damals auch immer wieder: Warum ich?

Ich kannte Menschen, die trotz Gebet nicht gesund geworden waren. Ich kannte andere, deren Gebete um Heilung (auch von schweren Leiden) erhört wurden. Die Antwort auf das Warum werde ich wohl in diesem Leben nicht finden. Das macht aber nichts. Als Jesus den biblischen Texten zufolge gefragt wurde, ob Sünde der Vorfahren oder eigene Schuld der Grund für die Blindheit eines Menschen waren, antwortete er: »Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.« Es gelingt mir bis heute nicht, dieser Äußerung sonderlich viel Verständnis oder gar Sympathie entgegen zu bringen. Das ist aber auch gar nicht notwendig – denn wer wäre ich als Mensch, dass ich die Logik oder den Sinn göttlichen Handelns oder Nichthandelns beurteilen könnte? Johnny Cash hat es einmal so ausgedrückt: »My arm is just a little too short to wrestle with God.«

Ich kann mich gut erinnern, dass ich 2007, nach Ablauf der kritischen fünf Jahre, dankbar war. Ich wusste, dass ich mir meine Gesundheit in keiner Weise verdient oder erarbeitet hatte. Noch nicht einmal durch einen sogenannten festen Glauben oder unerschütterliches Vertrauen. Glauben für meine Heilung hatte ich, als der Krebs in einem so späten Stadium diagnostiziert worden war, nicht aufgebracht, Hoffnung konnte ich nicht schöpfen. Alles was ich hatte aufbringen können, war der Wunsch, mein Leben in der Hand Gottes zu wissen, jegliche Gewissheit darüber war mir damals abhanden gekommen. Soweit, wie ich auch heute noch annehme, bei meiner wunderbar schnellen und dauerhaften Genesung göttliche Kraft wirksam war, handelte es sich um ein unerklärliches, unverdientes aber gleichwohl natürlich sehr willkommenes Geschenk.

Wenn fünf Jahre nach einer Krebsbehandlung der Patient immer noch frei von Tumoren ist, gilt er medizinisch als geheilt. Das heißt nicht, dass er nicht erneut an Krebs erkranken kann, aber die statistische Wahrscheinlichkeit entspricht nach Ablauf dieser Frist wieder der des Bevölkerungsdurchschnitts.

Ich war im Sommer 2007 überzeugt, das Kapitel Krebs in meinem Leben abgeschlossen und hinter mich gebracht zu haben. Nach und nach schwand trotz aller Dankbarkeit und Freude dann die lebhafte Erinnerung an all die Empfindungen und Erlebnisse, da der Alltag und das Gesundsein wieder zur Normalität wurden. So normal, dass mir am 14. März 2012 bei der Anamnese in der Notaufnahme des gleichen Klinikums nicht einfiel, dass ich zehn Jahre zuvor Hodenkrebs gehabt hatte.


[1] Quelle: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/hodenkrebs.html

[2] Markus 5, 36

P.S.: Bild eines Seminoms von Wikipedia

Montag, 19. Dezember 2016

Linda

Linda»Jemand sollte Linda aufhalten«, murmelt einer in unser Gruppe am Tresen. »Sie hat eine Pistole in der Tasche und ist auf dem Weg zu ihrem Verlobten.«

Linda ist bereits durch den Ausgang der Kneipe verschwunden. Keiner von uns bewegt sich, obwohl wir wissen, dass wir etwas unternehmen sollten. Wir hätten rechtzeitig den Schnabel halten müssen, aber niemand hatte bemerkt, dass Linda an die Bar gekommen war, daher plauderten wir unbekümmert miteinander. Eigentlich war das Gespräch nur zufällig darauf gekommen, dass Lindas Verlobter mit Jenny geschlafen hatte. Haben sollte. Eventuell. Keiner wusste etwas, alle mutmaßten und ein Wort gab das andere, wie es eben so ist, wenn man an der Bar sitzt und schon ein paar Bierchen intus hat.

Jetzt ist Linda wieder weg.

»Er weiß ja noch nicht einmal, dass sie auf dem Weg zu ihm ist«, sage ich, »sie klopft an die Tür und peng!«

»Was ist nur aus dieser Welt geworden...«, murmelt der ältere Herr mit der braunen Mütze, von dem keiner so recht weiß, wer er ist. Er sitzt so gut wie jeden Abend an der Bar, wie wir alle.

Mein Vater hatte mir immer gesagt, dass zwischen Liebe und Hass nur eine hauchdünne Grenze existieren würde. Ist die erst einmal überschritten, gibt es kein zurück mehr. Vielleicht stehe ich deshalb nicht auf, um Linda zu folgen, wahrscheinlich nehme ich deshalb nicht das Telefon in die Hand, um ihren Verlobten zu warnen.

»Früher«, sagt Jack, »gab es noch Treue. Heute gilt das alles nichts mehr. Man kann gar nichts machen.«

»Das geht nicht gut aus«, mutmaßt Paul. Paul meint immer, er sei eben Realist, wir halten ihn für einen unverbesserlichen Pessimisten. »Ich habe da ein ganz böses Gefühl, der Typ sollte auf der Hut sein, Linda hat eine Knarre und Linda ist stinksauer.«

Ich entgegne: »Warum muss er auch mit Jenny rummachen, er hat ja die Kiste der Pandora selbst geöffnet!«

»Jemand sollte Linda aufhalten«, murmelt wieder einer, ich glaube, es ist Jack. Seine Stimme klingt aber nicht so wie sonst. So, als kämpfte er mit den Tränen. Ausgerechnet unser harter Jack!

Paul meldet sich wieder zu Wort, nachdem er sein Glas in einem Zug geleert hat: »Es sind immer die Frauen, die den Männern zum Verhängnis werden.«

»Simson wegen Delilah, Ahab wegen Jezebel, König David wegen Bathseba«, stimme ich zu. Ich gebe gerne mit meiner Bildung ein bisschen an. Die anderen kennen das nicht anders.

