Montag, 14. Dezember 2009

Temporäres Bleiberecht

Seit Samstag hat in unserem Wohnzimmer, wie jedes Jahr üblich, ein Baum temporäres Bleiberecht. Da Bäume in Wohnzimmern nichts zu suchen haben, musste er sich allerdings wie seine Artgenossen in den Jahren zuvor verkleiden lassen, damit er wenigstens nicht auf Anhieb als Baum erkennbar ist. Er gibt nun vor, eine Lampe zu sein (indem er zu leuchten vermag) oder auch ein Kunstobjekt (wegen des an seinen Zweigen befindlichen und farblich zur Einrichtung passenden Schmuckes).

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Der Baum genießt allerdings nur temporäres Bleiberecht, weil er eine Aufgabe als Orientierungspunkt zu erfüllen hat. Unter ihm sammeln sich bis zum Heiligabend erfahrungsgemäß nach und nach allerlei Päckchen an, die für uns Familienmitglieder bestimmt sind. Eines, der Aufschrift zufolge für die beste aller Ehefrauen, lehnte schon am Samstag Abend unter dem Baum, als ich dieses Foto machte. Wenn der Baum nicht da stünde, dann müsste man womöglich in der ganzen Wohnung nachschauen, ob irgendwo ein Geschenk liegt – nicht auszudenken! So ist und bleibt alles schön übersichtlich.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Gastbeitrag (zum Zeitvertreib): Bob Dylan hat Besinnliches zum 3. Advent

Neulich auf diesem Blog gab es Must be Santa. So ziemlich das schnellste Stück auf irgend einem Bob Dylan Album. Aber er kann natürlich auch anders: Von der gleichen CD heute was Besinnliches zum dritten Advent.




Come they told me (Pa-rum-pum-pum-pum)
our new born King to see (Pa-rum-pum-pum-pum)
our finest gifts to bring (Pa-rum-pum-pum-pum)
to lay before the King (Pa-rum-pum-pum-pum, rum-pum-pum-pum, rum-pum-pum-pum)
So to honour him (Pa-rum-pum-pum-pum)
When we come.

Baby Jesus (Pa-rum-pum-pum-pum)
I am a poor boy too (Pa-rum-pum-pum-pum)
I have no gift to bring (Pa-rum-pum-pum-pum)
that's fit to give our King (Pa-rum-pum-pum-pum, rum-pum-pum-pum, rum-pum-pum-pum)
Shall I play for you (Pa-rum-pum-pum-pum)
on my drum?

Mary nodded (Pa-rum-pum-pum-pum)
The ox and lamb kept time (Pa-rum-pum-pum-pum)
I played my drum for him (Pa-rum-pum-pum-pum)
I played my best for him (Pa-rum-pum-pum-pum)
Then he smiled at me (Pa-rum-pum-pum-pum)
Me and my drum.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Gastbeitrag (zum Zeitvertreib): Loriot weiß Besinnliches zum Advent

Es naut die Blacht – Verzeihung.
Advent.
Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken.
Schneeflöcklein leis hernieder sinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den dunklen Tann' ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.

So kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muss es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,

erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.

Und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.

Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
- was der Gemahl bisher vermied -
behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück,

und packt zum Schluss - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt’s von fern wie Silberschellen.
Im Dorfe hört man Hunde bellen.

Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!

»Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?«
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:

»Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann!«
Die Silberschellen klingen leise.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

Im Försterhaus die Kerze brennt.
Ein Sternlein blinkt: Es ist Advent.

P.S.: Hier noch eine andere Video-Version, Dank Juppis Hinweis: Loriots Advent Version 2

Gastbeitrag (zum Zeitvertreib): Herr Goethe schreibt eine Horrorstory

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

»Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?«
»Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?«
»Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.«

»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand;
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.«

»Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?«
»Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.«

»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«

»Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?«
»Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.«

»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
»Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!«

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Blaurotbraunschwarz

html Quelltext

Weil mit schöner Regelmäßigkeit eine neue CD-ROM zu einem Schulbuch das Licht der Welt das Licht des Laserabtasters erblicken soll, sehe ich zur Zeit wieder mal so viel Quelltext in blau, schwarz und rotbraun, dass ich nicht dazu komme, für meine geschätzten Blogbesucher selbst etwas halbwegs Vernünftiges zu schreiben. Oder etwas Unvernünftiges. Na ja. Trübe Aussichten für die nächsten Tage, was diesen Blog betrifft. Vielleicht jedoch finde ich hier und dort etwas, was den Blogbesuchern die Zeit vertreiben hilft?

Aber: Wenn die Zeit vertrieben wird, was bleibt dann eigentlich zurück? Eine Unzeit? Eine Auszeit? Oder wie? Oder was?

