Montag, 17. Dezember 2007

Nicht religiös, religiös, besonders religiös und tief religiös

Die WELT macht sich Gedanken über eine Studie. Fazit: Die Deutschen sind religiöser als gedacht (von wem eigentlich?) .

Da ich regelmäßig zum Gottesdienst gehe und bete und mich intensiv mit religiösen Fragen beschäftige, darf ich wohl annehmen, dass ich unter tief religiös einzustufen bin. Jüngere Menschen sind höchstens besonders religiös:
Zwar sind Glaube und Religion für die Generation der 18- bis 29-Jährigen weniger wichtig als für Ältere. Doch nur jeder Dritte von ihnen ist nicht religiös. Über die Hälfte ist als religiös einzustufen; 14 Prozent sogar als besonders religiös.
Wer mag, kann ja nachsehen, ob er nun nicht, ohne Zusatz, besonders oder gar tief ist. Hier der Artikel: Gott bewegt die Deutschen.


P.S.: Ich selbst würde mich als nicht religiös bezeichnen. Und als Nachfolger Jesu Christi. Was nun?

Weihnachten umbenennen!



In den 70er Jahren reimte Larry Norman:
It used to be the birthday of the man who saved our necks
And now it's there for Santa Claus, you spell it with an X
Nachdem wohl niemandem im postchristlichen Deutschland ein alternativer Begriff für Weihnachten eingefallen und das unsägliche DDR-Deutsch zu Recht in der Versenkung verschwunden ist, greifen die Werbestrategen vermehrt zum amerikanisch coolen X-MAS. Kein Mensch weiß ja mehr, dass Christus doch in dem X steckt...

Häufig sieht man bei den Wünschen auch frohes Fest oder angenehme / besinnliche / friedliche Feiertage. Fest und Feiertage, schön neutral. Da kann sich keiner auf den Schlips getreten fühlen. Allerdings ist das werbetechnisch eben doch etwas unbefriedigend, denn "Fest-Shopping" oder "Feiertage-Geschenke" klingt doof.

Es sollte doch den Sprachkünstlern in der Medienlandschaft gelingen, einen Begriff zu ersinnen, der mit Weihe oder Christus nichts zu tun hat und kräftig zum Kaufrausch anstachelt, oder?

P.S.: Warum Weihnachten kein christliches Fest sein kann, habe ich im Teil 13 der Serie Die Tage sind gezählt aufgeschrieben. Interessierte Menschen, denen längere Texte zumutbar sind, können hier nachlesen: Wo steht denn das geschrieben?