Dienstag, 6. Dezember 2016

Das Weihnachtsgeschenk

Für viele Menschen hat Weihnachten keine Bedeutung außer ein paar freie Tage zu genießen und Geschenke auszutauschen. Das sei jeder und jedem von Herzen gegönnt. Dass ich an dieser Stelle einmal daran erinnern möchte, was es mit dem Fest eigentlich auf sich hat, wird man mir hoffentlich ebenso gerne gönnen:

iphone_PNG5740Ein mobiles, womöglich auch noch schlaues Telefon ist ja weit mehr als ein Telefon. Man kann mit einem Smartphone Bilder aufnehmen, durch fremde Städte navigieren, soziale Netzwerke heimsuchen, sich die Zeit damit vertreiben, auf dem Bildschirm virtuelle Ameisen zu zerquetschen, Musik hören, Konzerte, Diskussionen oder Ansprachen aufnehmen, Bücher einkaufen, Nachrichten lesen oder sehen, und man kann sogar – kaum zu glauben! – telefonieren.

Nun stell dir, liebe Blogbesucherin oder lieber Blogbesucher, einmal vor, jemand bekommt ein solches Gerät zu Weihnachten geschenkt. Wenn das der Fall ist, dann gibt es drei Möglichkeiten, wie man darauf reagieren kann:

  1. Man nimmt es zur Kenntnis – aha, Tante Erna oder Onkel Paul hat mir ein Mobiltelefon geschenkt. Feine Sache. Und dabei belässt man es dann.
  2. Man packt das Gerät aus, nimmt es in Betrieb, freut sich daran, dass der Bildschirm so schön bunt aufleuchtet und legt es dann beiseite, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
  3. Man macht sich mit dem Geschenk vertraut, beschäftigst sich mit der Anleitung, lernt das Smartphone kennen und verwendet es fortan als hilfreichen und Freude machenden Begleiter im Alltag.

Inzwischen mag sich mancher Leser frage, ob das hier eine Werberede für ein Mobiltelefon werden soll … nein, das sei ferne! Es ist eine Allegorie: Zu Weihnachten wird ursprünglich und eigentlich gefeiert, dass Gott uns ein Geschenk gemacht hat. Er hat seinen Sohn Mensch werden und unter uns Menschen leben lassen.

Natürlich hinkt der Vergleich wie alle Vergleiche hinken, aber man kann auch auf dieses Geschenk, nicht von Tante Erna oder Onkel Paul, sondern von Gott, auf dreierlei Weise reagieren:

  1. Man nimmt es zur Kenntnis – aha, Gott hat seinen Sohn gesandt. Feine Sache. Hat aber nichts mit meinem Leben und mir zu tun.
  2. Man nimmt das Geschenk an, freut sich daran, dass Jesus Mensch geworden ist und legt diese Erkenntnis dann gedanklich beiseite, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
  3. Oder man macht sich mit dem Geschenk vertraut, lernt Jesus ein wenig kennen (was seine Zeit dauert und auch nicht so ganz einfach gelingt). Aber dadurch wird Jesus zu unserer Hilfe und Freude, zu unserem Begleiter im Alltag.

Ich wünsche meinen geschätzten Blogbesuchern, dass Gottes Geschenk ihnen wieder neu oder zum ersten Mal bewusst und wertvoll wird. Dann wird es nämlich möglich, sich tatsächlich über Weihnachten als Erinnerung an die Geburt Jesu zu freuen, völlig losgelöst von mehr oder weniger kitschigen Liedern, pausbäckigen Engeln oder rot gekleideten weißbärtigen, dicken Männern, die alle behaupten, der Weihnachtsmann zu sein, den es – die Kinder lesen bitte diesen Satz nicht – ja gar nicht gibt.

»Freuet euch« – das wird auf einmal ganz leicht, wenn wir Gottes Geschenk der Menschwerdung in unseren Alltag hineinnehmen, und diese Freude ist dann sogar unabhängig von irdischen Geschenken unter dem Tannenbaum.

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P.S.: Bild von pngimg.