Montag, 17. Dezember 2007

Weihnachten umbenennen!



In den 70er Jahren reimte Larry Norman:
It used to be the birthday of the man who saved our necks
And now it's there for Santa Claus, you spell it with an X
Nachdem wohl niemandem im postchristlichen Deutschland ein alternativer Begriff für Weihnachten eingefallen und das unsägliche DDR-Deutsch zu Recht in der Versenkung verschwunden ist, greifen die Werbestrategen vermehrt zum amerikanisch coolen X-MAS. Kein Mensch weiß ja mehr, dass Christus doch in dem X steckt...

Häufig sieht man bei den Wünschen auch frohes Fest oder angenehme / besinnliche / friedliche Feiertage. Fest und Feiertage, schön neutral. Da kann sich keiner auf den Schlips getreten fühlen. Allerdings ist das werbetechnisch eben doch etwas unbefriedigend, denn "Fest-Shopping" oder "Feiertage-Geschenke" klingt doof.

Es sollte doch den Sprachkünstlern in der Medienlandschaft gelingen, einen Begriff zu ersinnen, der mit Weihe oder Christus nichts zu tun hat und kräftig zum Kaufrausch anstachelt, oder?

P.S.: Warum Weihnachten kein christliches Fest sein kann, habe ich im Teil 13 der Serie Die Tage sind gezählt aufgeschrieben. Interessierte Menschen, denen längere Texte zumutbar sind, können hier nachlesen: Wo steht denn das geschrieben?

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Genau !
Weihnachten wird zum Konsumfest
in Sachen "Fest-Shopping" und "Festessen" reduziert.
Hauptsache der Wohlfühlfaktor stimmt
und niemand stört die Behaglichkeit... !

Das Weihnachten auch als Familienfest
gefeiert wird ist zwar schön, hat aber mit
der eigentlichen Botschaft auch recht wenig
zu tun...

Wir alle können uns den ganzen Vorweihnachts- Stress ersparen,
wenn wir den Focus auf Christi Geburt richten, denn wir sind bereits unendlich Beschenkte, unabhängig davon in welcher Lebensssituation wir uns gerade befinden...

Dafür bin ich IHM unendlich dankbar !

Anonym hat gesagt…

P.S. Mein Vorschlag wäre:

"Weihnachten" umbenennen in
"Die Menschwerdung Gottes" !

Thomas-BDD hat gesagt…

Inwiefern war das DDR-Deutsch in Bezug auf Weihnachten unsäglich?

Die bekannte "geflügelte Jahresendfigur" kam nur im Handel vom Kombinat Süßwaren (oder so ähnlich) vor, und jetzt natürlich in Büchern über die DDR-Sprache. Das Wort hat sonst niemand benutzt, auch kein Parteisekretär.
Eher erinnert mich die in den USA in den vergangenen Jahren praktizierte political correctness a la "seasonal greetings" statt "merry christmas" an vergangene Zeiten im Osten. Und unsere nachwendischen Engel heissen zwar so, aber wer weiss denn um die Rolle der Engel zu Weihnachten?

Ein vom Konsumfetisch dominiertes Weihnachten konnte man der DDR eh nicht attestieren, wenn auch aus anderen Gründen ;->

Günter J. Matthia hat gesagt…

@Thomas: genau die geflügelte Jahresendfigur meinte ich. Man könnte ja in der Werbung anpreisen: "Super Geschenke zum Fest mit der geflügelten Jahresendfigur - jetzt 50 % Rabatt!" - Millionenumsätze garantiert.

@Barbara: Wer kauft denn bei Karstadt, wenn da steht: "Shoppen Sie jetzt güstiger - die besten Ideen zu den Menschwerdung Gottes Feierlichkeiten!"

Anonym hat gesagt…

Eigentlich müsste man es selbst aber auch durchbrechen und sich gegenseitig statt zu Weihnachten nur zum Geburtstag oder einfach mal so beschenken...,
dann wäre die Meschwerdung Gottes wieder das zentrale Thema,
das gemeinsame Gebet und die Schriftlesung wären somit wichtiger als der Festtagsbraten und die Geschenke...
Ganz asketisch, wäre das schön ! :-)

Eva hat gesagt…

@thomas-bdd: Die Sache mit der "political correctness" geht vor Allem von GB aus. Zweifellos ist es in den USA genauso, aber dort eher mit Blick auf die Juden und deren Feiertage.
@Barbara: Sicher lässt sich ein goldener Mittelweg finden. Schenken und beschenkt werden im Familienkreis ist an sich etwas schönes, wenn man sich dabei verdeutlicht, dass diese Geschenke Gottes Gabe an uns symbolisieren.