Donnerstag, 12. Februar 2015

Weiter sehr viel Grund für Dankbarkeit

Meinen geschätzten Blogbesuchern, die nicht auf Facebook mit mir verbunden sind, will ich die gute Nachricht des heutigen Krebsnachsorgeuntersuchungstages nicht vorenthalten, die man sicher auch von unseren Gesichtern kurz nach der Untersuchung ablesen kann:

Alles in Ordnung.

happy

Es folgt in den nächsten Wochen noch eine Darmspiegelung, da die letzte zwei Jahre her ist, aber weder Sonografie noch Laborwerte noch Lymphgefäße geben irgendwelche Hinweise auf Krebszellen oder neue Tumore.

Das sind nun schon 17 Monate ohne neue Metastasen und mit den aktuellen Blutwerten gab es auch eine historische Nachricht: Der kritische Gamma_GT-Wert ist zum ersten Mal seit September 2013 wieder im Normalbereich gelandet.

gamma

Das alles ist nicht selbstverständlich. Zwar tue ich dazu, was ich kann (Sport, Ernährung, positive Lebenseinstellung …), aber letztendlich kann ich mir Gesundheit weder erarbeiten noch verdienen. Daher haben wir wieder einmal Gott zu danken und all unseren Freunden, Verwandten und Bekannten, die uns so treu begleiten und mittragen.

Danke!

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Mittwoch, 11. Februar 2015

Julias Erkenntnis

Julia war in ihre Arbeit vertieft. Am Rande hörte sie, dass ein Kollege sich in einem Telefonat sehr erniedrigend über ihre Arbeitsweise äußerte. Sofort war sie aufgebracht, schaltete innerlich auf Abwehrhaltung und ihre Gedanken kreisten den restlichen Bürotag über nur darum, wie falsch der Kollege mit seiner Einschätzung lag und wie sie ihn wohl von der Wahrheit, nämlich gute Arbeit zu leisten, überzeugen könnte.

Zu Hause angekommen trat sie in die Küche, wo sich das benutzte Geschirr türmte. Der Mülleimer war übervoll. Julia ärgerte sich, dass ihr Lebensgefährte so rücksichtslos war und alles stehen und liegen ließ. Warum konnte er nicht einmal solche kleinen Dinge wie den Abwasch oder das Leeren des Mülleimers erledigen?

Den ganzen Abend brodelte der Ärger in ihr ... warum behandelten der Kollege und der Lebensgefährte sie so unangemessen? Was hatte sie denn verbrochen, dass immer sie wegen solcher Gehässigkeiten und Gedankenlosigkeit so frustriert, wütend und genervt sein musste? Warum durfte sie nicht ihr Leben genießen?

Am nächsten Tag fiel Julia auf, dass auch andere Menschen zeitweise frustriert, gestresst und wütend waren. Sogar von den Gesichtern fremder Passanten auf der Straße konnte sie das ablesen. Kolleginnen maulten nur herum, als sie in der Mittagspause zu Tisch saßen. Im Sportstudio nach dem Feierabend gab es zuhauf missmutige Gesichter zu sehen. Was war bloß los?

ofjLseoUnd dann, so wie ein Sonnenstrahl manchmal durch eine dichte Wolkendecke bricht,  sah Julia plötzlich etwas Sonderbares: Jeder Mensch trug einen Schatz bei sich, den es zu beschützen galt. Einen wunderschönen Edelstein, den niemand sonst sehen konnte, der aber gleichwohl äußerst wertvoll war und unbedingt beschützt werden musste. Ein innerlicher Edelstein.

Sobald es zwei Menschen miteinander zu tun hatten, waren beide gleichermaßen besorgt, dass der andere ihren Schatz angreifen würde - selbst wenn das Gespräch sich um völlig andere Dinge drehte und vom Edelstein überhaupt nicht die Rede war. Letztendlich ging es immer und überall nur darum, den eigenen inneren Schatz zu verteidigen.

Julia wusste, dass diese Edelsteine in Wirklichkeit nicht existierten, dass alle Menschen sich lediglich einbilden, sie trügen eine derartige Kostbarkeit mit sich herum ... ohne die Täuschung überhaupt zu begreifen oder zu bemerken.