Dienstag, 8. Dezember 2009

Haso schreibt zwei Sätze...

...zum stattgehabten Fest der Erscheinung: Bericht aus Friedrichshain

Was ich mich schon am Samstag Abend gefragt habe: DJ steht ja für Diskjockey. Ist ein Jockey mit Computern statt Discs nicht eher ein CJ?

Montag, 7. Dezember 2009

Tom Waits - endlich 60

Heute wird er endlich so alt, wie er schon lange klingt (wenn ihm gerade danach ist): 60.
Sechzig Jahre und kein bisschen leise. Sehr gut so. Die Rede ist von Tom Waits, dem Mann mit der Stimme, die ihresgleichen sucht und nie finden wird.



Meinereiner gratuliert und hofft, dass der gute Mann mal in absehbarer Zeit einen konzertösen Abstecher nach Berlin macht.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Joel

Gestern folgten wir der Einladung zum erscheinungsFEST von beziehungsweiseLEBEN, oder wie immer man das richtig formatiert. Dabei lernte ich einen neuen Freund kennen. Joel. Meine Brille verrutschte etwas, aber das war nur temporär der Fall. Joel ist Fußballfan und hat eine Zahnlücke. Ich habe ihm erzählt, dass ich durch meine Zahnlücken spucken konnte, als ich in seinem Alter war. Ob er das zu Hause ausprobiert?

Joel S. und Günter J.
Mehr zum Fest demnächst bei Haso; mehr zum Buch, wenn ich es gelesen haben werde. Die zur Vorlesung gelangten Ausschnitte lassen bereits darauf schließen, dass eine interessante Lektüre auf mich wartet.

Jetzt jedoch fahren wir gleich los, um eine Methodistengemeinde kennen zu lernen.

Freitag, 4. Dezember 2009

And in the end the love you take is equal to the love you make.

Heute darf ich mit Fug und Recht etwas müde durch den Tag gehen, denn die Nacht war, was den Schlaf betriff, eher kurz. Schuld ist niemand, ich bin ja freiwillig hingegangen. Wohin? Na in eines der schönsten Konzerte, die Berlin in den letzten Jahren zu bieten hatte.

Keine Spur von alt: Paul in Berlin Er ließ runde 30 Minuten auf sich warten, der Sir Paul, eine Unart, die ich bei Musikern überhaupt nicht schätze. Van Morrison oder Bob Dylan beispielsweise beginnen ihre Auftritte pünktlich. Das signalisiert Wertschätzung und Achtung für das Publikum.

Jedoch: das Wartenlassen war schnell verziehen, denn die 2 Stunden und 40 Minuten Musik, die ich zu hören und sehen bekam, waren eines der schönsten Konzerte meines doch eher konzertreichen Lebens.

Dass er 67 Jahre alt ist, hört man seiner Stimme kaum an, und die Bühnenpräsenz ist die eines wesentlich jüngeren Mannes. Er war fit, er hatte offenbar prächtige Laune, und seine Begleitmusiker sind ganz herausragende Meister ihrer Instrumente. Ihre Stimmen vermögen sogar meist wettzumachen, was wegen des Todes von John Lennon und George Harrison verloren ist: Die Lieder der Beatles live, so wie sie heute klingen würden, wenn alle vier noch lebten.

Selbst einige historisch als unaufführbar geltende Lieder spielte die Band gestern Abend, darunter A Day in the Life mit der sich auftürmenden und dann unvermittelt bei woke up, fell out of bed zusammenbrechenden Klangwoge und I Have Got a Feeling mit den schwierigen gegenläufigen Gesangs- und Instrumentalsätzen am Schluss oder Helter Skelter, das auch Jahrzehnte später für blisters on my fingers sorgen muss. Lediglich mit Eleanor Rigby in der dargebotenen Form war ich nicht sonderlich zufrieden, hier fehlte ein echtes Streichquartett doch allzu deutlich. Und – ehrlich gesagt – auf Yesterday hätte ich verzichten können, aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden, und das ist auch gut so.

Paul McCartney hatte eine gelungene Mischung von Liedern, von antiken Beatles-Tagen bis zur Filmmusik von heute, zusammengestellt und mit recht aufwändiger Licht- und Videotechnik dargeboten, bei Live and Let Die sogar mit beeindruckenden Brandbomben, Flammenwerfern und Feuerwerk. Die Gefahr, dass die Show von der Musik ablenkt, bestand keinen Moment, sondern das ganze Konzert war ein Kunstwerk aus einem Stück mit sehr viel guter Stimmung, ein paar berührenden Momenten, etwa wenn Paul McCartney Something von George Harrison oder Give Peace a Chance von John Lennon anstimmte. Und mit viel Humor – beispielsweise einem Oooops, als er sich auf der Gitarre vergriff und ihr einen falschen Akkord entlockte. Ich habe ja den Verdacht, dass das bei einem Profi wie Sir Paul reine auflockernde Absicht war.

