Samstag, 29. Dezember 2007

Erbaulichkeiten

Eine Weihnachtsnachlese.

Klare, duraus auch zornige Worte zum Sieg des Kommerz über Christus in der amerikanischen Gesellschaft fand der CNN Jounrnalist Roland S. Martin:
Because of all the politically correct idiots, we are being encouraged to stop saying "Merry Christmas" for the more palatable "Happy Holidays." What the heck are "Seasons Greetings"? Can someone tell me what season we are greeting folks about? A Christmas tree? Oh, no! It's now a holiday tree. Any Christmas song that even remotely mentions Christ or has a religious undertone is being axed for being overtly religious.
Mehr von Roland S. Martin hier: CNN Commentary: You can't take Christ out of Christmas

Lars Broder Keil, Redakteur bei der WELT, gelang zu Weihnachten das von Roland S. Martin Gegeißelte: Ein Artikel, der zwar im ersten Satz behauptet, vom Weihnachtsfest und Heiligabend zu handeln, aber dann geht es um die Tanne, Goethe und Schiller, Mehdorn und Schell:

Einen Sündenfall anderer Art bescherte uns zu Weihnachten ein weiteres Menschenpaar: Es geht um die Bahn. Kindern, die sich so bockig verhalten wie die Tarifparteien, würde man mit einer Rute zur Bescherung drohen. Wie heißt es so schön in einem Weihnachtslied? „Süßer die Glocken nie klingen.“ Bei den älteren Herrschaften Mehdorn und Schell sind es eher die Schellen, die Narrenschellen. Liebe Leute, möchte man rufen: Habt Ihr denn noch alle Nadeln an der Tanne!

Hier der komplete Text: Mythos Tanne - Ein Weihnachtskommentar

Es funktioniert hierzulande wie dortzulande: Eine unbiblische Feier, die man über Jahrhunderte zum "christlichen Hochfest" beschworen und stilisiert hat, kann man nun feiern, ohne Christus zu nennen oder zu kennen.

Ist das nicht erbaulich, ist das nicht prima? Es bedeutet immerhin die Chance, dass die fromme Alibifunktion wegfällt, mit der sich mancher selbst in die Irre führt: "Ich war ja Weihnachten in der Kirche. Ich bin Christ."

Und, lieber Leser, mal ehrlich: Die Weihnachtsandachten / Christvespern / Heiligabendgottesdienste... - wird da denen das Evangelium gebracht, die Jesus nicht kennen? Das dürfte doch wohl die absolute Ausnahme sein. Solche Feiern sind nichts anderes als ein Faktor im Wohfühl-Kuschelclub-Frommsein, bei dem die böse Welt lieber draußen bleiben soll.

Dann doch lieber ein ehrliches, ohne christliches Mäntelchen gefeiertes Familienfest und Christus statt dessen an jedem Tag des Jahres nachfolgen und bezeugen. Das wäre ein möglicher guter Vorsatz für 2008...

Freitag, 28. Dezember 2007

Geschenke umtauschen....

Gestern berichtete die Berliner Abendschau (ein regionales TV-Programm) über die Umtauschwelle am ersten Geschäftstag nach Weihnachten. Falls meine Leser auch was Unbrauchbares zu liegen haben, empfehle ich das Unbrauchbare gegen dieses wunderbare, lehrreiche und emergente Geschenk zu tauschen:


P.S.: Gefunden bei Sacred Sandwich. Warum gibt es eigentlich keine deutschen Satireseiten wie diese? Oder kenne ich die bloß nicht?
P.P.S.: Angestiftet zum Besuch bei Sacred Sanwich wurde ich vom Storch, der hat da nämlich Zombies entdeckt...
P.P.P.S.: Don Ralfo spricht heute auf seinem Blog ein wahres Wort gelassen aus.
P.P.P.P.S.: Warum sollte ich mir bei der Fülle, die sich von P.S. bis P.P.P.S. auftut, heute selbst was ausdenken?

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Prophetie auf Bestellung?

Bestellung 1: Einige liebe Mitchristen haben mich gefragt, ob ich den »Shepherd's Rod« auch für 2008 übersetzt hätte. Nein, habe ich nicht. Inhaltlich war nichts dabei, was uns als Europäer speziell ansprechen würde, und für die Erkenntnis, dass der Mensch gut beraten ist, die Bibel zu lesen und sich des Evangeliums nicht zu schämen, bedarf es keiner »Prophetie«. Der Shepherd's Rod 2008 - das ist mein persönlicher Eindruck nach der Lektüre - ist aus der Not geschrieben, dem Erwartungsdruck des Publikums entgegen zu kommen und den Wahlkampf für die »richtigen« Kandidaten in den USA einzuläuten.