Paul nickt: »Und steckte nicht auch eine Frau dahinter, als Johannes der Täufer geköpft wurde?«

»Linda hat geweint«, sagt die tränenschwangere Stimme. Es ist tatsächlich Jack. »Die ganze Schminke verschmiert, und sie hat sich noch nicht einmal das Gesicht gewaschen, ist einfach losgestürmt. Hat in ihre Handtasche geschaut, die Pistole halb rausgezogen, wieder reingesteckt und weg war sie. Jemand sollte Linda aufhalten!«

Ich ergänze: »Eine Beretta, sie hat eine Beretta.«

Wir nicken. Alle, glaube ich. Jack ist jetzt still. Der Wirt stellt volle Gläser auf den Tresen.

Ich trinke einen großen Schluck.

Sandra quetscht sich zwischen mich und Paul. »Hast du schon was vor?«, fragt sie mich.

»Wie, vorhaben?«

»Na ja, ich würde jetzt nach Hause gehen und bin so alleine.«

»Lass mich noch austrinken, dann gehen wir«, meine ich und lege ihr den Arm um die Schultern.

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P.S.: Richtig, liebe aufmerksame Leser, das ist keine neue Geschichte. Aber ich wollte sie mal wieder in Erinnerung bringen.

P.P.S.: Die Geschichte ist in dem Buch »Neuland« zu finden. Das kann man kaufen: http://amzn.to/2hMSxFl 

Dienstag, 6. Dezember 2016

Das Weihnachtsgeschenk

Für viele Menschen hat Weihnachten keine Bedeutung außer ein paar freie Tage zu genießen und Geschenke auszutauschen. Das sei jeder und jedem von Herzen gegönnt. Dass ich an dieser Stelle einmal daran erinnern möchte, was es mit dem Fest eigentlich auf sich hat, wird man mir hoffentlich ebenso gerne gönnen:

iphone_PNG5740Ein mobiles, womöglich auch noch schlaues Telefon ist ja weit mehr als ein Telefon. Man kann mit einem Smartphone Bilder aufnehmen, durch fremde Städte navigieren, soziale Netzwerke heimsuchen, sich die Zeit damit vertreiben, auf dem Bildschirm virtuelle Ameisen zu zerquetschen, Musik hören, Konzerte, Diskussionen oder Ansprachen aufnehmen, Bücher einkaufen, Nachrichten lesen oder sehen, und man kann sogar – kaum zu glauben! – telefonieren.

Nun stell dir, liebe Blogbesucherin oder lieber Blogbesucher, einmal vor, jemand bekommt ein solches Gerät zu Weihnachten geschenkt. Wenn das der Fall ist, dann gibt es drei Möglichkeiten, wie man darauf reagieren kann:

  1. Man nimmt es zur Kenntnis – aha, Tante Erna oder Onkel Paul hat mir ein Mobiltelefon geschenkt. Feine Sache. Und dabei belässt man es dann.
  2. Man packt das Gerät aus, nimmt es in Betrieb, freut sich daran, dass der Bildschirm so schön bunt aufleuchtet und legt es dann beiseite, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
  3. Man macht sich mit dem Geschenk vertraut, beschäftigst sich mit der Anleitung, lernt das Smartphone kennen und verwendet es fortan als hilfreichen und Freude machenden Begleiter im Alltag.

Inzwischen mag sich mancher Leser frage, ob das hier eine Werberede für ein Mobiltelefon werden soll … nein, das sei ferne! Es ist eine Allegorie: Zu Weihnachten wird ursprünglich und eigentlich gefeiert, dass Gott uns ein Geschenk gemacht hat. Er hat seinen Sohn Mensch werden und unter uns Menschen leben lassen.

Natürlich hinkt der Vergleich wie alle Vergleiche hinken, aber man kann auch auf dieses Geschenk, nicht von Tante Erna oder Onkel Paul, sondern von Gott, auf dreierlei Weise reagieren:

  1. Man nimmt es zur Kenntnis – aha, Gott hat seinen Sohn gesandt. Feine Sache. Hat aber nichts mit meinem Leben und mir zu tun.
  2. Man nimmt das Geschenk an, freut sich daran, dass Jesus Mensch geworden ist und legt diese Erkenntnis dann gedanklich beiseite, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
  3. Oder man macht sich mit dem Geschenk vertraut, lernt Jesus ein wenig kennen (was seine Zeit dauert und auch nicht so ganz einfach gelingt). Aber dadurch wird Jesus zu unserer Hilfe und Freude, zu unserem Begleiter im Alltag.

Ich wünsche meinen geschätzten Blogbesuchern, dass Gottes Geschenk ihnen wieder neu oder zum ersten Mal bewusst und wertvoll wird. Dann wird es nämlich möglich, sich tatsächlich über Weihnachten als Erinnerung an die Geburt Jesu zu freuen, völlig losgelöst von mehr oder weniger kitschigen Liedern, pausbäckigen Engeln oder rot gekleideten weißbärtigen, dicken Männern, die alle behaupten, der Weihnachtsmann zu sein, den es – die Kinder lesen bitte diesen Satz nicht – ja gar nicht gibt.

»Freuet euch« – das wird auf einmal ganz leicht, wenn wir Gottes Geschenk der Menschwerdung in unseren Alltag hineinnehmen, und diese Freude ist dann sogar unabhängig von irdischen Geschenken unter dem Tannenbaum.

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P.S.: Bild von pngimg.

Mittwoch, 30. November 2016

#LOVEmber2016 30–November war…

Man soll, das weiß der Volksmund ja seit langem, den Tag nicht vor dem Abend loben. Genauso sollte man, behaupte ich, den Monat nicht vor dem Ultimo be- oder verurteilen. Daher schreibe ich diesen Beitrag wirklich erst am Ende des Monats, zu dessen Ehrenrettung die dreißigtägige Blogaktion dienen sollte.

Und wie war er nun, der November? So und so.