Julia begriff, dass das Ganze eine große Illusion war. Und dass diese Illusion die Menschen unglücklich machte.

Von diesem Tag an hörte sie auf, den inneren Edelstein zu beschützen. Sie hörte auf, stets im Recht sein zu wollen, gut und kompetent und perfekt erscheinen zu müssen. Sie musste sich auch selbst nicht mehr als unfehlbare Person begreifen. Dadurch konnte sie nun aufhören, sich ständig angegriffen zu fühlen durch Worte oder Handlungen ihrer Mitmenschen, denn das hatte jetzt nichts mehr mit ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Selbstachtung zu tun. Sie musste ihre Position und ihr Image nicht mehr verteidigen.

Und während sie sich sanft von diesen Illusionen verabschiedete, wurde sie immer glücklicher. Wenn jemand in ihrer Umgebung anfing, seinen eingebildeten Edelstein zu beschützen, konnte Julia darüber lächeln. Sie hatte begriffen, dass deren Aggression und Unhöflichkeit gar nichts mit ihr selbst zu tun hatten. Es ging solchen Rüpeln und achtlosen Menschen nur darum, den eingebildeten Schatz gegen einen eingebildeten Angriff zu verteidigen.

Julia lächelte, ging ihrem Tagewerk nach, wurde von Tag zu Tag zufriedener und versuchte, ihren Teil zu einer besseren Welt beizusteuern.

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(Nach einer Idee von Leo Babauta)
Foto:
rgbstock
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Mehr zum Thema gesünderes und glücklicheres Leben steht in diesem Buch:
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Freitag, 6. Februar 2015

Vom Auf und vom Ab und vom Akzeptieren

Vom Fernsehsender Arte wurde am Welt-Krebs-Tag der faszinierende Film »Heute bin ich blond« ausgestrahlt. Er erzählt die wahre Geschichte einer 21jäghrigen, die aus heiterem Himmel erfährt, dass sie an Krebs erkrankt ist - mit einer 15prozentigen Überlebenschance. Der Kampf gegen die Krankheit, den die junge Frau aufnimmt, führt auf etliche Höhen und in manche Tiefen, die in eindringlichen Bildern gezeigt werden. Der Film endet mit der guten Nachricht, dass der Tumor restlos verschwunden ist.

Dass damit die Geschichte für Sophie van der Stap, so heißt die junge Frau im wirklichen Leben, nicht zu Ende ist, wird zwar nicht erzählt, aber es ist zu vermuten. Derart aggressive Chemotherapien und Bestrahlungen hinterlassen Schäden, sicher auch in einem so jungen Körper. Vielleicht berichtet Frau van der Strap in ihrem Buch darüber mehr, das habe ich nicht gelesen.

Der Arm zwei Stunden nach dem ChemieunfallMir geht es mit den Spät- und Dauerfolgen nicht immer gleich. Ich beobachte ein Auf und Ab, das keinem regelmäßigen Rhythmus folgt und auch keine Ursachen erkennen lässt.
Zum Beispiel der bei der Chemotherapie geschädigte rechte Arm:

Als es vor ein paar Wochen kalt wurde in Berlin, nahmen die Schmerzen deutlich zu, es ging so weit, dass ich den Arm kaum noch zu benutzen wagte und beispielsweise Notizen während der Arbeit mit der linken Hand anfertigte. Haushaltstätigkeiten wie Staubsaugen musste ich gänzlich einstellen oder eben »mit Links« bewältigen. Nachts wachte ich öfter auf, weil die Schmerzen durch eine ungünstige Lage des Arms überhand nahmen. Meine Vermutung war, dass die kalte Witterung dieses Ab verursachte - obwohl ich mich nicht an etwas derartiges im letzten Winter erinnern konnte. Heute ist es draußen immer noch kalt, aber das Schmerzniveau im Arm ist wieder auf das übliche Maß, das ich im Alltag kaum wahrnehme, zurückgegangen.

So ist es auch mit anderen Phänomenen, von der Verdauung über die erektile Dysfunktion und Fatigue bis zum Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen: Auf und Ab, ohne für mich erkennbare Ursachen oder Zusammenhänge.