Bestellung 2: Es gibt einige »Prophetinnen« und »Propheten«, die regelmäßig nach Berlin kommen und dann in der Gemeinde, die wir besuchen, predigen. Anschließend »dienen sie prophetisch«, das heißt, sie picken sich aus der Besucherschar diesen und jene heraus und sagen öffentlich etwas über die Person, was vom Heiligen Geist inspiriert sein soll. Ich will nicht ausschließen, dass es gelegentlich auch tatsächlich so ist, aber vieles, was ich da über die Jahre gehört habe, ist Unsinn gewesen. Auch einige »allgemeine« Prophetien für die Gemeinde haben sich als Schall und Rauch erwiesen.

Bestellung 3: Ich bekam kürzlich eine Einladung:
“Releasing The Spirit of Prophesy”
Smiths Station, Alabama
Speakers: Pastor Steven Shelley, Randy DeMain & Paul Keith Davis
New Hope Revival Ministries, Pastor Steven L. Shelley
Ich fahre nicht nach Alabama und frage mich: Seit wann bestimmt der Veranstalter einer Konferenz, ob und wann der »Geist der Prophetie« (Offenbarung 19, 9-10) freigegeben und ausgegossen wird? Und warum ausgerechnet vom 6. bis 9. Februar in Alabama?

Das sind nur drei Beispiele für Prophetie auf Bestellung, bei denen ich das Fragezeichen hinter den geistlichen Begriff setze. Es gibt viele weitere Beispiele, wo auch namhafte Propheten und Prophetinnen ganz gehörig daneben lagen und liegen. Es ist zulässig, dass ein Prophet sich irrt, das ist ganz normal (1. Korinther 14, 29).*
Ich habe nichts dagegen, wenn Menschen positive Erwartungen haben. Ich habe auch nichts gegen Prophetie, gerne darf sie in einem Stadion zu Gehör gebracht werden. Aber ich dachte immer, dass Gott seinen Geist ausgießt, wann und wo er will.

Es wäre schön, wenn Propheten vermehrt darauf hinweisen würden, dass sie sich geirrt haben und wieder irren können. Viele, gerade im Glauben noch junge Christen nehmen nämlich jedes Wort aus gewissem Mund als Wort Gotes entgegen und werfen dann später den kompletten Glauben weg, wenn sich eine »Prophetie« als gewaltiger Humbug entpuppt.

*(Mehr darüber habe ich in der Serie Die Tage sind gezählt geschrieben, vor allem im Kapitel Weissage, was nicht eintrifft!)

Dienstag, 25. Dezember 2007

Kottan und Pinguin

Während Haso sich wegen des Tuxes auf den Frühling freut, genieße ich schon mal die ersten acht Folgen der wohl skurrilsten und anarchistischsten Krimi-Satire, die es gibt...


Mich deucht, die beste aller Ehefrauen hat sowohl bei Haso als auch bei mir den Nagel auf den Kopf getroffen. Womit nicht gesagt sein soll, dass Haso und ich uns eine Ehefrau teilen würden.

Montag, 24. Dezember 2007

Begriffsverwirrungen

Gestern war heute noch morgen.

Mein Enkel Niclas (genau, der auf dem Foto mit dem schwebenden Kind im Hintergrund) klärte mich gestern abend auf: "Morgen ist Weihnachten." Ich widersprach und erläuterte, dass zuerst Heiligabend käme, Weihnachten sei dann der Tag danach.

Begriffsverwirrungen überall: Jemand bittet um Nutella, obwohl auf dem Tisch lediglich Nuss-Nougat-Creme eines anderen Herstellers steht. "Reichst Du mir mal die Selters?" hörte ich gelegentlich und muss dann bedauernd verneinen, weil zwar Mineralwasser, aber eben nur aus anderer Quelle vorhanden ist. "Der Soundso hat sich einen Jeep gekauft", erzählte neulich ein Kollegin. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass es keineswegs ein Jeep war, sondern ein Geländefahrzeug aus japanischer Herstellung. Unlängst hörte ich im Kaufhaus eine Mutter ihrem etwa vierjährigen Kind sagen: "Schau mal, ein Knut." Zu sehen war ein Eisbär unbekannter Namensgebung, der für Winterkleidung werben sollte. Vermutlich erklärt diese Frau auch jeden Hund zum Wauwau...