Er brachte traurige Nachrichten ins Haus. Leonard Cohen siedelte aus dem Diesseits ins Jenseits über. Dann Leon Russel und kurz darauf Mose Allison. Drei große Musiker, deren Musik ich sehr schätze, Leonard Cohen allerdings ist der Größte unter ihnen.

Er brachte aber auch Erfreuliches, nämlich einen unerwarteten großen Auftrag von einem neuen Kunden, der zwar zeitaufwendig zu bearbeiten war, aber zu einem fairen Honorar, mit dem wir nicht nur den Verlust ausgleichen konnten, den uns eine betrügerische Reparaturwerkstatt beschert hatte, sondern noch dazu eine Familie beschenken und ihr zu einer wie wir hörten glücklichen Familienfeier verhelfen konnten.

Ich freue mich, dass ich die Herausforderung der Vorgärtnerin angenommen habe, mich an der Ode an den vernachlässigten Monat zu beteiligen, da es eine sehr gute Übung war, zu vorgegebenen Themen jeweils einen kurzen Beitrag zu verfassen, und das dreißig mal. Ich verfasse als Autor und Ghostwriter auch Werbe- oder andere Sachtexte für allerlei Auftraggeber – da bekommt man jeweils ein Thema oder eine Aufgabe vor die Nase gesetzt und muss dann soundsoviel Worte darüber verfassen. Insofern war die Blogaktion eine prima Übung für mich. Danke, geschätzte Vorgärtnerin!

Die körperliche Ertüchtigung kam natürlich nicht zu kurz. Ich bin im November 2016 in 663 Minuten ganz genau 101,15 Kilometer gelaufen und habe dabei 10.531 Kilokalorien verbrannt. Das behauptet jedenfalls mein elektronischer Sportbegleiter.

DSC03739Der November war … eben ein typischer November. Manchmal nass, meist trocken, manchmal recht kalt, aber es gab auch die sonnigen, wenngleich kurzen Tage. Alles in allem bin ich nicht unzufrieden mit dem Monat.

Es kommt, wie so oft im Leben, darauf an, was man aus den Tagen und Stunden macht. »Natürlich hätte ich mit dem Auto fahren können. Aber ich wollte nicht.«, schloss die bereits erwähnte Vorgärtnerin ihren LOVEmber-Beitrag »Die Zahl des Tages«. Genau das ist es, was den Unterschied zwischen einem langweiligen und einem interessanten Ausflug bewirken kann.

Na denn, liebe Blogbesucher, auf in den Dezember.

So.

P.S.: Das wunderschöne Novemberfoto der frostbestäubten Hagebutten hat die beste aller Ehefrauen aufgenommen.

Dienstag, 29. November 2016

LOVEmber2016 29–die Zahl des Tages.

Die Zahl des Tages lautet die Aufgabe der Vorgärtnerin anlässlich der Ode an den vernachlässigten Monat heute. Um mit dem neutestamentlichen Apostel Paulus zu sprechen, falls der Herr Luther dessen Episteln zutreffend übersetzt haben sollte, lautet meine erste Reaktion: Was wollen wir nun hierzu sagen?

29Ist die 29 die Zahl des Tages? Immerhin bezeichnet sie ja das Datum. Oder verbirgt sich hinter der Aufgabenstellung ein listiger Hintersinn, der sich mir nicht unverzüglich erschließen will?

Es könnte ja sein, dass die Zahl des Tages in Wirklichkeit errechnet werden muss. Zum Beispiel 29 + 11 + 2016. Dann wären wir bei der 2056 angelangt.

Doch wenn die erste Vermutung richtig sein sollte und die Zahl des Tages 29 lautet, was wollen wir dann dazu sagen?

29 anno Domini war laut Wikipedia nicht viel los, im November schon gar nicht. Immerhin erfahren wir:

    • Am 24. November kam es zu einer unter anderem auch in Judäa wahrnehmbaren Sonnenfinsternis.

Aha.

Wäre die Zahl des Tages die 27, könnte man an den fatalen Club 27 denken, dem Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain angehören … aber die 27 ist ja keine 29. Es fehlen ihr vier Halbe oder acht Viertel.

Apropos Musik: Ich wüsste nicht, dass irgend ein Künstler ein Lied komponiert hätte, in dem die 29 eine Rolle spielt. Weder war Sweet Little 29 ein Hit von Chuck Berry, noch hat Bob Dylan bisher den Highway 29 besungen. Immerhin hat Robert Plant (genau, der von Led Zeppelin) mal einen Song mit dem Namen 29 Palms ersonnen und veröffentlicht, aber den wollte kaum jemand hören.

Wenn man in die Sammlung der biblischen Psalmen schaut, findet man bei der 29 recht merkwürdig anmutende Sätze:

Die Stimme des HERRN erregt die Hinden Hirschkühe und entblößt die Wälder ... der HERR sitzt, eine Sintflut anzurichten; große Flut …der HERR zerbricht die Zedern im Libanon und macht sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie ein junges Einhorn …

Äh, ja. Na ja. So hat Martin Luther das jedenfalls übersetzt. Ob der Reformator noch an Einhörner glaubte? Das wäre doch mal ein Thema für das anstehende Lutherjahr.

Interessiert es vielleicht irgendjemanden, dass die kleinste Primzahl, die die Summe dreier aufeinanderfolgender Quadratzahlen ist, ausgerechnet die 29 ist? Ich habe es ausgerechnet. Wer nachrechnen will: Zwei hoch zwei plus drei hoch zwei plus vier hoch zwei ist nämlich 29.

Nun denn, ich sehe schon, dass mir zur Zahl des Tages nicht viel einfallen will, was sensationell anmuten könnte. Daher belasse ich es dabei und wünsche allerseits einen ansprechenden 29. November 2016.

So.