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. ~Demokrit

Ich will meinen Lesern, die selbst an Krebs erkrankt sind oder erkrankte Verwandte haben, und solche Leser gibt es wie ich weiß eine Menge, Mut machen: Seit ich vor längerem beschlossen habe, anstatt mit dem Schicksal oder Gott zu hadern und mich zu bemitleiden, werde ich damit besser fertig. Das heiß nicht, dass so etwas schön wäre oder leicht fällt. Das heißt nicht, dass ich mich zurückziehe und den Kampf auch gegen solche Symptome aufgebe. Nein, das heißt es nicht. Aber es liegt eine Menge Kraft im Akzeptieren von Tatsachen.

Der Arm drei Tage nach dem UnfallDas sieht bei mir, um auf das erste Beispiel zurückzukommen, so aus: Anstatt zu sagen: ich wünschte, mein rechter Arm wäre nicht beschädigt worden; anstatt zu jammern: warum musste eine so seltene Katastrope ausgerechnet mich treffen; anstatt Schuldige zu suchen: warum haben die Ärzte bei der Infusion nicht besser aufgepasst, warum hat Gott kein Auge auf die Situation geworfen ...

... sage ich mir: Das Gewebe ist zum Teil zerstört, die Nerven sind zum Teil irreparabel beschädigt. Das ist jetzt so. Der gesunde Arm ist Vergangenheit und kommt nicht wieder. Das ist die Situation, und nun schaue ich, wie ich aus den Tatsachen das Beste mache. Kann ich durch Vermeidung bestimmter Bewegungen Schmerzen vermeiden? Was kann ich alles auf die linke Hand übertragen? Kann ich durch Massage oder bestimmte Haltungen für eine Kräftigung der verbliebenen Muskeln sorgen? Ich probiere manches einfach aus, weil es hinreichende medizinische Erkenntnisse und ärztlichen Rat bei solch seltenen Fällen nicht gibt.

Manches hilft. Manches geht mal, dann wieder nicht. Was nicht funktioniert, funktioniert eben nicht. Damit finde ich mich ab und prüfe, ob es und wie es vielleicht auf andere Weise Besserung und Abhilfe gibt.

So ist es eben. Einiges gelingt. Anderes misslingt. Mal wird etwas deutlich besser, dann plötzlich wieder schlechter. Auch das kann ich akzeptieren, anstatt darüber zu jammern. Mein Glas ist nämlich immer noch halb voll, selbst wenn die Hälfte der Inhaltes verschüttet wurde und nicht wieder aufgefangen werden kann

Und manchmal, das hat die Geschichte von Sophie van der Stap mir wieder vor Augen geführt, reichen sogar 15 Prozent.

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Montag, 2. Februar 2015

Was sind schon ein paar hundert Meter

Wenn man, so wie ich, Ausdauersport nicht nur der Vermeidung von Dickleibigkeit samt allen daraus folgenden Malaisen zuliebe betreibt, sondern auch um das körpereigene Immunsystem für den Kampf gegen Krebszellen fit zu halten, ist das Notieren von absolvierten Trainingseinheiten eine gute Motivationshilfe.

Statt Bleistift und Tagebuch oder Notizblock benutzt man dafür heutzutage natürlich bevorzugt elektronische Hilfsmittel, in meinem Fall ist das ein mobiles Telefon mit einer entsprechenden Applikation. Seit April 2013, das sind inzwischen also 10 Monate, habe ich »Runtastic« verwendet und bin eigentlich (trotz der aufdringlichen Werbung in der kostenlosen Version) recht zufrieden, da ich auf der zugehörigen Internetseite auch die Trainingseinheiten aus dem Sportstudio eintragen und übersichtliche Statistiken abrufen kann. So weiß ich, dass ich in den zehn Monaten 922,09 Kilometer gelaufen bin und dafür 97 Stunden, 22 Minuten und 53 Sekunden gebraucht habe.

Wie genau oder ungenau solch ein Mobiltelefon mit seinem GPS-Empfänger und die Software den zurückgelegten Weg aufzeichnen, ist allerdings auch offensichtlich, wenn ich mir die Grafiken anschaue:

runkeeper

Das Bild spricht für sich … denn ich bin ja von zu Hause losgelaufen und habe dort auch das Jogging beendet, also liegen Start- und Endpunkt nicht nebeneinander, sondern sind identisch. Und ich habe zwei Runden am Ufer des Kanals entlang absolviert, nördlich hin, südlich zurück, ohne durch das Wasser zu rennen oder über Gebäude und Zäune und Privatgelände zu klettern und zu laufen.

