Mittwoch, 12. März 2008

Auferstanden von den Toten

In »Rote Beeren« habe ich eine Begebenheit geschildert, wie sie sich auch heute ereignen kann. Ich war erst skeptisch, als ich darüber (bei Joel-News) las, aber es gibt so viele Zeugen des Ereignisses, darunter jede Menge Moslems, dass von einer Fälschung nicht auszugehen ist.

Fatuma Shubisa arbeitet hart um für ihre 10köpfige Familie zu sorgen. Sie lebt in der kleinen Stadt Alelu in Äthiopien. ...
Fatuma wurde eines Tages sehr krank. 2 Monate quälte sie sich, bis ihre Mutter sie an einem Morgen tot auffand. »Sie berührte mein Gesicht. Es war kalt. Sie schloss meine offenen Augen. Dann benachrichtigte sie den Rest meiner Familie.«
Fatuma war als Moslem groß geworden, hatte dann aber das Evangelium kennen gelernt. Sie hatte Jesus ihr Leben anvertraut.
Als sie starb fühlte sie sich zum Himmel gezogen. »Ich ging mit einem sehr glücklichen Herzen«, erzählt sie. ...
In ihrem irdischen Zuhause kamen mehr und mehr Menschen zusammen, um Fatuma das letzte Geleit zu geben. »Meine Verwandten, durchweg Moslems, waren gekommen und sie weinten sehr, aber ein paar wenige Christen beteten.«
Anwesend war auch ein Missionar namens Warsa Buta. Er berichtet: »Nach meiner Errettung sagte Gott mir: Ich werde die Toten durch dich auferwecken. Dieses prophetische Wort hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.« Als Warsa von dem Tod der Frau hörte, kam er zu Fatumas Trauerfeier. Die Trauergäste fragten: Warum betet dieser Mann für einen toten Körper?
Fatuma war inzwischen bereits 12 Stunden tot. »Ich glaubte dass der Herr ein Wunder durch mich tun wollte«, erzählt Warsa, »ich betete wie Petrus: Fatuma, steh auf, ich fordere Dich im Namen Jesu auf, komm zurück ins Leben! In diesem Augenblick setzte Fatuma sich in ihrem Bett auf.
»Meine Verwandten waren entsetzt. Sie konnten nicht glauben dass ein Missionar einen Verstorbenen zurück ins Leben holen kann. Sie baten darum, dass er ihnen erzählt wer dieser mächtige Gott ist, dem er dient«, erinnert sich Fatuma.
»Ich kam zurück, weil es der Wille Gottes war, dass ich weiter mit meinen Kindern lebe. Aber ich würde auch sehr gerne zurück gehen. Jetzt weiß ich, dass ich an einen unglaublich schönen Ort komme wenn ich sterbe.«

Unter anderem zu finden bei »Evangelium.de« und als Video-Reportage »12 Hours in Heaven«

Salz in Gefahr

Laufen wir nicht Gefahr unsere Identität als Christen zu verlieren, wenn wir uns als »Salz« total in der Suppe der Gesellschaft auflösen? Und braucht es nicht schon eine Subkultur, um überhaupt eine eigene Identität als Christ zu entwickeln?
So lautete ein Kommentar von Don Ralfo zu meinem kürzlich erschienenen Beitrag »Der Traum von Salz und Licht«. Eine ähnliche Frage habe ich bei einem Seminar während des TransForum 2008 gestellt: »Was ist mit den unbestreitbaren biblischen Prinzipien der Lebensführung, wenn wir als Gemeinde die Welt nicht mehr aussperren, sondern uns ihr verschenken – mit allem was wir sind und haben?«

Die Antwort fällt leichter, wenn man einen Blick auf einige Eigenschaften des Salzes wirft.

Zur Zeit Jesu war Salz noch ein kostbares Gut, das nicht bei Aldi für ein paar Cent zu haben war. Ohne Salz verdarben Lebensmittel schnell, denn der Kühlschrank war noch nicht erfunden. Gemäß Altem Testament gehört Salz zu jeder Opfergabe (3. Mose 2, 13). Geopfert wurde grundsätzlich nichts Minderwertiges, nichts, was man so übrig hatte, sondern stets Kostbares – Salz gehörte dazu.

Symbolisch stand schon im Alten Testament Salz auch für die Befreiung von Tod und Krankheit.
Und die Männer der Stadt sagten zu Elisa: Sieh doch, die Lage der Stadt ist gut, wie mein Herr sieht. Aber das Wasser ist schlecht, darum kommt es im Land zu Fehlgeburten. Da sagte er: Bringt mir eine neue Schale und tut Salz hinein! Und sie brachten sie ihm. Und er ging hinaus zu der Quelle des Wassers, warf das Salz hinein und sagte: So spricht der HERR: Ich habe dieses Wasser gesund gemacht. Nicht mehr soll Tod und Fehlgeburt daraus entstehen. Und das Wasser wurde gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort, das Elisa geredet hatte. (2. Könige 2, 19-22)
Das Salz ist hier ein Symbol, denn das Wort, das Elisa geredet hatte bewirkte die Reinigung, nicht das hineingeschüttete Schälchen Salz. Das war nach ein paar Minuten fortgespült.
Wenn Jesus uns also den Auftrag gibt, Salz zu sein, dann heißt das zunächst, dass wir etwas Wertvolles sind, dass sich – deutlich erkennbar, für jeden nachprüfbar - etwas in der Welt ändern soll durch unsere Anwesenheit. Es ist Gott, der »Tod und Fehlgeburt« nicht will, aber wir sind diejenigen, die dafür sorgen, dass sein Wille geschieht.