Montag, 28. November 2016

#LOVEmber2016 28–mein/e Mitbewohner/in/innen

Solche Sprachverhunzungen wie sie den beiden Worten mein und Mitbewohner in der Überschrift angetan wurden, kann ich absolut nicht leiden. Nie und nimmer würde ich so etwas schreiben. Bei mir hieße es, wenn es so umständlich sein muss, damit sich keine und keiner ausgeschlossen fühlt, bestenfalls: Mein Mitbewohner oder meine Mitbewohnerin beziehungsweise meine Mitbewohnerinnen oder meine Mitbewohner.

Das ist zwar deutlich länger als die Grauenhaftigkeit in der Überschrift, aber dafür eben auch richtig. So. Das musste ja mal am Aufgabenzettel für diese Blogaktion bemängelt werden; nun aber ist’s genug geschimpft.

Meinen Mitbewohner kennen viele Blogbesucher. Er heißt Max und sieht an einem Novembermorgen, wenn der Frost noch das abgeerntete Maisfeld mit Raureif schmückt, so aus:

Max 

Fotografiert hat ihn in diesem Fall die beste aller Ehefrauen vor ein paar Tagen beim morgendlichen Spaziergang. Es ist also ein echtes Novemberbild.

So.

Sonntag, 27. November 2016

#LOVEmber2016 27–blau

Blau, einfach nur blau hat die Vorgärtnerin auf den Aufgabenzettel für den heutigen Tag der Aktion Ode an den vernachlässigten Monat geschrieben.

Nein, ich werde nichts über den blauen Novemberhimmel schreiben, auch keinen blauen Pullover hervorholen oder gar blaue Nahrungsmittel vorstellen. Ich nehme das Blau zum Anlass, auf eines meiner liebsten Jazz Alben hinzuweisen.

WP_20161126_08_39_33_Pro

Man könnte »Kind of Blue« auf verschiedene Weise verdeutschen, am besten scheint mir aber »irgendwie melancholisch« zu passen. Wer die Musik kennt (oder endlich kennen lernt, es lohnt sich!), wird das nachvollziehen können.

Da ist dann allerdings kein Blau mehr in der deutschen Übersetzung. Macht ja nichts. Wir nehmen die Langspielplatte einfach aus der Hülle und siehe da:

WP_20161126_08_39_53_Pro

So.

P.S.: Wer das Album kennenlernen möchte, kann nebenan bei Amazon die LP oder die CD finden. Ob die dann auch blau sind wie meine Sonderauflage, sei dahingestellt.

Samstag, 26. November 2016

#LOVEmber2016 26–sauer

lemon

Novemberzitrone. Frisch aufgeschnitten.

So.

Freitag, 25. November 2016

#LOVEmber2016 25–Linien

linien

Linien, so das Thema für den heutigen Beitrag anlässlich der Ode an den vernachlässigten Monat, Linien malte ein Flugzeug gestern an den Himmel, als ich mit der besten aller Ehefrauen einen vorabendlichen entspannten Lauf (knapp 8 Kilometer in etwas über 50 Minuten) absolvierten.

Über Linien könnte man trefflich philosophieren, wenn die Zeit es zuließe. Ich aber habe eine Linie zu beachten, die für den 25. November gezogen wurde: Deadline für die Abgabe eines umfangreichen Projektes. Daher überlasse ich alle weiteren Gedanken und Überlegungen meinen geschätzten Blogbesuchern und arbeite jetzt weiter.

So.

Donnerstag, 24. November 2016

#LOVEmber2016–24–Mein Lieblingswort

Ach, ich kann mich nicht entscheiden,
mag viele Wörter gerne leiden.
Hab keinen Liebling unter ihnen,
kann also nicht mit Antwort dienen.

Caboodle kommt mir lustig vor
genauso aber auch Hochflor.
Ich sage gerne sintemal
und schrieb schon manches Mal aschfahl.

September ist ein schönes Wort,
doch gut klingt auch noch Nord-Nord-Mord.
Der Tatort hat’s mir angetan,
den schau ich jeden Sonntag an.

Nun gut, so sei’s dabei belassen,
was soll ich hier noch weiter quasseln.
Ich hab’ nun mal kein Lieblingswort.
Ich mag sie alle. Long und short.

wortsalat

So.

Mittwoch, 23. November 2016

#LOVEmber2016 23–…hat im November Geburtstag

Nicht nur Hinz, sondern auch Kunz könnte im November Geburtstag haben. Ich kann nicht jede und jeden kennen. Aus dem Freundes- und Bekanntenkreis fallen mir einige ein, aber ob die ihre Namen hier entdecken möchten? Man weiß es nicht.

Also schauen wir mal, wen es da unter den Prominenten gibt. Die können sich nicht so leicht wehren, schon gar nicht, wenn sie nicht mehr unter uns weilen. Wie zum Beispiel leider dieser Herr, der am 27. November 1942 geboren wurde:

jimi

Der trug genauso gerne wie ich einen Hut, konnte aber viel besser Gitarre spielen. Seine Schallplatten höre ich immer noch mit Genuss. Einige Alben besitze ich auch als CDs und höre sie nicht weniger gern. Analog hin, digital her – der leider viel zu früh verstorbene Jimi Hendrix war ein ganz großartiger Künstler.

Kopftuch statt Hut bevorzugt jener Herr, der hier Seite an Seite mit Bruce Springsteen abgelichtet wurde:

 steven

Der Kopftuchträger kam am 22. November 1950 zur Welt und spielt noch heute Gitarre. Mit besagtem Herrn Springsteen, aber nicht nur an dessen Seite. Ich habe ihn im Jahre 1982 zum ersten Mal bewusst gehört, da spielte er unter der Firmierung »Little Steven and the Disciples of Soul« in der elften Rockpalast-Nacht. Von wegen »little«! Steven van Zandt ist ein hervorragender Gitarrist – ob das am Novembergeburtstag liegen mag?

Ansonsten fällt mir noch Tina Turner ein, geboren als Anna Mae Bullock am 26. November 1939. Die kann aber nicht Gitarre spielen. Sie ist inzwischen Schweizerin. Ob sie mittlerweile auch jodeln gelernt hat, weiß ich nicht.

tina

So.