Die Runtastic-Applikation scheint mir etwas zuverlässiger aufzuzeichnen als der »RunKeeper«, mit dem das obige Bild entstanden ist. Der ist aber andererseits etwas motivierender, weil er nicht nach zwei Kilometern die Ansagen einstellt wie »Runtastic« (damit man endlich zur kostenpflichtigen Version wechselt).

Ob ich also nun tatsächlich ein paar hundert Meter mehr oder weniger zurückgelegt habe als das Gerät mir am Ende anzeigt, sei dahingestellt. Motivierend ist das trotz solcher Ungenauigkeiten allemal.

Und besonders gefreut habe ich mich über den gestrigen Lauf, bei dem ich zum ersten Mal über 15 Kilometer gelaufen bin, in weniger als eineinhalb Stunden. Davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt, als ich mir nach beiden Krebsoperationen gesagt habe: Auf geht’s! Nicht aufgeben, nicht resignieren, sondern dran bleiben.

Es gibt viel Grund zur Dankbarkeit in meinem Leben. Solche Leistungsfähigkeit ist einer dieser Gründe.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Neuland … schon gelesen?

Während wir gemeinsam geduldig darauf warten, dass eine neue Auflage von »Es gibt kein Unmöglich!« fertig wird, fiel mir ein, dass es ja auch geschätzte Blogbesucher geben könnte, die »Neuland« noch nicht kennen. Als Zeitvertreib beim Warten wäre das doch eine prima Investition?

In dem Buch erleben wir einen Giftgasunfall mitten in Berlin, erfahren, wie die Brücke nach Fehmarn wirklich entstanden ist, sind Zeugen eines kafkaesken Restaurantbesuches, schauen zu, wie ein Mann in einer Internetgalerie von Tag zu Tag eines weiteren Kleidungsstückes beraubt wird und reisen sogar in das Jahr 2070, wo es dann keinen Krieg und keinen Hunger mehr gibt. Aber statt dessen …

Und einiges mehr. Um die Neugierde zu schüren, hier ein Bildschirmfoto aus dem einleitenden Kapitel. So plaudere ich gerne mal mit meinen Lesern:

hahaha

Mehr zum Buch, den 23 enthaltenen Texten, eine etwas längere Leseprobe und sogar die Möglichkeit des käuflichen Erwerbs für gar nicht mal so furchtbar viel Geld gibt es hier:

Neuland

Viel Spaß.

P.S.: Wer es gelesen hat, macht mir eine Freude, wenn er eine Rezension bei Amazon hinterlässt. Oder sie, im Falle der weiblichen Leserschaft. Danke!

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Montag, 26. Januar 2015

Wellen der Dankbarkeit

Meine geschätzten Blogbesucher, soweit sie regelmäßig hier hereinschauen oder den Blog abonniert haben, wissen es: Ich bin dabei, die vierte Auflage meines Romans »Es gibt kein Unmöglich!« vorzubereiten.

Während ich so Zeile für Zeile lese und hier und dort Formulierungen verbessere oder Wortwiederholungen ausmerze, Absätze Sackgasse - Foto von http://die-beste-juppi.blogspot.de/umstelle oder ein paar überflüssige Worte entferne, begegnet mir das eigene Buch fast wie eine neue Lektüre. So ganz und gar verwunderlich ist das nicht, immerhin wird das Buch im Sommer 18 Jahre alt, das Manuskript ist noch etwas betagter, da ich seinerzeit nach der Fertigstellung ja erst einen Verlag suchen und finden musste.