Mancher hält mich für pingelig oder noch schlimmeres, wenn ich solche sprachlichen Fehlgriffe nicht unkommentiert durchgehehn lasse. Aber andererseits erinnern wir uns beim Christfest eben an Christus, und nicht an Sankt Nikolaus, Santa Claus oder irgendwelche kitschigen pausbäckigen dürftig bekleideten geflügelten Kleinkindfiguren, die man als Engel zu bezeichnen sich nicht scheut. Ein Engel, mit Verlaub, hat nichts mit diesen am Tannenzweig baumelnden Gestalten gemein. Und das scheint vielen Zeitgenossen schon unbekannt zu sein.

Meinen Lesern wünsche ich jedenfalls heute, da ja Weihnachten Heiligabend ist, von Herzen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest, bei dem die Erinnerung an den menschgewordenen Gottessohn nicht völlig im Geschenke- und Familientrubel untergeht.

Und morgen ist ja dann wirklich Weihnachten. Denn morgen ist heute schon gestern.

Sonntag, 23. Dezember 2007

A message from Stephen...

Wer auf meinem Blog die Mich-interessiert...-Liste beachtet, findet eine bunte Sammlung von Links, einer davon führt zur eher unspektakulären Webseite von Herrn King, dem ich unzählige Stunden unterhaltsamer, spannender und oft genug humorvoller Lektüre verdanke.

Herr King grüßt in diesen Tagen, wie so viele, zum Ausklang des Jahres:
I had a great year and, as always, it starts with the people who read the books and have been so kind to me over the last 30 or so years that I have been making up stories. It was especially nice to hear from you this year because I turned 60 and finally had to kill my teddy bear. Just joking about the teddy bear, but it's a little traumatic and you guys helped to ease the pain. I hope you will all have a happy holiday season whether you celebrate Christmas, Hanukah, Kwanza, or simply the imminent coming of Great Cthulhu. I hope that all of us will have a happy new year, that you will enjoy Duma Key, and that you vote for all the right candidates in November! Be well and be good to one another.
Gewiss feiere ich nicht das bevorstehende Kommen eines großen Cthulhu, bin auch kein Afro-Amerikaner, zu dem Kwanza passen würde und meines Wissens ohne jüdische Herkunft, also feiere ich nicht Hanukah. Sondern ich erinnere mich an das Kommen Christi, feiere folglich Christmas.
Und freue mich auf Duma Key, das leider erst am 22. Januar 2008 erhältlich sein wird.

Stephen hat also endlich seinen Teddy umgebracht. (Just joking? Yeah right!) Nun gut, anlässlich des 60sten ist das ja verzeihlich. Was mache ich, wenn ich in ein paar Jahren 60 werde? Einen Teddy besitze ich nicht mehr... - hat irgend jemand eine Idee?

Übrigens: Mir geht's wie Stephen:
I have the heart of a little boy. And I keep it in a jar beside my bed.

Samstag, 22. Dezember 2007

Hoffentlich ansteckend...

Das Medienmagazin "pro" berichtet:
"In Deutschland grassiert im Jahre des Herrn 2007 das Bibelfieber", heißt es im "Stern" Nr. 52. "Immer neue Sonderausgaben der Heiligen Schrift kommen auf den Markt, die Bibel gibt´s als dramatisierte Lesung mit Orchester, als Hörbuch, vertont als 'Musikbibel' und in weiteren Spezialvarianten."

...

Heute kann das Neue Testament auf zehn CDs als Hörbuch oder die Luther-Bibel im MP3-Format gehört werden. "Gottes Wort ist überall, wo es ein Abspielgerät gibt", heißt es im "Stern". Das gilt auch für das "Psalmenprojekt", bei dem Prominente wie Nina Ruge oder Xavier Naidoo ihre Lieblingspsalmen lesen, untermalt mit stimmungsvoller Musik. "Chillen mit dem Alten Testament" nenne das die zuständige PR-Agentur. Auch der bekannte Berliner Schauspieler Ben Becker begeistert derzeit mit einer Bühnenshow, bei der er, von Orchester und Band begleitet, das "Beste der Bibel" präsentiert.

In den vergangenen Jahren erschienen zahlreiche Sonderausgaben des Buchs der Bücher: Volksbibel, Immendorff-Bibel, Dürer-Holzbibel, Benedikt-Bibel, Goldbibel, Volxbibel, Musikbibel und eine Comic-Bibel namens "Whoosh". Insgesamt verkauften sich 500.000 Exemplare dieser Versionen. "Selbst das schnöde gedruckte Wort wird wieder feilgeboten, als wäre es eben erst erfunden worden", so der "Stern"
Bleibt zu hoffen, dass dieses heilsame Fieber ansteckend ist und dann die Bibel nicht nur gekauft, sondern auch gehört und gelesen wird.