Doch Salz ist mehr als ein Symbol oder eine Kostbarkeit des Altertums. Es spielt auch heute in der Ernährung eine bedeutende Rolle. Kochsalz wird zum Würzen in fast allen Speisen und Lebensmitteln mit unterschiedlichen Dosierungen verwendet. Brot kann man ohne Salz kaum backen, denn überall dort, wo Mehl verarbeitet wird, gehört eine Prise Salz hinein, um die Stärke zu stabilisieren. Gemüse wird gewöhnlich in Salzwasser gekocht. Salz schließt die Zellwände auf, durch die somit kürzere Kochzeit bleiben wichtige Inhaltsstoffe erhalten. In der Küche wird auch gerne ein Braten mit einer Salzkruste gebacken: Das Salz isoliert den Braten, wodurch er im eigenen Saft gart.
Speisesalz ist mengenmäßig der am meisten konsumierte Mineralstoff in der menschlichen Ernährung der meisten modernen Kulturen. In gelöster Form liegt Kochsalz in Form von positiv geladenen Natrium- und negativ geladenen Chloridionen vor, die eine lebenswichtige Rolle für den Wasserhaushalt, das Nervensystem, die Verdauung und den Knochenaufbau spielen.

Ein Körper ohne ausreichendes Salz wird krank. Einer Gesellschaft ohne ausreichende Präsenz von Christen wird es nicht anders ergehen. So wie Menschen ohne Salz nicht leben können, spielen die Jünger und Nachfolger Jesu eine essentielle Rolle nicht nur bei der Vermittlung des Glaubens, sondern dadurch gleichzeitig für den Zustand der Welt, in der sie leben. Diese bildliche Übertragung auf die Jünger finden wir auch in der Bergpredigt:
„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.“ (Matthäus 5,13).
Wenn das Salz im Salzfass bleibt, passiert ihm nichts. Es kann Jahrzehnte im Behälter verharren, auch mal feucht und wieder trocken werden, aber es bleibt unbehelligt und fühlt sich pudelwohl. Was tut das Salz im Behälter? Das, was Jesus in der Bergpredigt sagt: Es ist zwar das Salz der Erde, aber es salzt nicht. Also, schlussfolgert Jesus, tut man folgendes damit: Wegwerfen, lasst ruhig die Leute darauf herumtrampeln. Es taugt ja sowieso nichts.

Wenn das Salz sich jedoch aus dem Fass heraus begibt, ist es in höchster Gefahr. Es wird verspeist, es wird von Flüssigkeiten aufgelöst, es wird absorbiert und entfaltet seine heilsame und lebenswichtige Wirkung, indem es sich opfert. Wenn wir als Christen nicht weggeschüttet und von den Leuten zertreten werden wollen, heißt das, dass wir uns verschenken, aufgesogen werden, nicht darüber nachdenken, wie wir wohl unsere Gestalt eines wunderschönen weißen Kristalls beibehalten und uns mit anderen Salzkristallen zusammenfinden können, sondern dort unsere Wirkung entfalten, wo sie benötigt wird: Dort, wo zu wenig oder kein Salz ist.

Das gleiche Prinzip greift Jesus auf, als er vom Samenkorn spricht, das entweder nutzlos im Sack verharren oder im Ackerboden sterben kann. In letzterem Fall wird Frucht entstehen. Andernfalls setzt das Korn Staub an und vertrocknet nach und nach. Paulus verdeutlicht mit dem gleichen Bild den Korinthern:
Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen Samenkörner. (1. Korinther 15, 36-37)
Das Samenkorn wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Das Salz kann nichts ausrichten, wenn es sich nicht auflöst.
Laufen wir nicht Gefahr unsere Identität als Christen zu verlieren, wenn wir uns als »Salz« total in der Suppe der Gesellschaft auflösen?
Das war die Ausgangsfrage zu dieser Betrachtung. Ich meine: Nein, diese Gefahr besteht nicht. Unsere Identität verlieren wir, wenn wir kein Salz für die Erde sind, sondern das, was Jesus bildlich hinauswerfen und zertreten lassen möchte.

Anstatt die Welt in unser Salzfass einzuladen, bleibt uns eigentlich nach den Worten Jesu nichts übrig, als uns an die Welt zu verschenken. Beziehungsweise als Samenkorn zu sterben, anstatt die Welt in den Kornspeicher einzuladen.

Und wie ist das nun mit unserer christlichen Identität, was passiert mit unseren christlichen Werten und biblischen Prinzipien der Lebensführung?

Wir behalten sie. Mitten in der »bösen« Welt. Ohne sie sind wir überhaupt kein Salz, sondern genauso geschmack- und inhaltslos wie die Suppe, die wir salzen sollen. Ohne sie sind wir überhaupt kein Samenkorn, sondern ein Sandkorn, aus dem nie und nimmer etwas wachsen wird.

Es geht keineswegs darum, dass wir so wie die Welt werden (oder bleiben) sollen. Wir sind, vorausgesetzt wir nehmen unsere von Jesus genannte Funktion an, in der Welt, aber nicht von der Welt.

Darüber demnächst mehr.

P.S.: Die Salz-Ernährungs-Infos stammen von Wikipedia