Und nun bin ich heute eben etwas müde, denn zu Hause waren wir erst nach Mitternacht und auf einen Wein nach der wunderschönen Reise durch Jahrzehnte Musikgeschichte haben wir hinterher auch nicht verzichtet.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Endlich enthüllt: Das Ziel der Bielefeldverschwörung

Hilft ein Schutzprogramm? Neulich auf dem Weg nach Bad Sassendorf widerfuhr uns Unheimliches. Es scheint, als rücke der Tag X näher, an dem SIE ihre finsteren Pläne umsetzen wollen.
Als die ersten Hinweisschilder auf das angebliche Bielefeld an der Autobahn auftauchten, vertrübte sich der bis dahin sonnige Tag zunehmend, bis wir links und rechts der Autobahn nurmehr grau-düstere Nebelbänke sehen konnten. Ein Wetterphänomen? Kaum. Denn es geschah gleichzeitig Unerhörtes:
Unser Navigationssystem, immerhin ein FALK Gerät der F-Serie, verlor den Kontakt zu sämtlichen Satelliten. Auf dem Bildschirm befand sich unser Auto plötzlich weitab jeglicher befestigter Wege, im grauen Nichts. Zwar rollten wir noch immer über den Asphalt, jedoch ohne eine Spur von Orientierung.
Ich ahnte, dass SIE womöglich gerade ihre dämonischen Pläne vorantrieben und beschleunigte, so gut es der Verkehr zuließ. Jedoch häuften sich die Fahrzeuge mit den gefälschten BI-Kennzeichen, was ein Entkommen aus der Falle zu einem schwierigen Unternehmen machte. Die beste aller Ehefrauen bemerkte vom Beifahrersitz: »Was hat der denn vor?«, als uns ein solches Fahrzeug überholte und dann ziemlich dicht vor uns auf die rechte Spur wechselte. Es war ein grauer Opel. Kaum eingeschert, bremste der Unhold am Steuer.
Das Navigationssystem suchte weiter vergeblich nach Orientierung, SIE haben offensichtlich inzwischen so starke Kraftfelder entwickelt, dass selbst der Satellitenempfang in IHRER Nähe unmöglich ist.
Ich wechselte auf die linke Spur und gab Gas. Sofort setzte ein anderes mausgraues Vehikel mit gefälschtem BI-Kennzeichen zur Verfolgung an. Ich sah im Rückspiegel, dass der Fahrer des PKW ein Mobiltelefon ans Ohr gepresst hielt und hektisch redete. Vermutlich orderte er eine Straßensperre, um unser Entkommen zu vereiteln, doch da er nur in einem Volkswagen saß und sein Kumpane in einem Opel, gelang uns dann doch die Flucht. Nicht auszudenken, was geschehen hätte können, wenn die Verschwörer richtige Autos gefahren hätten.
Angst vor Strafzetteln hatte ich nicht, denn eine nicht existierende Stadt kann natürlich auch kein Polizeipräsidium haben.
Schließlich lichtete sich der Nebel und die Sonne durfte wieder die Erdoberfläche beleuchten. Ich verlangsamte auf 140 Stundenkilometer und war gar nicht mehr überrascht, als das Navigationsgerät nach etwa 30 Kilometern Irrfahrt am angeblichen Bielefeld vorbei plötzlich wieder wusste, wo wir waren.
»Haben die uns gejagt?«, fragte ich.
Der Beginn des Krieges gegen die Hauptstadt Die beste aller Ehefrauen gab zu bedenken: »Wir sind die einzigen weit und breit mit Berliner Kennzeichen.«
Und da wurde mir endlich klar: SIE haben die Hauptstadt im Visier. Schon längst läuft der Vernichtungsplan!

Eigentlich war es klar, dass die Unstadt uns Berlinern den Krieg erklärt hat. Der Auftakt zum Vernichtungsfeldzug begann in der Bundesliga, als die angebliche Mannschaft im Februar 2009 unsere Hertha um den wohlverdienten Meisterschaftsgewinn brachte. Da ich mit Fußball wenig Berührungspunkte habe, fiel mir das jedoch nicht auf. Ich glaube, wie so viele Berliner, an Pech. Inzwischen ist jedoch selbst den Fußballverächtern klar, dass unsere Hertha unter IHREM Bann liegt und deshalb nicht mehr gewinnen kann. Der letzte Platz in der Bundesligatabelle ist noch lange nicht die Endstation.