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Ach ja,. P.S.: Die Fotos stammen allesamt von WikiCommons und sind gemeinfrei.

Dienstag, 22. November 2016

#LOVEmber2016 22–wo ich gerade stehe

Wo ich gerade stehe? Ich stehe nicht. Während ich diesen Text schreibe, sitze ich am Schreibtisch. Wenn der Beitrag auf dem Blog erscheint, liege ich – hoffentlich tief und erholsam schlafend – im Bett. Das wird nämlich am 22. November 2016 um 02:02 Uhr geschehen.

Ich kann also bestenfalls, um dem gestellten Thema der Vorgärtnerin zur Blogaktion Ode an den vernachlässigten Monat halbwegs gerecht zu werden, nachschauen, wo ich (dem Datum der Fotografie zufolge) am 22. November eines zurückliegenden Jahres stand.

Gesagt – getan. Hier ist ein Ergebnis:

kleinstadt

Ich stand in einer westfälischen Kleinstadt fotografierend in der Fußgängerzone.

So.

Montag, 21. November 2016

#LOVEmber2016 21–mein schönstes Novemberbild

Na da bin ich ja nun ziemlich ratlos angesichts des Themas, das die Vorgärtnerin im Rahmen der Blogaktion Ode an den vernachlässigten Monat für den heutigen Tag vorgegeben hat. Mein schönstes Novemberbild … gibt es das überhaupt?

Es existieren zahlreiche in diversen Novembern entstandene Fotografien, die mir sehr gut gefallen. Mal habe ich die Aufnahmen gemacht, mal die beste aller Ehefrauen, mal andere Personen. Und natürlich malen Menschen auch Bilder in Novembern. Ich nicht, aber andere, und da sind schöne dabei. Mein schönstes Novemberbild muss ja nicht von mir selbst stammen, oder? So wie mein Lieblingsbuch auch nicht aus der eigenen Feder stammt. Und meine Lieblingsschallplatte habe ich nicht selbst aufgenommen.

Falls aber das mein doch so gemeint sein sollte, dass es um ein selbst angefertigtes Bild, um die Urheberschaft geht, dann bin ich immer noch ratlos, welches mein schönstes sein soll. Dem einen seine Eule ist ja bekanntlich des anderen Nachtigall. Also präsentiere ich kurzerhand ein Foto, das ich deshalb besonders schön finde, weil es die beste aller Ehefrauen zeigt, wie sie im November 2014 die Bilder einer Ausstellung betrachtet.

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Mehr Novemberbilder aus der Serie gibt es hier: [Novembersonntag]. Zehn weitere Bilder aus dem nämlichen November werden hier ausgestellt: [Lichtgrenze]. Und wer Novemberwälder mag, kann auch noch in ein Album vom November 2016 hineinschauen: [Sperrgebiet]

So.

Sonntag, 20. November 2016

#LOVEmber2016 20–Ewigkeit

Ewigkeit … kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe es redlich versucht. Immer wieder. Aber es will mir nicht gelingen.

»Ich warte schon eine Ewigkeit«, mag jemand am Nachbartisch im Restaurant sagen, mit vorwurfsvollem Ton natürlich, wenn endlich die Person erscheint, mit der eine Verabredung getroffen war. Die Antwort könnte lauten: »Ich musste ewig auf ein Taxi warten.«

Aber das hat ja mit Ewigkeit, wenn man darunter Zeitlosigkeit oder Grenzenlosigkeit der Zeit versteht, nichts zu tun. Eine Zeit, die einfach kein Ende haben wird – das ist mir unvorstellbar. Womit soll man diese Zeit ausfüllen? Gibt es immer wieder Neues zu entdecken? Oder wird Gewohntes uns auf wundersame Weise immer wieder neu werden?

Das Leben ist Ewiges und Zeitliches zugleich; das Ewige ist sein Wesen, das Zeitliche seine Form oder Bildung, hat der Philosoph Friedrich Ast versucht, eine gedankliche Brücke zu bauen. Das kluge Zitat öffnet mehr Fragen, als dass ich Antworten erkennen könnte.

Wie gesagt, ich vermag es nicht, eine grenzenlose Ausdehnung der Zeit mit meinem Verstand zu erfassen. Ich kann mir Ewigkeit nicht vorstellen.

Ich werde aber niemals sagen, dass es keine Ewigkeit gibt. Dass ich mir etwas nicht vorstellen kann heißt ja nicht, dass es nicht existiert. Ich kann mir so manches nicht vorstellen oder erklären. Dennoch rechne ich damit, hoffe oder baue sogar darauf.

sdHand aufs Herz, liebe Blogbesucher: Können Sie genau erklären und sich vorstellen, wie Zigtausende Seiten von Text, mehr als die meisten von uns im Bücherregal stehen haben, auf eine kleine Chipkarte passen? Das Ding ist ein paar Millimeter dick und nicht größer als eine hundsgemeine Briefmarke. Mir ist die Physik, die dahinter steckt, die Logik der Nullen und Einsen, unbegreiflich. Dennoch glaube ich an die Fähigkeit eines solchen Chips, sonst hätte ich ihn nicht gekauft. Und ich würde meine Texte nicht am PC, sondern auf Papier schreiben.

So geht es mir mit der Ewigkeit. Ich kann sie nicht begreifen, aber das ändert nichts daran, dass ich darauf baue eines Tages dort anzukommen und dann vermutlich auch zu verstehen. Falls das dann noch eine Rolle spielt.

So.

