War das überhaupt ein Krimi? Rein sachlich betrachtet schon, aber die Krimihandlung (Mörder suchen und finden) stand irgendwie ungewohnt im Hintergrund. Auch Kopper und Odenthal, die beiden ermittelnden Kommissare, waren nicht wirklich die prägenden Figuren.
Da waren für mich vielmehr zwei Schauspielerinnen diejenigen, die diesen Film zu mehr als einem Krimi machten: Susanne Lothar, die vor rund einem Jahr ihren Mann Ulrich Mühe beim Sterben begleitet hat als Mutter und das Mädchen (Stella Kunkat), das die Sterbenskranke so unverfälscht und ohne Pathos gespielt hat, wie man es von einem Kind kaum erwarten würde.
Sterbehilfe - ja oder nein? Eine Frage, auf die es viele Antworten gibt, eine Frage, die ich nicht mit Ja oder Nein zu beantworten in der Lage bin. Der Focus:
„Sterben ist keine Idylle“, sagt der Vorsitzende von „Charontas“, „und manchmal ist es ein Verbrechen, nicht zu helfen.“ Wahrscheinlich hat er Recht. Der Anwalt dieses Vereins sagt: „Die Leute finden einen Weg, sich umzubringen.“ Wahrscheinlich hat er Recht. Der Vater des sterbenskranken Mädchens Julia sagt zu seiner Frau: „Ich entscheide nicht, wann sie zu sterben hat. Und du auch nicht. Wir haben kein Recht dazu.“ Wahrscheinlich hat er Recht. Alle haben Recht, irgendwie. Aber wer hat mehr Recht in diesem Fall? (Quelle: Focus Online)Was würde ich tun, wenn ich mit einem solchen Schicksal als Elternteil konfrontiert wäre? Ginge es mir wie der Mutter im Film? „Wie halten Sie das aus?“, fragte die Kommissarin. Susanne Lothar mit dem (schmerzhaften) Versuch eines Lächelns: „Gar nicht.“
Foto: ARD