Mir tut die erneute intensive Beschäftigung mit meinen eigenen Kindheits- und Jugenderlebnissen gut, denn ich staune wirklich und aufrichtig, wie viel Grund zur Dankbarkeit ich schon damals hatte. Mehr als einmal war ich als junger Mensch in der Sackgasse gelandet und mehr als einmal kann ich mir den Weg heraus nicht als Verdienstorden für eigene Leistungen an die Brust heften. Um es mit den Worten eines zeitgenössischen Sängers zu sagen:

Ich bin gefallen und ich durfte wieder aufsteh’n.
Mit Sicherheit kann ich es sagen: Ich wurde getragen.
~Xavier Naidoo

Man vergisst so leicht, wie viele Geschenke man im Lauf der Jahre schon bekommen hat. Dass es keine Selbstverständlichkeit ist, am Leben zu sein. Und wie oft der Weg aus einer Sackgasse mit menschlicher Logik und Verstand nicht zu begründen ist. Von Kapitel zu Kapitel erlebe ich beim Überarbeiten Wellen der Dankbarkeit. Womöglich deutlich mehr als damals beim Schreiben.

Ich freue mich auf die Neuauflage, denn das Buch war und ist auch ein ausdrückliches »Danke!«. Dass es darüber hinaus, wie ich noch heute, 18 Jahre nach der Erstauflage, immer wieder zu hören und zu lesen bekomme, Menschen Mut machen und Kraft zum Durchhalten geben kann, ist schon wieder ein weiteres Geschenk für mich als Autor.

So. Das musste mal zwischendurch gesagt werden.

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Foto: Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Vorgärtnerin. Danke!

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Dienstag, 13. Januar 2015

Eine Neuauflage …

… meines Romans »Es gibt kein Unmöglich!« wird es so bald wie möglich geben. Damit das Projekt zu meiner eigenen Zufriedenheit ausfällt, überarbeite ich zur Zeit den gesamten Text, Satz für Satz, Seite für Seite. Inzwischen bin ich bis zum fünften Kapitel vorgedrungen – noch nicht ganz ein Drittel ist geschafft.

Die Überarbeitung nimmt überwiegend die Zeit in Anspruch, die ich sonst für Artikel, kürzere oder längere, aufwenden würde – daher herrscht hier auf dem Blog zur Zeit so etwas wie Dürre. Ich hoffe, dass meine treuen Leser das verkraften können. Aber da mich letzte Woche wieder eine Anfrage erreichte, ob und wo man das Buch kaufen könne, bekommt das Projekt einen Vorrang.

Die Neuauflage wird auch einen neuen Umschlag bekommen … die drei Fotos könnten dabei Verwendung finden. Vielleicht. Sie würden den Untertitel des Romans (Musik, Drogen, Kriminalität … und doch ein Weg aus der Sackgasse) illustrieren. Mal sehen. Vielleicht kommt auch etwas ganz anderes zustande.

So. Das nur zwischendurch, damit meine geschätzten Blogbesucher nicht auf den Gedanken kommen, dieser Blog sei eingestellt worden.

P.S.: Lieferbaren Lesestoff aus meiner Feder findet man übrigens in gedruckter Form und als Kindle-Bücher hier: [Günter J. Matthia bei Amazon]

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Samstag, 27. Dezember 2014

Gelesene Bücher 2014

Wie jedes Jahr seit 2010, als ich erstmals das Jahr über notiert habe, welche Bücher ich gelesen hatte und wie sie mir gefielen, vertraue ich meinem Internettagebuch auch heuer wieder die Liste an – zur eigenen Erinnerung und für interessierte Blogbesucher.

Wie immer steht zuerst der Autor, dann nach den drei Schrägstrichen /// der Titel, dann eine kurze Bemerkung, anschließend – für schlechtes Buch, 0 für durchschnittliches Buch und + für gutes Buch, gefolgt von D für Deutsch oder E für Englisch und schließlich K für Kindle oder P für Papier. Schlechte Bücher sind in roter Schrift, gute in grüner Schrift notiert. Bittesehr:

  1. Acker, Andreas /// Die Beschleunigung der Angst /// Sprachlich ab und zu etwas missglückt, aber durchgehend spannend. /// + /// D /// K
  2. Austen, Jane /// Pride and Prejudice /// Beautiful language but not too much going on. Outdated storytelling /// 0 /// E /// K
  3. Baldacchi, David /// Der Präsident /// Recht spannend, nur gelegentlich langatmig. Passable Übersetzung.  /// + /// D /// K
  4. Daugherty, C.J. /// Night School - Du darfst keinem trauen /// Spannend bis zum Schluss und hervorragend ins Deutsche übersetzt. /// + /// D /// K
  5. Detering, Hermann /// Der gefälschte Paulus /// Höchst interessante Denkanstöße und Theorien. /// + /// D /// K
  6. Diemer, Andreas /// Die fünf Dimensionen der Quantenheilung /// Viel Stoff zum Nachdenken und in Erwägung ziehen. /// 0 /// D /// P
  7. Farrel, Bill & Pam /// Red Hot Romance Tipps for Women /// … typical evangelical American stuff without much relevance in real life. /// - /// E /// P
  8. George, Elizabeth /// Just one evil act /// Much too longwinded, no thrilling story, langauge often uninspired. /// 0 /// E /// P
  9. Grey, Kiara /// Süße Leidenschaft /// So niveaulos wie langweilig. Unglaublich schlecht, keine Grammattik, keine Rechtschreibung, kein Niveau. /// - /// D /// K
  10. Gunaratana, Venerable Henepola /// Mindfulness /// No easy reading, but fundamental information and practical tips. /// 0 /// E /// K
  11. Hattrup, Dieter /// Thomas Mann: Joseph und seine Brüder /// Mit feiner Ironie und lebendig geschilderter Überblick über das große Werk. /// + /// D /// K
  12. Herrndorf, Wolfgang /// Diesseits des Van-Allen-Gürtels /// Unterhaltsam, humorvoll, treffend ... großartige Erzählungen. /// + /// D /// P
  13. Jakubowski, Martin /// Smartphone-Fotografie - Das Praxisbuch /// Interessante Tipps und etliche gute Anregungen. /// 0 /// D /// K
  14. King, Stephen /// Böser kleiner Junge /// Typisch King - unterhaltsam erzählt, gute Geschichte. Nur in Deutsch und Französisch erhältlich. /// + /// D /// K
  15. King, Stephen /// Mr Mercedes /// Thrilling until the last page … superb storytelling! /// + /// E /// P
  16. King, Stephen /// Revival /// Not his best book ever, but a good one anyway. Only the ending ain't no good. /// + /// E /// P
  17. Kumpfmüller, Michael /// Die Herrlichkeit des Lebens /// Anrührend, bezaubernd, wunderbar geschrieben … ein ringsum gelungenes Buch /// + /// D /// P
  18. Lenz, Siegfried /// Zaungast /// Vielfältig, humorvoll, wunderbare Sprache. Was will man mehr. /// + /// D /// P
  19. Lenz, Siegfried /// Deutschstunde /// Ein meisterhafter Erzähler und eine rundum gelungene Geschichte.  /// + /// D /// P
  20. Lenz, Siegfried /// Der Geist der Mirabelle /// Wunderschön und humorvoll erzählt … kleine Alltagsbeobachtungen /// + /// D /// P
  21. Loyd, Alex & Johnson, Ben /// Healing Code /// Zwiespältige Empfindungen … sehr amerikanisch … fragliche Theorien, wirkungslos. /// - /// D /// P
  22. Munro, Alice /// Runaway   /// Melancholy stories, interesting settings … a good book. /// + /// E /// P
  23. Münzer, Hanni /// Honigtot /// Interessante Familiengeschichte in der Nazizeit mit überraschenden Wendungen /// + /// D /// K
  24. Nietzsche, Friedrich /// Also sprach Zarathustra /// Hanebüchener Unfug, nur gelegentlich literarisch ansprechend. /// - /// D /// K
  25. Poets, M.C. /// Mordswald - Hamburgkrimi /// Bleibt spannend bis zum Ende - guter Krimi mit glaubhaften Figuren. /// + /// D /// K
  26. Preston, Douglas /// The book of the dead /// It takes a while to sort and understand all the settings … all in all quite thrilling. /// + /// E /// P
  27. Schilling, Christian /// Besser fotografieren mit Digitalkameras /// Grundlagen verständlich und übersichtlich dargestellt. Hilfreiche Lektüre. /// + /// D /// K
  28. Storm, Erika /// Die Party am See /// Grauenhafter Schund aus der niedrigsten Sprachschublade. /// - /// D /// K
  29. The Daily Post /// Photography 101 /// A very helpful non-fiction book about all aspects of photography /// + /// E /// K
  30. Überlieferter Volksmund /// 100 Fabeln /// Kein thematische oder geographische Sortierung … schlichter Wortschatz. /// 0 /// D /// K
  31. van Heugten, Antoinette /// Mutterliebst /// Deutlich zu langatmig - aber eine spannende Geschichte ist das allemal. /// 0 /// D /// K
  32. Various authors /// Dark Screams. Volume 1 /// Suspense ... thrill ... surprises - a good book! /// + /// E /// K
  33. Zimmer, Undine /// Nicht von schlechten Eltern /// Was das Buch eigentlich will, wird nicht recht klar. Eher ereignislos, unlogisch. /// - /// D /// P
  34. Zweig, Stefan /// Schachnovelle /// Auch nach vielen Jahren beim erneuten Lesen sehr ansprechend und unterhaltsam. /// + /// D /// K