Öffentlicher Auftritt? Geht ja gar nicht. Unsere Bundeskanzlerin scheint eingeweiht in die finstere Verschwörung. Sie weigerte sich zunächst im Wahlkampf, in der nicht existierenden Stadt aufzutreten, ließ sich dann aber unter IHREM Druck zu einem Scheinauftritt vor geladenem Publikum überreden. Die billige Kulisse, die auf den Fotos zu sehen ist, erkennt jedes Kind als solche.

Am Sonntag Abend nun berichtete mir eine Person, deren Identität ich natürlich nicht enthüllen kann, weil SIE sonst unbarmherzig zuschlagen, von einer Zugfahrt durch das angebliche Bielefeld. Einige Bahnhöfe zuvor gab es einen längeren Aufenthalt, weil angeblich beim Zusammenkoppeln zweier Züge Probleme auftraten. Runde 40 Minuten Verspätung waren die Folge. Dann fuhr der Zug weiter in Richtung Berlin und hielt sogar in der Kulisse, die den Bahnhof von Bielefeld vorspiegeln soll. Die vertrauenswürdige Person versuchte mich aus dem Zug anzurufen, sie hatte einen Sitzplatz mit Mobiltelefongarantie gebucht. Jedoch: Nur Knacksen und Rauschen, keine Verbindung. Der Akku des Mobiltelefons, vor der Fahrt voll aufgeladen, leerte sich binnen weniger Minuten.
Als der Zug Berlin erreichte, hielt er für runde 20 Minuten am Bahnhof Zoo, den er eigentlich nur durchfahren sollte, um zum Hauptbahnhof zu gelangen. Lautsprecherdurchsagen verbreiteten die Mär eines Gegenzuges, den man abzuwarten habe. Die Türen des Zuges blieben verschlossen, obwohl viele Fahrgäste angesichts der bereits 40minütigen Verspätung liebend gerne ausgestiegen wären, anstatt bis zum Hauptbahnhof weiter zu fahren.
Meine Erkenntnis nach Abwägung aller Tatsachen: Bei den 40 Minuten Aufenthalt vor der Fahrt durch das Phantasie-Bielefeld und dann vor der Ankunft am Ziel, in den 20 Minuten am Bahnhof Zoo, wurden am Zug technische Vorrichtungen angebracht beziehungsweise entfernt, mit deren Hilfe SIE den Reisenden vorgaukeln, die Reise ginge tatsächlich durch eine Stadt, mit sich bewegenden Autos und Fußgängern und so weiter.

SIE sind in Wirklichkeit bereits dabei, ihre Truppen aufzustellen und demnächst in Richtung Hauptstadt in Bewegung zu setzen. Dieser Aufmarsch soll verborgen bleiben, daher all der Aufwand mit Nebelbänken an der Autobahn und optischen Vorrichtungen bei Zugdurchfahrten.

Mit allen Mitteln: Bielefeld in die Medien gebracht. Es wird Zeit, dass die Öffentlichkeit aufwacht und dem finsteren Treiben ein Ende bereitet. Auf die Politik können wir uns nicht verlassen, die Kanzlerin selbst spielt ja das Theater mit. Die Polizei ist auch schon infiziert, SIE haben beispielsweise kürzlich verbreitet, ein entflohener Straftäter würde in Bielefeld gesucht, als könne in der Phantomstadt jemand untertauchen. Natürlich wurde er ganz woanders verhaftet. Aber SIE haben wieder den Tarnnamen IHRER Verschwörungsstadt in den Medien untergebracht, damit vielleicht noch ein paar Menschen auf die Täuschung hereinfallen und glauben, dass Bielefeld existiert. Sehr geschickt übrigens, denn die Polizei darf ja nicht lügen, also sprach man vom »Raum Bielefeld«.

Unsere Fußballmannschaft wurde im Februar 2009 beim vorgetäuschten Spiel einem lähmenden Gift ausgesetzt, dessen Wirkung bis heute anhält. Und zwar als Versuchskaninchen, demnächst wird der teuflische Stoff über ganz Berlin verteilt!

Mit Grausen blicken wir aus der Hauptstadt in die Zukunft und rufen mit letzter Kraft um Hilfe: Völker der Welt, ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt!

P.S.: Falls jemand bisher noch im Dunkeln tappte, was SIE da im Geheimen für finstere Werke tun, hier die wichtigsten Fakten (bevor SIE zuschlagen und die Seite löschen): Die Bielefeldverschwörung