Freitag, 29. Juni 2007

Herr Jones

Es gibt Bücher und Erzählungen, bei denen ich mir sage: Wenn ich so schreiben könnte, das wäre wirklich was. Gelegentlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, das Schreiben denen zu überlassen, die es wirklich können. Und dann doch wieder geschrieben, weil etwas aus mir heraus wollte, unbedingt, und ohne mein Sträuben groß zu respektieren.

Heute las ich über den Umweg Hasos Tafel -> Storch -> Zitat bei Storch einen Satz von Leonard Jones, der nicht schreibt sondern singt:
The deal is this: There will always be someone better at something than you or me, but we can’t let it intimidate us into doing nothing.
Ich kenne Herrn Jones nicht, aber er hat recht. Daher werde ich auch zukünftig das Erzählen nicht lassen können / wollen.

Mit 17 Jahren...

...hat wohl jeder Dinge getan, die er später weder gutheißen noch gar in ein günstigeres Licht rücken möchte. Muss man solche Dinge ausplaudern? Zahlreiche (meist selbst ernannte) Kritiker meinen wohl, dass diese Notwendigkeit besteht. Zumindest dann, wenn es um meinen Namensvetter Günter Grass geht.
Erfreulich finde ich, dass Norman Mailer, so der Online-Spiegel heute, dies anders sieht:

Mailer sagte, er könne sich vorstellen, ebenfalls zur Waffen-SS gegangen zu sein, wenn er in einer vergleichbaren Situation wie Grass gewesen wäre. "Sein Weg war sehr viel schwieriger als meiner", sagte er. "Ich freue mich, heute Abend mit ihm hier zu sein, und ich habe Hochachtung für den Mann."


Habe ich auch, Hochachtung für Günter Grass. Und für Norman Mailer.