Und noch etwas Statistik: Das sind, genau wie 2013, 34 ausgelesene Bücher. 24 las ich in deutscher, zehn in englischer Sprache. 20 waren sogenannte E-Books, 14 klassisch auf Papier gedruckt.

Wäre ich genötigt, das beste Buch aus der Liste zu nennen, dann würde ich wohl Stephen King – Mr Mercedes wählen. Das schlechteste? Der Kindle-Bestseller (!) Süße Leidenschaft von einer sogenannten Kiara Grey. Wenn ich Kindle-Bücher als Prime Kunde nicht kostenlos ausleihen könnte, wäre ich nie und nimmer auf diese grausliche Lektüre verfallen. Wenn das wirklich ein Bestseller ist, dann steht es sehr schlecht um das Niveau der Kindle-Kunden.

Und nun bin ich gespannt, wie meine Liste 2015 aussehen wird. Angefangen habe ich bereits mit John  Grisham – Sycamore Row. Das wird, so viel weiß ich schon nach rund 50 Seiten, eine grüne Schrift in der Liste des kommenden Jahres erhalten.

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Donnerstag, 25. Dezember 2014

Ein Blick zurück in Dankbarkeit

»Wie 2014 wird, das bleibt abzuwarten. Ich hoffe und wünsche mir und bete darum, am Ende des kommenden Jahres noch am Leben und bei robuster Konstitution zu sein, aber ich weiß auch, dass der Krebs innerhalb weniger Monate den Schlusspunkt unter mein Leben setzen kann. Meine Chancen, dauerhaft gesund zu bleiben, liegen bei 50 Prozent, dem Onkologen im Klinikum zufolge.«

Mit diesen Worten begann ich meinen Jahresrückblick 2013. Ich kann heute einfach die Jahreszahl austauschen … denn die gleiche Hoffnung, auf der »gesunden Seite« der 50 Prozent zu bleiben, wird die beste aller Ehefrauen und mich auch in das Jahr 2015 begleiten.

Weihnachten 2014Mein Rückblick auf 2014 ist ein sehr dankbarer. Zunächst, weil ich noch lebe, denn das ist nicht selbstverständlich. Doch ich lebe nicht nur irgendwie gerade noch so, sondern es geht mir von einigen Malaisen abgesehen sogar sehr gut.

Ich hatte, abgesehen von einem Hörsturz mit seither anhaltendem Tinnitus im Februar, keine neuen gesundheitlichen Probleme. Dass mein Verdauungsapparat deutlich sensibler ist als vor der Krebserkrankung, daran habe ich mich längst gewöhnt und damit kann ich zurechtkommen. Dass der durch einen Unfall bei der Chemotherapie geschädigte rechte Arm mal mehr, mal weniger schmerzt, auch daran habe ich mich längst gewöhnt. Ich bin sogar froh, dass dies so ist, denn in vielen Fällen, das bestätigte meiner Frau kürzlich wieder unser Interviewer von der Krebsforschung der Charité, führt ein solcher, extrem seltener, aber dennoch nicht auszuschließender Unfall zum Verlust des Unterarms. Und ich habe meinen Arm behalten dürfen – das wiegt schwerer als Schmerzen, die auszuhalten sind. Und wer weiß, vielleicht bessert sich das auch im Lauf der Zeit noch. Es gibt zu wenige vergleichbare Fälle, um da Prognosen zu wagen.

