Der Themenvorschlag zur LOVEmber2016-Aktion der Vorgärtnerin für heute ließ mich schmunzelnd an meine Kindheit beziehungsweise meine Mutter denken. Wenn ich in ihrer Gegenwart eine Formulierung wie wovon ich noch mehr haben will ausgesprochen hätte, wäre die mütterliche Antwort wie folgt ausgefallen: »Der Will ist weggegangen, der Möchte Gern ist da!« Das hat sich gut eingeprägt. Noch heute vermeide ich will und benutze möchte gerne – es sei denn, das will ist in seltenen Fällen absolut unumgänglich.
Wie auch immer – es gibt etwas, was ich nicht nur im November gerne genieße, sondern das ganze Jahr über. Der November lädt natürlich mit seinen recht kurzen und oft witterungsbedingt eher ungemütlichen Tagen besonders dazu ein, sich dem Genuss hinzugeben: Schallplatten.
Ich möchte gerne noch mehr Schallplatten haben, soweit es sich bei der enthaltenen Musik um hochwertige analoge Aufnahmen handelt. Thelonious Monk, John Coltrane, Miles Davis, die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan, das Prager Symphonieorchester mit dem Smetana-Zyklus aus den 60er Jahren … da gibt es großartige Klangerlebnisse noch und noch, die ich schon besitze, und viele weitere, die ich gerne noch hätte.
Ich habe nichts gegen die CD einzuwenden – für digital aufgenommene Musik ist sie die bessere Konserve.
Das komprimierte MP3-Formal taugt für unterwegs – beim Laufen draußen oder im Sportstudio zum Beispiel. Da gibt es sowieso Störgeräusche und Ablenkung zuhauf.
Aber ein Jazz-Album oder ein klassisches Werk oder eine Platte aus der Hochzeit der Rock- Blues- oder Beatmusik über einen hochwertigen Plattenspieler samt hochwertiger Musikanlage genossen, das ist doch ein ganz anderer Genuss. Im November. Nicht nur, sondern auch.
So.