Samstag, 19. November 2016

#LOVEmber2016 19–fängt an mit N

Na das ist ja einfach, das Thema. Mit N fängt natürlich der November an, dem diese dreißigtägige Ode an den vernachlässigten Monat gilt.Mit Nngt auch die Neunzehn an, das heutige Tagesdatum. Es sei denn, man schreibt das heutige Datum in römischen Ziffern nieder, dann haben wir diesen Buchstabensalat:

XIX. XI. MMXVI

Da fängt dann gar nichts mit N an, es ist noch nicht einmal ein N enthalten. Deshalb lassen wir das lieber und schauen einmal nach, was sich mit dem N so alles erzählen lässt:

NNorbert, naseweiser Narr niedrigsten Niveaus, nervt nachhaltig: »Nein, nein, nein, nein, nein! Nicht nochmal Nudeln!«

Naomi, nervenstarke nigerianische Nanny, näselt nonchalant: »Nobbilein, Novembernudeln nähren nachhaltig!«

Norbert negiert nägelkauend Naomis Neuigkeiten. »Nougatschokolade, Nutella, Nussplätzchen!«

»Nein, nicht naschen! Noch nicht Nachtischzeit! Nährstoffreiche Nachmittagsmahlzeiten nützen Nobbileinchen!«

Norberts nichtmanikürter Nagel nestelt nabelwärts, naserümpfend nimmt Naomi nun ‘nen niegelnagelneuen nassen neunzehnkilogrammschweren Nordhammer.

»Nichtsnutziges Norbertmiststück! Nun naht nichtendende Nacht!«

Norbert nimmt Nudeln. Naomi nickt.

Nasiehste.

So.

Freitag, 18. November 2016

#LOVEmber2016 18–Fundstück von heute

Man findet ja dieses und jenes, wenn man aufmerksam ist. Und wenn man ein geschultes Auge hat. Und wenn man an der geeigneten Stelle unterwegs ist. Denn wo nichts verborgen ist, wo nichts verloren wurde, kann auch nichts gefunden werden. Oder doch?

Kürzlich wurde in der Sendung Weltspiegel von Schatztauchern berichtet, die davon leben, dass sie aus dem Chao Phraya, dem Fluss der mitten durch die Millionenstadt Bangkok fließt, herausholen, was verloren wurde. Das ist nicht ungefährlich und der Ertrag reicht gerade mal so für ein Leben in Armut aber ohne Hunger. Es sei denn, jemandem gelingt ein ganz großartiger Fund, aber das kommt selten vor.

Das sind Fundstücke, nach denen gezielt gesucht wird. Aber es gibt ja auch die zufälligen Entdeckungen. Beim Spaziergang, während des Einkaufsbummels, im Urlaub oder am Arbeitsplatz. Vor allem, wenn man Geologe ist. Dann findet man, um auf den ersten Absatz dieser wissenschaftlichen Abhandlung zurückzukommen, auch dort etwas, wo nichts verloren wurde. Nämlich in Grabkammern beerdigte Beigaben zum Leichnam oder in Gesteinsschichten steingeworde Versteinerungen.

Nun heißt ja das Thema, das die Vorgärtnerin für den heutigen Tag auf dem Aufgabenzettel für die Blogaktion Ode an den vernachlässigten Monat notiert hat, Fundstück von heute. Also muss ich mich, um den Regeln gemäß zu schreiben und eine Ode anzustimmen, die dem November Ehre macht, fragen: Was habe ich heute, am Freitag, dem 18. November, gefunden?

Und siehe da, tatsächlich fanden die beste aller Ehefrauen und ich heute (vor sieben Jahren in Bad Sassendorf) zwei Fundstrücke, nämlich wunderbaren Lesestoff in einer antiquarischen Buchhandlung:

books

Wie kostbar ein Buch auch und gerade im November sein kann, habe ich ja neulich schon angemerkt.

So.

Donnerstag, 17. November 2016

#LOVEmber2016 17–Lieblingsbäume

Für den siebzehnten Tag der Ode an den vernachlässigten Monat hat die Initiatorin der Aktion auf den Aufgabenzettel Lieblingsbäume geschrieben.

Gut, dass sie den Plural gewählt hat. Denn so ganz entscheiden kann ich mich auch nach nunmehr 61 Lebensjahren nicht. Ist mein Lieblingsbaum die Espe, die Linde oder die Birke?

Dass hin und wieder jemand zittert wie Espenlaub ist dem Volksmund seit langem bekannt. Ich hörte die Floskel als Kind zum ersten mal, als ich mit hohem Fieber darniederlag, wie es Kinder nun mal gelegentlich zu tun pflegen. Meine Mutter deckte mich mit einer Extradecke aus dem Wohnzimmer zu und meinte: »Du zitterst ja wie Espenlaub.«

Als es mir einige Tage später wieder besser ging, wollte ich natürlich wissen, wie Espenlaub aussieht, vor allem dann, wenn es zittert. Meine Mutter machte einen Spaziergang mit mir zum Branitzer Platz, wo eine prächtige Espe stand, und ich sah und staunte.

espe

So sieht das Espenlaub jetzt im November aus. Es zittert nicht mehr im Wind, sondern es wartet darauf, zu vermulchen oder weggekehrt zu werden.

Nick Cave besingt in dem großartigen Lied There she goes, my beautiful world unter anderem meinen zweiten Lieblingsbaum: The elm, the ash and the linden tree, the dark and deep, enchanted sea…

Schon als Kind liebte ich den süßen Duft der Lindenblüten und fand es lustig, wie klebrig die Straßen und Wege unter den Linden werden konnten. Auch die Linde färbt sich im November der Jahreszeit gemäß ein:

linde

Und dann ist da noch die Birke, vielleicht von den dreien doch mein allerliebster Lieblingsbaum. Schon die Germanen und Slaven schätzten die Birke besonders, was sich noch heute im Brauchtum des Maibaumes widerspiegelt. Ihr weißer Stamm, ihr fröhliches Laub, ihre mythologische Verflechtung … als Kind war ich fasziniert von Sagen und Märchen, in denen ein Birkenwäldchen oder ein Birkenhain für das unerforschlich-übernatürliche standen. Ich war mir auch sicher, Elfen nur in einem Birkenhain treffen zu können.

Noch heute freue ich mich, dass einer unserer bevorzugten Spazier- und Dauerlaufwege durch ein Birkenwäldchen führt:

birke

Elfen habe ich dort allerdings bisher nicht getroffen.