Das gilt auch für die Zehen- und Fingerspitzen, die seit der Chemotherapie taub und kalt sind. Kürzlich in der Sauna fiel mir zum ersten Mal und eher zufällig auf, dass ich mit den Zehenspitzen die Unebenheiten der Fliesen fühlen konnte. Zumindest in der Hitze der Dampfsauna war das Gefühl vorübergehend zurückgekehrt. Daraus eine hoffnungsvolle Tendenz abzulesen will mir nicht gelingen, aber immerhin war es eine deutliche Veränderung des normalen Zustandes.

Meine Blutwerte haben sich seit Januar kontinuierlich gebessert. Der Gamma-GT-Wert ist zwar noch deutlich erhöht, aber im Vergleich zu den alarmierenden Gipfelstürmen nach der Leberoperation im Oktober 2013 ist er inzwischen fast schon im Tal der Normalität angekommen.

Viele Gründe also, dankbar zu sein. Für die verliehene Gesundheit.

Aber darüber hinaus gab es 2014 noch viele weitere Anlässe für dauerhafte Dankbarkeit. Wir konnten zwar keine »große« Urlaubsreise unternehmen, aber statt dessen hatten wir an etlichen verlängerten Wochenenden Gelegenheit, uns bisher unbekannte Gegenden und Orte zu erkunden. Im Müritz-Nationalpark und im Erzgebirge waren wir unterwegs, aber auch in und um Berlin haben wir manche wunderschönen und interessanten Ausflüge erlebt, vom Dahlienfeuer und Teufelsberg bis Caputh und Potsdam, vom Straßenfest bis zu mehreren Theater- und Ausstellungsbesuchen. Auch ein paar wunderbare Konzerte konnten wir genießen.

Nicht alles, was wir uns an Unternehmungen so ausgemalt und vorgenommen hatten, haben wir dann auch verwirklicht, denn manchmal ist es einfach schöner, einfach nur zu Hause zu entspannen und manchmal gibt es zu viel zu tun (wer selbständig arbeitet, kennt eben in der Regel keine »ordentlichen« Arbeitszeiten sondern richtet sich nach den Anforderungen der Kunden).

P5259046Viel Freude gemacht hat mir im Mai die Teilnahme am Benefizlauf »Joggathon 2014«. Dass ich nur acht Monate nach der Leberoperation immerhin zehn Runden schaffen (und damit 245 Euro für den guten Zweck erlaufen) würde, hätte ich vorher nicht erwartet. Jetzt, am Jahresende 2014, fallen mir zehn und mehr Kilometer Dauerlauf in 60 Minuten nicht sonderlich schwer. Falls es also 2015 wieder einen Benefizlauf gibt und ich gesund bleibe, könnte ich aus heutiger Sicht von einem noch besseren Ergebnis ausgehen. Doch das ist Zukunftsmusik. Zurück zum Rückblick auf das vergangene Jahr.

Dankbar bin ich auch für ausreichende finanzielle Versorgung, denn dass man Arbeit hat, beziehungsweise Aufträge von zahlungsfähigen Kunden, ist heutzutage nicht selbstverständlich. Neben meiner 40-Stunden-Woche als Personalreferent hatte ich Kraft genug, im Rahmen unserer selbständigen Tätigkeit neben kleineren Textarbeiten auch umfangreiche CD-Produktionen und mehrere Übersetzungen zu fertigen.

Einiges, was mir vorschwebte, habe ich nicht verwirklicht – vielleicht komme ich ja 2015 dazu? Zum Beispiel die Überarbeitung und Neuauflage meines Romans »Es gibt kein Unmöglich!« und die Arbeit an einem gemeinsamen Buch mit der besten aller Ehefrauen über unser Leben und Erleben seit und mit der Krebsdiagnose.

Der Blick auf das beinahe vergangene Jahr ist jedenfalls geprägt von sehr viel Dankbarkeit und der Blick auf das kommende Jahr ein hoffnungsvoller: Ich werde weiter für die Kräftigung meines Immunsystems und Körpers tun, was in meiner Macht liegt - wenn Gott mir dazu weiterhin Gesundheit verleiht, darf ich auch 2015 wieder Weihnachten feiern.

Meinen geschätzten Blogbesuchern wünsche ich von Herzen ein gutes und gesundes und frohes neues Jahr.

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Montag, 22. Dezember 2014