Ich gebe es zu: Ich habe dem »Vatertag« nie etwas abgewinnen können, obwohl oder weil ich ihn seit Kindheit kenne. Womöglich hat das damit zu tun, dass es mir kein Vergnügen wäre, mit einer Gruppe zunehmend alkoholisierter Männer durch die Gegend zu radeln, im Biergarten zu sitzen oder über eine Wiese zu torkeln.
Es ist für regelmäßige Leser meines Bogs kein Geheimnis, dass ich nichts gegen Bier habe. Auch Biergärten an und für sich halte ich für eine gute Erfindung. Das Radfahren macht mir gelegentlich Spaß. Wiesen meide ich nicht.
Es liegt also vermutlich an irgendwelchen Kombinationen der Bestandteile oder an meiner Persönlichkeit; auch vom Fasching/Karneval habe ich mein Leben lang Abstand gehalten...
1936 wurde Christi Himmelfahrt als gesetzlicher Feiertag in Deutschland eingeführt. Abgesehen davon, dass weder Jesus noch die Christen, von denen die Bibel berichtet, irgendwelche »christlichen« Feiertage begründet oder angeordnet haben, ist es ja nicht grundsätzlich schlecht, bei solchen Festtagen mal wieder an wichtige Ereignisse rund um Christus und sein Leben erinnert zu werden. Dieser Gedenktag heute erinnert daran, dass er nicht nur aus dem Grab auferstanden ist, sondern auch zu seinem (unserem) Vater im Himmel zurückkehrte, nachdem er den göttlichen Rettungsplan für uns erfüllt hatte.
An seiner Stelle kam wenig später, und daran erinnern die nächsten Feiertage auf unserem Kalender, ein Helfer und Tröster, der noch heute jedes Unmöglich in ein Möglich verwandeln kann.
Für mich gilt jedenfalls: Christi Himmelfahrt statt Vatertag.
Ich wünsche den Damen wie den Herren unter meinen Blogbesuchern je nach Gusto einen schönen Vatertag oder einen schönen Himmelfahrtstag. Womöglich bekommt ja jemand sogar beides unter einen Hut? Oder feiert gar nichts?
Foto 1: Netzzeitung - Alkoholunfälle am Vatertag nehmen zu (2008)
Foto 2: WikiCommons - Himmelfahrt als Elfenbeinrelief (400)