So.

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PS.: Ehre wem Ehre gebührt: Das Foto vom Espenlaub stammt von WikiCommons, der Fotograf ist ein gewisser »boehringer fiedrich«. Die herbstliche Linde hat »Daderot« ebenfalls für WikiCommons fotografiert. Das dritte Foto ist ein eigenes aus dem November 2016 von besagtem Jogging- und Spazierweg.

Mittwoch, 16. November 2016

LOVEmber2016 16–meine Küche

Es gibt Küchen, denen sieht man an, dass sie Zigtausende von Euros gekostet haben – und dass niemand willens oder in der Lage ist, in ihnen Mahlzeiten zuzubereiten. Statt dessen werden Schnellgerichte aufgetaut oder Mikrowellenessen heißgemacht.

Meine Küche (das ist das für heute von der Vorgärtnerin angesagte Thema der Blogaktion Ode an den vernachlässigten Monat, kurz #LOVEmber) ist unsere Küche. Die beste aller Ehefrauen und meine Wenigkeit kochen und backen und brutzeln und dampfgaren nämlich beide gerne. Unserer Küche sieht man daher an, dass sie gemäß ihrem Bestimmungszweck benutzt wird. Täglich. Mehrmals täglich.

Zehn Bilder aus unserer Küche kann man nebenan bei Tumblr besichtigen: [Küche]. Wie man leicht sieht, sieht man wenig Küche und viel von dem, was in ihr zubereitet wird.

Ein Beispiel in Form eines Rezeptes hatte ich ja neulich unter der #LOVEmber-Überschrift was mich satt macht den geschätzten Blogbesuchern bereits geschenkt. Damit das für heute vorgegebene Thema nicht völlig verfehlt wird, füge ich noch eine aktuelle Teilansicht (aus dem November!) unserer Küche hinzu:

küche

So.

Dienstag, 15. November 2016

#LOVEmber2016 15–Mittag

Die Ode an den vernachlässigten Monat steht heute unter der ergreifenden Überschrift Mittag. Was wollen wir nun hierzu sagen? Wir wissen ja alle:

Der Mittag ist der Zeitpunkt des Durchgangs der Sonnenmitte durch den Meridian eines Standorts auf der Erde. In diesem Moment erreicht die Sonne ihren Tageshöchststand (in der Nautik „Mittagshöhe“ genannt) und steht dem Zenit am nächsten. Je nach Jahreszeit und geografischer Länge des Standorts kann dies zwischen etwa 11:15 und 12:45 Uhr (bei Sommerzeit zwischen 12:15 und 13:45 h) sein.*

Doch wie kann dieses Wissen dem November dazu verhelfen, weniger vernachlässigt zu sein als bisher? Das ist ja schließlich das Ziel dieser Blogaktion, die dankenswerter Weise von der Vorgärtnerin angestoßen wurde.

Ich weiß es nicht.

  • Der November hat dreißig Tage, also dreißig Mal Mittag. Aber das hat der Juni auch. Und der April. Und mein Geburtsmonat. Und noch ein paar andere.
  • Der Mittag im November liegt jeweils zwischen 11:15 und 12:45 Uhr statt zwischen 12:15 und 13:45 Uhr. Aber dafür kann der November nichts, denn die dämliche Sommerzeit ist ein Überbleibsel der sogenannten Ölkrise, das wir einfach nicht loswerden, egal, welche Partei wir wählen.
  • Der Mittag ist im November mal sonnig, mal trüb. Es kann regnen oder auch nicht. Zeichnet das den November irgendwie aus? Nö.

Nun denn. Um es mit dem unvergessenen Marcel Reich-Ranicki zu sagen, sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.

15

So.

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*Das geballte Mittagswissen stammt aus dieser Quelle: [Quelle]

Montag, 14. November 2016

#LOVEmber2016 14–eines Tages, wenn ich groß bin …

Kann man mit diesem Thema, eines Tages, wenn ich groß bin, eine Ode an den vernachlässigten Monat November anstimmen? Wenn ja, dann wie? In Moll oder in Dur? Mit Bildern oder Worten oder Tönen?

Mehrmals habe ich heute gedacht, ich hätte bei der Zusammenstellung des Aufgabenzettels mal mehr nachdenken sollen…

schrieb die Vorgärtnerin kürzlich, als es ihr schwer fiel, zum selbst gestellten Thema den passenden Beitrag entstehen zu lassen. Und nun haben wir, nein, nun habe ich den Schlamassel, dass ich mich – Übung macht den Meister! – an die vorgegebenen Themen zu halten gedenke, da ich mich der #LOVEmber-Aktion nun einmal widme. Das Thema heute lautet eines Tages, wenn ich groß bin. Und die Aktion dreht sich um den November.

Also lasse ich mir einfach eine Geschichte einfallen. Bittesehr:

AnnaAnna hat im November Geburtstag. Jedes Jahr. Immer der gleiche Jahrestag und ein hoffentlich noch lange währendes Leben lang keine Aussicht auf Änderung. Sie kann die Zunge in die linke Backe pressen, so lange sie will. Es ändert sich nichts. Am 14. November, immer und immer wieder, jährt sich der Tag ihrer Menschwerdung. Heute ist es wieder so weit. Anna hat Geburtstag.

Als sie in die Schule kam, wurde ihr die Plage, mit der sie behaftet war, so richtig bewusst. Alle Mädchen, mit denen sie sich anfreundete, feierten Wasserschlachten und Grillvergnügen in ihren Gärten anlässlich ihrer Geburtstage, weil die nämlich in den warmen Monaten des Jahres lagen. Alle außer Schantall, aber die hatte im Januar Geburtstag und da gab es immer ein tolles Rodel- und Schneeballfest. Anna verspürte schon nach vier Schuljahren keine Lust mehr, überhaupt Geburtstag zu feiern.

