Freitag, 17. Oktober 2008

Das Verschwinden einer der ältesten christlichen Gemeinden

Ich nehme an, dass George W. Bush, noch Präsident der U.S.A., diese Folge seines Dauerkrieges im Irak nicht beabsichtigt hat. Dennoch ist der Irak inzwischen zu einem Land geworden, in dem Christen für ihren Glauben mit dem Leben bezahlen.

So nachvollziehbar es auch war, dass Amerika den Angriff am 11. September 2001 nicht hinnehmen konnte - inzwischen fragt sich auch so mancher Amerikaner, was die Soldaten eigentlich immer noch dort sollen. Demokratie kann man nicht verordnen, und das westliche Lebens- und Denkmodell wird auch in 20 Jahren noch keine Heimat in arabischen Ländern gefunden haben. 

Eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt, die im Irak, verschwindet gerade vom Angesicht der Erde. »Die Welt« berichtet:
Es ist klar, dass al-Qaida und andere islamistische Terroristen den Kampf im Irak nicht mehr gewinnen können. Deshalb wenden sie sich weicheren, einfacher erreichbaren Zielen zu. Für feige Angriffe auf die schwache christliche Gemeinschaft wie nun in Mosul fühlen sie sich immer noch stark genug. Die Extremisten wollen den Irak, der schon weitgehend „judenrein“ ist, nun auch „christenrein“ machen.
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Es bleibt die bittere Erkenntnis: Wir werden gerade zu Zeitzeugen des Verschwindens einer der ältesten christlichen Gemeinden der Welt. Die Christen im Irak sind erst als Folge des Krieges zu Freiwild geworden. Der giftige Cocktail aus arabischem Nationalismus und Islamismus, der sich hier nun entfaltet, hat Christen das Leben aber auch anderswo in der Region längst zur Hölle gemacht. ... Die Region, in der das Christentum einst entstand, ist ihnen zum unwirtlichen Ort geworden.
CNN berichtet, dass allein in Mossul in den letzten zwei Wochen 13 Christen ermordet wurden, 900 Familien sind in den letzten Tagen geflohen, weil sie vor die Wahl gestellt wurden, zum Islam zu konvertieren oder zu sterben.