Freitag, 21. Dezember 2007

Global Warming - der Beweis

Es stimmt mit der Erderwärmung. Hier der Beweis:


Gefunden bei hairlarious.

Gezählte Tage

Nachdem es gestern hier überwiegend fremdsprachlich zuging und heute zu etwas späterer Stunde ein Beitrag folgt, der einen unvermeidbaren kleinen englischen Textanteil beinhaltet, hier der Hinweis auf einige deutschsprachige Zeilen.

Meine Serie Die Tage sind gezählt ist jetzt vollständig wieder im Netz. Zur Historie: Unter dem Titel Zwischen den Zeiten hatte ich Ende 2006 begonnen, für Glaube.de über den gegenwärtigen Zustand der Gemeinde / Kirche Jesu Christi zu schreiben. Im Frühjahr 2007 war die Serie dann abgeschlossen und beim Umzug meiner Texte von der alten Webseite zur neuen Präsentationsform als Blog hatte ich die 16 Teile erst einmal herausgelassen, um sie leicht zu überarbeiten. Glaube.de war im Sommer zerschossen worden und entsteht mühsam in geänderter Form gerade neu, kein Mensch würde dort im Augenblick die Kapitel in geordneter Reihenfolge finden...

Wer längere Texte lesen mag / kann / will, findet also jetzt wieder die komplette Serie, einschließlich der seinerzeit kontrovers diskutierten Kapitel über die Räuberhöhle und die Mietlinge. Die Diskussionen, die es gab, sind durch die Änderungen bei Glaube.de verschwunden, aber jedermann und jedefrau darf auf meinem Blog für längere Sachen gerne seine Gedanken und Einwürfe hinterlassen, genau wie hier.

Wegen der besseren Übersicht hier die Übersicht:
So, im Lauf des Tages folgt heute noch der wissenschaftliche Beweis, dass die Sache mit der Erderwärmung...

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Post 175: Not up to writing s**t again!

Dies ist der 175ste Post (neudeutsch für Beitrag) auf diesem Blog (neudeutsch für Internet-Tagebuch). Das wird gefeiert mit einem feierlichen Versprechen: Zukünftig mehr up als s**t - obwohl ich nicht versprechen kann, dass dieser Blog zu 100% s**tless bleiben wird.

Ein Leser hat sich besorgt über die 54-fache Häufung eines vierbuchstabigen Wortes in einem kürzlichen Beitrag geäußert.So sah ich mich veranlasst, nachzuforschen, ob jene inkriminierte Vokabel denn wirklich the most functional word der Englischen Sprache sei. Und siehe da: Zum Vorschein kommt (neben einem dreibuchstabigen, vom Kommentator vorgeschlagenen) auch ein zweibuchstabiges Wort:

Now there is a two-letter word that perhaps has more meaning than any other two-letter word, and that is “UP”.

It’s easy to understand UP, meaning towards the sky or at the top of the list, but when we awake in the morning, why do we wake UP? At a meeting, why does a topic come UP? Why do we speak UP and why are the officers UP for election and why is it UP to the secretary to write UP a report?

We call UP our friends. And we use it to brighten UP a room, polish UP the silver, we warm UP the leftovers and clean UP the kitchen. We lock UP the house and some guys fix UP the old car.

At other times the little word has real special meaning. People stir UP trouble, line UP for tickets, work UP an appetite, and think UP excuses. To be dressed is one thing but to be dressed UP is special.

And this UP is confusing: A drain must be opened UP because it is stopped UP. We open UP a store in the morning but we close it UP at night.

We seem to be pretty mixed UP about UP! To be knowledgeable about the proper uses of UP, look the word UP in the dictionary. In a desk-sized dictionary, it takes UP almost 1/4th of the page and can add UP to about thirty definitions. If you are UP to it, you might try building UP a list of the many ways UP is used. It will take UP a lot of your time, but if you don’t give UP, you may wind UP with a hundred or more.

When it threatens to rain, we say it is clouding UP. When the sun comes out we say it is clearing UP. When it rains, it wets the earth and often messes things UP. When it doesn’t rain for a while, things dry UP.

One could go on and on, but I’ll wrap it UP, for now my time is UP, so………… Time to shut UP…..!

Up, up and away - das ist also der Blogtrend für die nächsten 175 Einträge.

Aber warum erzähle ich das, wer weiß, maybe nobody gives a shit... - ooooooooooops!

P.S.: Die wunderbare UP-Glosse ward gefunden bei hilairious.