Seit einigen Jahren trage ich gerne Hut, nachdem ich lange Jahre zuvor schon gerne Hut getragen hätte, aber keinen besaß. Ob Sommer, Winter, Frühling oder Herbst, ein Hut tut mir gut. In vielfacher Hinsicht.
Zum einen schützt er vor der Sonne, vorwiegend der rechts abgebildete aus feinstem Stroh geflochtene, ohne dass mein Kopf ins Schwitzen käme, was bei einer Baseballmütze oder einer Kappe, wie der andere Herr auf dem Foto sie trägt, unvermeidlich wäre.
Der Herr ist übrigens Lehrer, wohnt in Lübeck und weist auf ein Buch hin, das zu lesen wäre, anstatt verdummende Computerspiele zu treiben oder elektronische Tagebücher, Blogs genannt, zu erstellen und zu konsumieren.
Doch zurück zum Hut: Auch für regnerische Tage kann mir, dem Brillenträger, ein Hut manches Ungemach ersparen, denn der ganze Kopf bleibt, einschließlich Augengläser, trocken. Natürlich nehme ich nicht den Strohhut vom Haken, wenn Wasser statt Sonne vom Himmel ströhmt, sondern einen anderen.
Inzwischen nenne ich vier Hüte mein eigen, darunter auch einen schwarzen für winterliche Tage und Nächte. Ein Hut geeigneter Art wärmt nämlich, und wie wir alle wissen, verliert der Körper in kalter Umgebung Wärme überwiegend über den Kopf. Eine Schimütze taugt zum Schifahren, mir ist abseits der Pisten ein Hut willkommener. Ich trage meine Joggingkleidung ja auch nur zum Jogging, nicht etwa zum Einkauf im Supermarkt.
Doch all diese (und weitere hier ungenannte) Aspekte sind nur die eine Seite der Medaillie, was viel ausschlaggebender für mich ist: Ich mag es einfach, behütet zu sein. Nicht bemützt, nicht bekappt, sondern behütet, und der Hut ist - verstehe das wer will - ein Symbol, das mich an das Behütetsein erinnert, mit dem ich zu mir sage: Auch heute bin ich und bleibe ich behütet.
Und ob der Zeitgeist der Männermode nun den Hut für "out" oder "in" erklärt, ficht mich nicht im Geringsten an. Ich trage Hut, gerne und mit Überzeugung. Man sieht mich daher häufig behütet.