Mir fiel doch noch etwas zum Thema Baum ein. Ich begann zu schreiben.
Baum trifft seinen alten Gefährten Genscher und sagt: »Wir sollten unsere Partei umbenennen in FZP. Fast zwei Prozent.« Genscher runzelt die sowieso schon gramgefurchte Stirn und nickt. »Fast drei Prozent, also FDP, geht ja nun nach der Wahl in Berlin nicht mehr. Aber vielleicht sollten wir vorsorgen und UEP, ungefähr ein Prozent, nehmen?«
Flugs unterbrach ich mich: »Nein nein nein. Keine Satire.«
»Deine Leser würden gerne etwas - einfach nur nett übrigens - über eine lachende Familie erfahren. Nicht schaurig, nicht blutig, nicht satirisch, nicht theologisch, nicht erotisch«, rief ich mir das Abstimmungsergebnis in Erinnerung.
»Das geht ja nun schon gar nicht. Eine lachende Familie - die lachen sicher, weil Todd Bentley ihrem unsympathischen Onkel dermaßen in den Bauch geboxt hat, dass er umgefallen ist. Der Onkel, nicht der Todd Bentley. Also das ist schaurig.«
»Die wissen gar nicht, wer oder was Todd Bentley ist. Und bevor du nach anderen Gespenstern Ausschau hältst, Benny Hinn kennen sie auch nicht.«
»Dann würde es aber eine blutige Geschichte, denn noch lachen sie, aber wenn sie gleich um die Straßenecke biegen, kommt ein Lastwagen ins Schleudern und ...«
»Da kommt kein Lastwagen ins Schleudern!«
Ich grübelte, denn eigentlich wollte ich ja meinen Lesern gerne eine Freude machen und von der lachenden Familie erzählen. Schließlich hatte ich eine Idee. »Die lachende Familie besteht aus einem Jungen, einem Mädchen und zwei Männern. Der eine Mann ist als Frau verkleidet. Sie lachen alle vier, weil die blonde Vermieterin nicht bemerkt hat, dass ...«
»Damit geraten wir aber an den Rand der Satire, oder etwa nicht?«
»Es geht eben nicht. Eine einfach nur nette Geschichte über eine lachende Familie fällt mir nicht ein. Höchstens ... hmmm ... es wäre ja denkbar, dass ... also irgendwie sind sie so glücklich, weil sie Eintrittskarten für die Papstmesse im Olympiastadion bekommen haben und dann ...«
»Das droht theologisch zu werden!«
»Dann taugt das Thema wirklich nicht für mich. Mir fiele nur noch ein, dass sie sich auf weiteren Nachwuchs freuen, in dem Fall sind die Erwachsenen ein Mann und eine Frau, aber um den Bauchbewohner erzeugt zu haben, muss ein erotisches Erlebnis vorangegangen sein, das weiß der aufgeklärte Blogbesucher, selbst wenn ich den züchtigen Mantel des Schweigens darüber breite. Also tut es mir leid für die Leser, aber mit der lachenden Familie gelingt mir keine einfach nur nette Geschichte, die weder schaurig, noch blutig, noch satirisch, noch theologisch noch erotisch ist.«
Ich klickte noch mal auf das Abstimmungsergebnis, um den zweitplazierten Vorschlag zu sehen. Ein verbeultes Auto käme meinen geschätzten Blogbesuchern entgegen, erkannte ich. Entgegenkommen – Auto – verbeult … gar nicht so übel, die Idee. Mal sehen, ob was daraus wird.
Fortsetzung folgt vielleicht …