Und heute sollte es wieder so weit sein. »Eines Tages, wenn ich groß bin«, verkündet sie am Morgen des 14. November 2016 ihren Eltern, »werde ich meinen Geburtstag in den Juli verlegen. Bis dahin fällt er aus.«

Daher wird Anna weder heute, noch nächstes Jahr am 14. November ihren Geburtstag feiern. Auch nicht 2019. Eines Tages, wenn sie groß ist, wird sie dann einen Julitag aussuchen und ihre Geburtsurkunde entsprechend ändern. Mit der heutigen Computertechnik ist das schon kein Problem mehr, und bis Anna groß ist wird es um so leichter sein. Bis dahin müssen wir wohl mit unseren Gratulationen und guten Wünschen warten.

So.

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P.S.: Ob das abgelichtete Kind Anna heißt weiß ich genauso wenig wie ich den Geburtstag der jungen Dame kenne. Sie kam mir rein zufällig vor die Linse.

Sonntag, 13. November 2016

#LOVEmber2016 13–Die Schönheit des Vergänglichen

Die Schönheit des Vergänglichen lautet die Aufgabe der Aktion Ode an den vernachlässigten Monat für das heutige Datum. Das hätte mich nun beinahe veranlasst, mich der Schönheit von Dingen zuzuwenden, die bereits vergangen sind. Zum Beispiel hätte ich Bilder wie dieses von den Beelitzer Heilstätten heraussuchen können:

1

Es zeigt eindrucksvoll, wie schön es aussehen kann, denn die Natur erobert, was der Mensch ver- und hinterlassen hat – was für den Menschen vergangen ist.

Doch das Vergängliche ist ja nicht das Vergangene. Vergänglich ist vielmehr so gut wie alles, was wir sind, haben, wollen, besitzen, bewundern, verachten … und vergänglich sind wir auch selbst. Jeder von uns. Zumindest was unser Dasein auf diesem Planeten betrifft.

Daher richte ich nunmehr den Blick (und den der geschätzten Blogbesucher) nicht auf Verfallenes oder Verfallendes, sondern auf Schönheit an und für sich, die der November gestern meinem Auge und meiner Kamera dargeboten hat.

Schön finde ich zum Beispiel den Schein der Gaslaternen, die es in unserem Wohnviertel noch gibt. Auch die Laternen selbst finde ich schön, im Gegensatz zu den meisten elektrischen Variationen, die Berlin so zu bieten hat.

2

Soviel Schönheit ich in dieser bewährten Straßenbeleuchtung auch sehe – ihre Tage sind gezählt. Irgendwann wird ein energiesparendes Beleuchtungssystem zum Einsatz kommen – oder das Ende der Welt sorgt dafür, dass die Laternen nicht mehr leuchten.

Schön ist es für mich auch jedes Mal, ein ungelesenes Buch zu öffnen und in die Welt einzutauchen, die der Autor dort für mich vorbereitet hat. Ich weiß noch nicht, mit wem er mich bekannt machen wird, wohin er mich entführen und mit welchen Schicksalen er mich konfrontieren möchte. Aber es ist jedes Mal schön, sich darauf einzulassen.

3

Ich atme den Duft des neuen Buches ein, freue mich, wenn es ein Lesebändchen mitbringt und vom Verlag liebevoll gestaltet und sorgsam hergestellt wurde. Doch ich weiß von vorne herein, dass die Schönheit der Lektüre ein Ende haben wird, dass irgendwann die letzte Seite gelesen ist. Dann wandert das Buch ins Regal. Wenn ich es eines Tages heraushole, um es erneut zu lesen, ist das zwar wiederum unterhaltsam, aber nicht mit der Schönheit des ersten Lesens vergleichbar.

Viele Augenblicke in unserem Leben sind voller Schönheit. Und alle sind vergänglich. Wir versuchen, mit Fotografien, Geschichten, Tondokumenten oder Gemälden die Erinnerung daran festzuhalten, können dem Gefühl des Augenblicks oft auch erneut ein wenig nachspüren, aber der Moment selbst ist vergangen und kehrt nicht wieder.

Der November, in dem vieles in der Natur zu sterben scheint (im Frühling zaubert sie dann wie aus dem Nichts wieder hervor, was tot zu sein schien), kann uns daran erinnern und dazu veranlassen, jeden Augenblick, jede Stunde, jeden Tag unseres Lebens so bewusst wie möglich zu erleben und achtsam zu sein, damit wir all die Schönheit des Vergänglichen nicht verpassen.

So.

Samstag, 12. November 2016

#LOVEmber 12–Lieblingsfarbe

Um es gleich, ohne Umschweife, rundheraus und mit den Worten von Wikipedia zu sagen:

Grün ist der Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei der fast nur Wellenlängen zwischen 520 und 565 nm vorkommen.

Der Aufgabenzettel für die Aktion Ode an den vernachlässigten Monat November notiert für heute nur ein Wort: Lieblingsfarbe. Wäre meine Lieblingsfarbe braun, matschiggelb oder grauschwarz, würde das ganz leicht zum November passen – ihm jedoch andererseits nicht unbedingt zur Ehre gereichen. Im November vergeht viel Grün, das uns im Frühling und den Sommer über erfreut hat. Die Immergrünen bleiben grün, das können sie kaum ändern. Sie müssten schon des Todes sterben, um braun zu werden. Das will man ihnen ja nicht zumuten. Sie sind aber dessenthalben bei diesen Überlegungen zum Grün im November außer Konkurrenz.

Aber auch die Nichtimmergrünen können im November noch allerlei Schattierungen meiner Lieblingsfarbe aufweisen. Drei Bilder, die ich vor wenigen Tagen beim Spaziergang mit Max, dem treuen und liebenswerten vierbeinigen Gesellen, aufgenommen habe, sollen das veranschaulichen:

1

2

3

Wie man leicht sieht, ist meine Lieblingsfarbe also auch im November draußen auffindbar. Der Monat ist demzufolge hoch zu loben statt zu tadeln.

So.